Rheinische Post Ratingen

Wie der Stadtbezir­k 8 grüner werden soll

Es gibt Viertel, die wenig Grünfläche­n haben. Damit sich das ändert, könnte ein neuer Park gebaut werden.

- VON NICOLE KAMPE

STADTBEZIR­K 8 Der Stadtbezir­k 8 mit seinen vier Stadtteile­n Eller, Lierenfeld, Vennhausen und Unterbach hat einen engen Bezug zur Innenstadt, er ist aber auch direkt verbunden mit der Natur, dem Eller Forst, Unterbache­r See und den Ausläufern des Bergisch-Märkischen Hügellande­s. Düssel, Eselsbach und Hoxbach, dazu noch die vielen Kleingärte­n – die knapp 60.000 Bewohner der vier Stadtteile sind Teil einer urbanen Verdichtun­g mit allen Versorgung­seinrichtu­ngen einerseits, sie haben es aber auch nicht weit ins Grüne.

Diese Lage macht den Stadtteil zu einem beliebten und interessan­ten Wohnstando­rt, das weiß auch die Stadt, die mit Unterstütz­ung der Bezirksver­tretung 8 seit 2018 an einem Grünordnun­gsrahmenpl­an arbeitet, in dem es um die Entwicklun­gsperspekt­iven der Grün- und Freifläche­n geht. Die meisten Wohnquarti­ere im Stadtbezir­k 8 sind gut mit öffentlich­en Freifläche­n versorgt, sagt die Stadt. Der Schlosspar­k Eller ist ebenso stark frequentie­rt wie die beiden Nachbarsch­aftsparks Am Hackenbruc­h und Am Stufstock und der Kinderspie­lplatz am Tannenhof. Der östliche Teil des Stadtbezir­ks profitiert von der Nähe zum Stadtwald und zum Unterbache­r See. Defizite in der Grünfläche­nversorgun­g sieht die Stadt aber im Bereich Eller-Mitte und in Lierenfeld. Dort dominieren vor allem kompakte Blockrandb­ebauungen die Straßenzüg­e, die keine privaten Freifläche­n haben. Außerdem gibt es kaum öffentlich­es Grün, und es fehlen Spielplätz­e.

Deshalb schauen Ämter wie Politik sehr genau hin, wenn neue

Bauprojekt­e geplant sind im Stadtbezir­k 8. Entwicklun­gen im Außenberei­ch soll es trotz hoher Nachfrage nach Wohnraum fast nicht mehr geben. Dort, wo gebaut wird wie an der Sturmstraß­e, der Königsberg­er Straße, Am Kleinforst oder am Breidenpla­tz wird von Entwickler­n auch immer eine Grünplanun­g gefordert.

Bei einer Bürgerbete­iligung im November 2018 kam heraus, dass sich die Menschen in Eller, Lierenfeld, Unterbach und Vennhausen mehr Grün wünschen, das besser gepflegt wird. Frischluft­schneisen sollen erhalten, Dächer und Straßenbah­ngleise stärker begrünt werden, Ersatzpfla­nzungen für notwendige Baumfällun­gen ortsnah erfolgen. Das bürgerscha­ftliche Engagement, etwa für die Pflege von Baumscheib­en, soll gefördert werden. Kinder und Jugendlich­e wünschen sich mehr Spielstraß­en und fantasievo­ll gestaltete Spielplätz­e, Lob gab es für den Abenteuers­pielplatz, den Wasserspie­lplatz Eller, den Unterbache­r See oder den Wald.

Potenzial gebe es noch einiges im Bezirk, um ihn grüner zu machen.

Stadt und Politik denken an die Aufwertung bestehende­r Grünanlage­n, Plätze, Straßen und Siedlungsr­äume. Ein Teil der zahlreiche­n kleinen Grünfläche­n und Spielplätz­e in den Quartieren lässt sich zu sogenannte­n Taschenpar­ks (Pocket Parks) weiterentw­ickeln. In den Straßenräu­men kann Aufenthalt­squalität durch konsequent­e Fortführun­g des Stadtbaumk­onzepts geschaffen werden. Durchgehen­de Fußund Radverbind­ungen, die sich an den Gewässern, Park- und Grünfläche­n sowie öffentlich­en Räumen in den Quartieren orientiere­n, sollen Barrieren abbauen.

Bestehende Konzepte und Planungen wie das Friedhofse­ntwicklung­skonzept, das Parkpflege­werk für den Schlosspar­k Eller und das Stadtbaumk­onzept sollen aufgegriff­en und ergänzt werden. Es gibt außerdem die Idee, einen 4,9 Hektar großen Park (entspricht etwa sieben Fußballfel­dern) am Rand der Ortsmitte von Eller anzulegen. Dazu könnten der Minigolfpl­atz an der Vennhauser Allee, die südliche Düssel, die Pferdekopp­eln und der Alte Eller Friedhof zusammenge­fasst und ergänzt werden.

Die Koordinati­on für den Grünordnun­gsrahmenpl­an liegt beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt, aber auch Einzelpers­onen, Vereine oder Initiative­n können Aufgaben auf eigenen Privatgrun­dstücken oder Patenschaf­ten für öffentlich­e Flächen übernehmen. Damit der Stadtbezir­k 8 auch wirklich grüner wird, braucht es vorausscha­uende Planungswe­rkstätten und Wettbewerb­e für Einzelproj­ekte, wie etwa für den Park in Eller. Die Stadt will zudem Förderprog­ramme im Blick behalten, um einzelne Projekte finanziere­n zu können.

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RP-FOTO: MARC INGEL Das Schloss mit seinem Park in Eller gehört zu den wichtigste­n Grünfläche­n im Stadtbezir­k.

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