Bodendecker sind schlicht, verdrängen Unkraut und machen den Garten froh. Es muss nicht immer nur Efeu sein, denn das Angebot und die Vielfalt sind groß. Wir stellen eine Auswahl vor und erklären, worauf jeweils zu achten ist.
Immergrün oder blühend oder sogar duftend? Auf jeden Fall sind Bodendecker robust, wachsen eher in die Breite als in die Höhe und decken die Erde dabei gut ab, sodass Wildkrautbewuchs wenig Chancen hat. Die Pflanzen erhalten die Bodenfeuchtigkeit und fördern das Leben von Nützlingen im Boden. Im Herbst verschwindet kleines bis mittelgroßes Falllaub in den kleinen Gewächsen und liefert dort wertvolle organische Dünger. Die meisten von ihnen eignen sich zudem als Heckenrand und sind auch winterhart. Achtung: Eine unkrautfreie Zone ist nur garantiert, wenn der Boden vor der Pflanzung von Giersch, Quecke und Co. befreit ist.
Der Name bedeutet übrigens keine botanische Pflanzengruppe wie die von Gehölzen, Stauden oder Ziergräsern. Vielmehr umfasst der gärtnerische Begriff alle krautigen und verholzenden Pflanzen, mit denen sich schattige, halbschattige oder sonnige Standorte im Garten oder auf dem Balkon flächendeckend und pflegeleicht begrünen lassen. Viele Sorten, etwa der Frauenmantel, gedeihen aber sowohl an sonnigen Plätzen als auch im Halbschatten. Wer vor allem unerwünschte Gräser verdrängen möchte, sollte etwas höher wachsende Arten wählen. Da Gräser Lichtkeimer sind, geht ihre Saat im Schatten größerer Stauden nicht gut auf.
Grundsätzlich gilt: Es muss nicht immer Efeu sein, denn das Angebot und die Vielfalt bei Flächenbegrünern sind ausgesprochen groß: Was auch immer unterpflanzt oder bedeckt werden soll – das heimische Kleine Immergrün ist eine gute Wahl. Es verträgt Sonne wie Schatten, Wurzeldruck und notfalls auch einen Schnitt mit dem Rasenmäher, wenn es sich komplett regenerieren und neu austreiben soll. Wichtig ist, dass der Boden durchlässig genug ist und dass die Vinca Minor keine Pflanzen in ihrer Nähe verdrängt, wenn sie erst einmal richtig eingewachsen ist.
Das weiße kleine Immergrün ist begehbar und kann daher nicht nur als Lückenfüller, sondern auch als Blattschmuckpflanze für Gartenweg-Fugen zum Einsatz kommen. Ansonsten ist der Bodendecker Vinca Minor in Weiß ein schöner Blickfang auch im Steingarten. Die Blütezeit reicht von Mitte April bis in den September hinein. Achtung: Immergrün – ob blau oder weiß blühend – ist in allen Teilen giftig.
Bodendecker pflanzen – doch wo eigentlich? Im Beet gehören die flach wachsenden Schönlinge nach vorne, die hohen Stauden und Pflanzen stehen hingegen hinten. Auf diese Weise bringen sie Harmonie und Struktur ins Beet. Übrigens können einige Arten auch gut im Schatten stehen, unter Sträuchern und Bäumen. Dazu gehört beispielsweise die 25 bis 40 Zentimeter hochwachsende Elfenblume. Unter den Schatten-Gewächsen ist sie ein echter Star. Die zarten Triebe und das leuchtende, schön gezeichnete Laub bringen Farbe und Bewegung in dunkle Gartenecken. Wobei sich gerade im Herbst die Laubfarbe von Gelb bis Orange verändert und für ein kleines Naturschauspiel sorgt. Filigran im Aussehen, aber dennoch sehr robust – das zeichnet die Elfenblume aus. Gut geeignet als laubschluckender Bodendecker im Halbschatten unter Bäumen ist zum Beispiel das Dickmännchen mit seinen attraktiven Blättern. Auch die Golderdbeere fühlt sich im Halbschatten wohl – ähnlich wie die Heckenkirsche.
Eine flexible Kandidatin, die je nach Art mit Sonne und Schatten zurechtkommt, ist die Bergenie mit ihrem ornamentalen Laub und der Herbstfärbung. Diese Blattschmuckstaude ist nicht nur äußerst winterhart, recht genügsam und unkompliziert in der Pflege, sondern sie blüht im Frühjahr in Rosa- und Rottönen. Einige Sorten wie die Hybride „Alba“tragen reinweiße Blüten.
Ihre auffälligen Blätter kommen besonders gut zur Geltung, wenn man sie mit Stauden und Gräsern (Segge) mit feinerer Blattstruktur und -größe kombiniert. Aber auch Sterndolden, Storchenschnabel oder verschiedene Wolfsmilch-Arten passen gut zu Bergenien.
Die Fächer-Zwergmispel (botanischer Name: Cotoneaster) mag dagegen die Sonne. Optisch gehört sie mit ihren grünen Blättern, weißen Blüten und roten Früchten zu den Highlights im Garten. Obwohl die Sorte als „Zwerg“bezeichnet wird, bezieht sich das Wort „Zwerg“auf die Pflanzenfrüchte und nicht auf die maximale Wuchshöhe. Die
Früchte schmecken Vögeln besonders gut; für Menschen sind sie jedoch giftig. Ruhe ins Beet bringen weißblühende Bodendecker, sie stehlen den Pflanzpartnern nicht die Schau. Mit seinen weißen Blütenkelchen verschönert Leimkraut beispielsweise Fugen und Steingärten. Die 25 Zentimeter niedrig wachsende Pflanze bildet am geeigneten Standort dichte Polster.
Immergrün und weiß blühend ist die Schaumblüte. Sie breitet sich teppichartig um Gehölze und Bäume aus und bevorzugt daher halbschattige bis schattige Standorte. Auch die maximal fünf Zentimeter hohe Zierpflanze Thymian hat kleine weiße Blüten und wächst zu einem dichten Teppich um den Gartenweg oder am Blumenbeetrand. Sie wirkt nicht nur dank des malerischen Blattwerks und der zierlichen Blüten dekorativ, sondern ist auch sehr nützlich: Sie verwurzelt stark, kann so Unkraut unterdrücken und bietet als Nektarpflanze Nahrung für Bienen. Eigentlich ist sie die Rose kein Lückenfüller, doch Sorten mit geringer Wuchshöhe werden auch als Bodendecker bezeichnet. So wie die Schneekönigin mit ihren von Juni bis September weißblühenden angenehm duftenden Blüten. Am besten gedeiht sie an einem sonnigen Standort.
Wer schnell eine kahle Stelle komplett bedecken möchte, für den gibt es inzwischen – ähnlich wie Fertigrasen – Bodendecker sozusagen von der Rolle. Die Erde muss lediglich egalisiert werden, dann die jeweils einen Quadratmeter großen, speziell entwickelten Pflanzenmatten darauf legen und ein wenig wässern: Schon ist der grüne Teppich fertig.