CDU Lierenfeld sieht Söder in K-Frage vorne
Der Ortsverband spricht sich bei der Nominierung des Kanzlerkandidaten gegen Armin Laschet aus.
LIERENFELD (gaa) Der CDU-Ortsverband Düsseldorf-Lierenfeld mit Christian Rütz an der Spitze hat sich als Erster in NRW öffentlich für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen – und damit gegen Armin Laschet, Ministerpräsident von NRW und seit Januar Parteivorsitzender der CDU.
Das Votum des Vorstands im Ortsverband sei einstimmig für Söder ausgefallen. „CDU und CSU müssen geschlossen in den Wahlkampf gehen. Als Ortsverband an der Basis in NRW wünschen wir uns einen Spitzenkandidaten, der durch stringentes Handeln bei der Bevölkerung gute Zustimmungswerte genießt und der der Union eine starke
Ausgangsposition bei der Bundestagswahl verschafft. Deshalb sollte das Präsidium Markus Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU vorschlagen“, sagt Rütz. Er sieht Söder bei der Akzeptanz in der Bevölkerung im Vergleich mit Laschet vorne, laut Rütz trauen die Menschen Söder die Krisenbewältigung zu und dass ein Bayer keine Wahlen außerhalb seines Freistaates gewinnen könne, gelte nicht mehr. In der Vergangenheit traten von der CSU Edmund Stoiber (2002) und Franz Josef Strauß (1980) als
Unionskanzlerkandidaten an und scheiterten bei den Bundestagswahlen. Dass die Positionierung des Ortsverbandes kein Misstrauen gegen Laschet bekunde, bekräftigt der stellvertretende Vorsitzende Ralf Backens: „Im Gegenteil, Armin Laschet wird als Regierungschef in NRW gebraucht und macht hier eine gute Arbeit.“Thomas Jarzombek, Vorsitzender der CDU Düsseldorf, wünscht sich bei der K-Konkurrenz zwischen Söder und – seinem Favoriten – Laschet eine schnelle Lösung. Er glaubt aber nicht daran, dass das Votum des Lierenfelder Ortsverbands die Meinung der gesamten Union in der Stadt widerspiegelt. Der Ortsverband habe 15 Mitglieder, mehr als 2800 aber die CDU Düsseldorf, die „den guten Ministerpräsidenten Laschet“in der Vergangenheit immer unterstützt habe. Düsseldorfs konservative CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel, die Söder bevorzugen soll, sprach sich bei der K-Frage für ein Mitspracherecht der Fraktion aus, wenn schon eine Mitgliederbefragung nicht möglich sei.