Feierabend-Jogging – alles Ansichtssache
Das geht auch ohne GPS-Peilung. Gute Schuhe und ein Pulsmesser reichen für einen gemächlichen Start in die Laufsaison. Wir stellen eine kurze Runde vor, wie gemacht für den (Wieder-)Einstieg am Feierabend.
RATINGEN Voraussetzungen für eine angenehme Joggingrunde gibt es wenige. Der Arzt darf nichts dagegen haben, versteht sich. Die Ausrüstung muss stimmen, hier gibt es Expertenrat in Hülle und Fülle. Und dann wäre da noch der persönliche Ehrgeiz: Nirgends steht geschrieben, dass am Feierabend persönliche Rekorde purzeln müssen. Schon gar nicht beim Wiedereinstieg an helleren Frühlingsabenden. Unser Routenvorschlag mag ambitionierten Hobbyläufern mickrig vorkommen, hat aber einen Vorteil: Er bietet, beinahe auf Schritt und Tritt, schöne Aussichten und Ansichten.
Start ist an der Brückstraße in Ratingen Ost, Höhe Schützenplatz. Rechts am Eschenhofpark vorbei führt der Weg direkt an die Anger. An der Kreuzung mit den Wegen In der Brück und Teichstraße ist etwas Vorsicht geboten: Hier kreuzen sich Routen von Radlern, Skatern, Läufern, Fußgängern und (wenigen) Autos.
Links abbiegen in die Teichstraße. Nicht zu übersehen: das alte Landgericht linkerhand, heute ein Einfamilienhaus der ganz besonderen Art. Der Läufer folgt der Teichstraße bis zum Ende, vorbei an einer Ratinger Industriespezialität aus lang vergangenen Tagen: Links steht im Gebüsch in Höhe des Parkplatzes der Naturbühne Blauer See ein alter Kalkofen mitsamt Erklärtafel. An dieser Stelle kann man theoretisch beim Verschnaufen etwas dazulernen aus der Stadtgeschichte. Wer direkt weiter läuft, orientiert sich am Ende der Teichstraße nach rechts in Richtung Blauer See, kreuzt die kleine Angerbrücke und die Kalkbahn, hält sich dann rechts und folgt dem Weg, der zwischen Erlebnispark und Naturbühne (links) und Kalkbahntrasse /(rechts) entlang führt. Am Ende dieses Weges steht eine weitere Besonderheit: ein uriges Kassenhäuschen der Naturbühne kündet von glänzenderen Tagen.
Der Läufer orientiert sich rechts und nimmt eine kleine Steigung an der Straße Bergerschule in Angriff. Nach rechts geblickt eröffnet sich dort eine sehr hübsche Landschaftsperspektive. Oben angelangt, passiert der Läufer die rot-weiße
Absperrbake und nimmt dahinter den nächsten Weg nach links, direkt hinein in den Wald. Auch auf dem nächsten knappen Kilometer hält der Weg eine kleine Herausforderung in Form einer weiteren Steigung bereit. Wer die Strecke öfter läuft, kann hier etwaigen Konditionszuwachs ablesen. Fürs Erste aber kann hier der Blick auf die Pulsuhr sinnvoll werden. Motivation ja, aber bloß kein falscher Ehrgeiz.
Der Weg läuft parallel in einiger Entfernung zur S-Bahn-Strecke rechterhand. Der erste kleine Abzweig nach rechts führt an einem Fachwerkgehöft vorbei, dann durch eine Fußgängerunterführung unter der S-Bahnstrecke.
Dahinter rechts halten und man ist auf dem Rückweg, der in Bögen wieder parallel zur S-Bahn verläuft. Die Strecke endet gegenüber der „Blacksmith-Ranch“am Hölenderweg. Am frisch ausgebauten Bahnübergang die Gleise überqueren, links halten und es geht wieder hinunter an die Anger. Wer mag, kann anschließend die Brückstraße hinauf laufen – auch das ein Konditionstest. Mitleidige oder auch anerkennende Blicke von Spaziergängern garantiert. Oder aber gemütlich gehen, nach ein paar Dehnübungen am Geländer der kleinen Angerbrücke vielleicht. Damit wäre der Wiedereinstieg geschafft. Ganz langsam, in 50 Minuten.