Hochschule eröffnet eigenes Schnelltestzentrum
Die WHU-Hochschule will damit mehr Austausch auf dem Campus in Flingern ermöglichen. Seit fast einem Jahr wird digital studiert.
FLINGERN Während über Schul-Öffnungen in der Corona-Pandemie immer wieder hitzig debattiert wird, gilt das nicht für die Hochschulen. Studiert wird auch an den Düsseldorfer Hochschulen seit fast einem Jahr fast nur digital. Das gilt auch für das gerade gestartete Sommersemester. Die WHU-Otto Beisheim School of Management geht jetzt einen eigenen Weg, um mehr Austausch und Begegnungen auf ihrem Campus zu ermöglichen. Sie hat zwei Corona-Schnelltestzentren eröffnet – auf ihrem Campus in Vallendar (Hauptsitz) und auch auf dem Düsseldorfer Campus im Schwanenhöfe-Komplex an der Erkrather Straße 224a. „Es ist uns sehr wichtig, unseren Studierenden und unseren Mitarbeitern unter den aktuellen Bedingungen ein Maximum an Normalität bei maximaler Sicherheit zu bieten“, begründet Rektor Markus Rudolf diesen Schritt. Mit der Einrichtung der von Intervivos betriebenen Schnelltest-Zentren will die private Hochschule, die als Kaderschmiede für den Manager-Nachwuchs gilt, ihren Studierenden und Mitarbeitern „ein Stückchen Freiheit“zurückgeben.
Denn seit mehr als einem Jahr läuft auch für die Studierenden der Privathochschule, die ein Bacheloroder Master-Studium absolvieren, fast alles im Online-Modus. Eine Ausnahme gab es nur kurzzeitig im Sommer und Herbst des vergangenen Jahres, als ein Hybridbetrieb aufgrund der Infektionslage möglich war. Eine begrenzte Anzahl von Studierenden durfte damals unter Einhaltung der Corona-Regularien in den Hörsälen anwesend sein.
Durch die kostenlosen Tests sollen der Aufenthalt auf dem Campus, der persönliche Austausch mit Kommilitonen und Professoren sowie ein gemeinsames Lernen in den Prüfungsphasen wieder möglich und sicherer werden. Und auch die Mitarbeiter der WHU könnten mit besserem Gefühl wieder in ihren Büros arbeiten. „Gerade für eine private Hochschule wie die WHU ist die persönliche Begegnung von großem
Wert“, sagt Markus Rudolf, „denn die Studierenden erwarten, dass sie hier wichtige Kontakte für ihren weiteren Karriereweg knüpfen können.“Die Testzentren sind allerdings auch für externe Besucher geöffnet, Terminbuchungen für das Düsseldorfer Testzentrum sind möglich unter www.rheintest.de.
Vorläufig werden auf dem Schwanenhöfe-Areal ausschließlich Antigen-Schnelltests durch geschultes Personal durchgeführt und nur an Personen, die keine mögliche Symptome einer Covid-19-Infektion aufweisen. Die Ergebnisse erhalten die Getesteten nach etwa 15 Minuten per SMS oder E-Mail. Das Zentrum ist nur an Wochentagen geöffnet.
Auch die Heinrich-Heine-Universität geht einen eigenen Weg, um trotz Corona wieder mehr Studienbetrieb auf dem Campus zu ermöglichen. So hat die Hochschule ein Pilotprojekt mit Studierenden der Chemie und Pharmazie gestartet, die für ihre Abschlussarbeiten auf Experimente im Labor angewiesen sind. Den Arbeitsgruppen aus Studierenden und Mitarbeitern der Uni werden pro Woche je zwei Selbsttests ausgegeben, die zu Hause durchgeführt werden sollen – die Teilnahme ist freiwillig. Ist das Ergebnis positiv, sollen sie Kontakte mit anderen Personen meiden, die Leitung der Arbeitsgruppe informieren, das Testergebnis durch einen PCR-Test überprüfen lassen und natürlich den Campus nicht betreten.
Mit dem Projekt will die Uni auch die Zahl falsch-positiver Ergebnisse ermitteln. „Dies dient der Evaluierung der Selbsttests, um sie hoffentlich im nächsten Schritt für einen größeren Personenkreis an der Universität zur Verfügung zu stellen“, sagt Projektleiter Lutz Schmitt vom Institut für Biochemie.