In sieben Minuten durch das Niederbergische Museum
Der Förderverein des Wülfrather Museums hat einen Imagefilm über sein Haus drehen lassen. Die Werbung wird auch auf der Homepage verlinkt.
WÜLFRATH Aus 17 Räumen besteht das Niederbergische Museum. Jeder erzählt einen eigenen Aspekt der umfassenden Geschichte. In Zeiten der Pandemie bleibt Besuchern der Zutritt zu dieser Zeitreise verwehrt. Bislang, denn Eberhard Tiso und seine Kollegen aus dem Förderverein haben jetzt eine Methode gefunden, die Schätze zeigen zu können, ohne dafür jemanden über die Schwelle lassen zu müssen. „Wir haben einen Image-Film gedreht“, freut sich Eberhard Tiso über einen wichtigen digitalen Schritt.
Etwa sieben Minuten umfasst der Museumsfilm. Uli Erbach, laut Tiso „Experte für Bild und Ton“hatte bereits vor einem halben Jahr begonnen, per Drohne die Aufnahmen in den einzelnen Zimmern vorzunehmen. Jetzt, nach Rohfassung und Schnitt, ist der Film in eigener Sache fertig. „Einerseits soll er jetzt, während wir nicht öffnen dürfen, einen Einblick in unsere Schätze geben.“Aber auch wenn eines Tages wieder Besucher das Kleinod an der Bergstraße aufsuchen dürfen, soll der Film gezeigt werden. Warten beispielsweise die
Teilnehmer einer der beliebten bergischen Kaffeetafeln, die hier bekanntermaßen in Nicht-Coronazeiten zelebriert werden, könnte er als hübscher Hingucker und Zeitüberbrücker dienen. Eigens dafür wurden Bildschirme angeschafft, auch bequeme Sitzmöglichkeiten um den Monitor sollen die Verweildauer erhöhen.
„Auch auf unserer Homepage soll der Film hinterlegt werden“, kündigt der 1. Vorsitzende an. Kurze Einblicke gibt er in die Glanzstücke der oberen Etage, zu denen die Apotheke anno 1800 ebenso wie eine Webstube plus Zinnwerkstatt zählen. Kaminstube
und Herminghaus-Raum im Erdgeschoss gewähren Einblicke ins großbürgerliche Leben ebenso wie Transportgeräte oder die Brotstube mit einer Holzkiste für den Teig anschaulich erklären, wie der Arbeitsalltag einst ausschaute. Auch in Szene gesetzt wurden Gebrauchsgegenstände wie Spielsachen oder Tabakbüchsen, Hausrat und Textilien.
„Wir haben in unserem Archiv noch Unmengen von Filmen auf Zelluloid“, berichtet Eberhard Tiso über weiteres Material. „Das wollen wir Zug um Zug digitalisieren.“Zwar finanziell nicht auf Rosen gebettet, investiert der Förderverein gerne und bewusst in die Modernisierung. „Wir wollen auch mehr bewegte und animierte Bilder zeigen, wir sind gezwungen, uns besser im Netz zu präsentieren.“Keine leicht zu stemmende Aufgabe für die ehrenamtlich Tätigen wie Uli Erbach oder auch Christa Hoffmann, die zur Vertonung gerne ihre „angenehme Stimme als Sprecherin gibt“.
Als nächstes übrigens sollen weitere QR-Codes in den einzelnen Räumen installiert werden. Mit dieser Maßnahme wurde 2019 begonnen, „da wartet noch Arbeit auf uns“, wie Eberhard Tiso sagt.