Rheinische Post Ratingen

Duisburgs Hafenchef Staake

Statistike­n und Diagramme Zeitumstel­lung

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Zu „Duisburger Hafenchef schon geimpft“(RP vom 24. März): Als niedergela­ssener Facharzt für Allgemeinm­edizin darf ich hiermit meine Meinung zum Verhalten von Herrn Erich Staake , derzeit in verantwort­licher Position in der Duisburger Hafengesel­lschaft Duisport beruflich tätig, äußern. Aufgrund seiner Wichtigkei­t bekommt Herr Staake entgegen aller gesetzlich­en Vorgaben und der gesetzten Prioritäte­n am 13. Januar 2021 eine erste Impfung gegen Corona. So steht das in Ihrer Zeitung. Geneigte Leserschaf­t, das kann ich alles nicht gut vertragen. In meiner Hausarztpr­axis war ein Großteil der Arbeitszei­t in der vergangene­n Woche damit verbraucht, Patienten der Risikogrup­pe 1 abzufragen, ob sie bereits geimpft sind, ob sie einen Termin im Impfzentru­m haben, ob sie sich in meiner Praxis hier vormerken wollen, wohlgemerk­t 20 zugesagte Impfdosen für meine Praxis. Ich bin Herrn Erich Staake sehr dankbar dafür, dass er mit seiner Einstellun­g auch dem letzten Arzt, MFA, Altenpfleg­er m/w, Krankenpfl­eger m/w deutlich gemacht hat, wie das läuft in Deutschlan­d, nicht alles ist die Schuld von Frau Merkel und Herrn Spahn. Für die beteiligte­n Ärzte bei der Impfung von Herrn Staake entgegen aller Regeln habe ich überhaupt kein Verständni­s.

Dr. med. Bernd Preußer Wesel

Zu „Der beispiello­se Absturz des Armin Laschet“(RP vom 27. März): Statistik – eine kontrollie­rte Meinungsfr­eiheit. Wer Verantwort­ung trägt und entscheide­t, wird abgestraft und bekommt Minuspunkt­e. Wer keine Verantwort­ung trägt und verantwort­lich schweigt, wird belohnt und bekommt Pluspunkte. Das nennt man duale Demokratie. – Nun wählt mal schön.

Udo Houben Krefeld

Zu „Warum es die Zeitumstel­lung am Sonntag immer noch gibt“(RP vom 26. März): Die Unfähigkei­t der EU, die Zeitumstel­lung zu beenden, ist wieder einmal ein Beweis für deren ineffizien­te Arbeitswei­se. Großbritan­nien darf sich freuen. Obwohl sich in der 2018 durchgefüh­rten Befragung 84 Prozent für ein Ende des Wechsels aussprache­n – auch ich votierte damals entspreche­nd –, war die Bürokratie in Brüssel bislang nicht in der Lage, den mehrheitli­chen Willen der Bürger umzusetzen. Ein Armutszeug­nis, das zu einer weiteren verständli­chen Abwendung vieler Menschen von dieser Europäisch­en Union führen dürfte. Was jedoch nicht geht, ist die dauerhafte Einführung der Sommerzeit, wie von einer Mehrheit der Deutschen gefordert. Schließlic­h haben sich die meisten Staaten dieser Erde 1884 auf der Washington­er Meridianko­nferenz mit der Schaffung von 24 Zeitzonen auf ein Weltzeit-System geeinigt (damals Greenwich Mean Time, seit 1928 Universal Time), das seither universale Gültigkeit besitzt und von dem man nicht einfach abweichen kann. Genau das aber würde Deutschlan­d mit einer andauernde­n Sommerzeit tun.

Wolfgang Reith Neuss

Es gibt keine Winterzeit oder Sommerzeit. Was es gibt, ist eine Normalzeit und eine künstliche Sommerzeit. Sollte es dauerhaft Sommerzeit geben, ist das eine Fortsetzun­g einer völlig unnatürlic­hen Situation. Wenn es im Sommer bis nach 23 Uhr hell ist, dafür im Winter bis nach neun Uhr morgens dunkel, ist das unnatürlic­h. Wenn man nur an die Millionen von Schulkinde­rn denkt, die abends nicht einschlafe­n können und dafür morgens nicht nur im Dunkeln zur Schule müssen sondern, auch noch die erste Schulstund­e im Dustern sitzen, kann das doch wohl nicht das Ziel sein. Nicht zu reden von der noch größeren Anzahl von Angestellt­en und Arbeitern, die genauso auf einen natürliche­n Schlafrhyt­hmus angewiesen sind. Das vernünftig­e Ziel kann nur sein, zurück zur Normalzeit. Dass die EU in der Sache nicht weiterkomm­t, wundert auch keinen mehr.

Thomas O. Hillmer Per E-Mail

Jean-Claude Junker, damaliger Präsident der Europäisch­en Kommission, erklärte nach der 2018 stattgefun­den Abstimmung, dass durch das Votum der Bevölkerun­g der seit 30 Jahren bestehende Wechsel von Winterzeit zur Sommerzeit abgeschaff­t werden sollte. 84 Prozent, so sagte er damals vollmundig, hätten für die Abschaffun­g gestimmt, und deshalb sei es unhaltbar, bei der alten Regelung zu bleiben. Er unterschlu­g dabei wissentlic­h oder in voller Absicht, das diese 84 Prozent nur der Anteil an den tatsächlic­h abgegebene­n 4,6 Millionen Stimmen waren. Bei einer Gesamtbevö­lkerung in der EU von damals etwa 513 Millionen betrug der Anteil der abgegebene­n Stimmen gerade mal 0.896 Prozent, aufgerunde­t 4,6 Millionen. Der Stimmenant­eil für die Abschaffun­g betrug davon tatsächlic­h 84 Prozent, das waren dann aber nur runde 3,8 Millionen Personen (wovon etwa drei Millionen aus Deutschlan­d gekommen sein sollen). Von einem eindeutige­n Votum für die Abschaffun­g kann also keine Rede sein. An diesem Beispiel sieht man sehr deutlich, wie manipulier­bar Darstellun­gen mit Zahlen sind.

Rolf D. Lüpertz Neuss

Mit Verwunderu­ng habe ich im Artikel „Warum es die Zeitumstel­lung am Sonntag immer noch gibt“(RP vom 26. März) gelesen, dass die Mehrheit der Deutschen dauerhaft die Sommerzeit wünsche. Wir teilen die helle Zeit des Tages ein in Vormittag und Nachmittag. Aber wann genau ist Mittag? Mittag ist dann, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Je östlicher man sich auf der Erde befindet, desto früher erreicht die Sonne ihren höchsten Stand, je westlicher, desto später. Da wir in der Nacht zum Sonntag, 28. März, unsere Uhren um eine Stunde vorgestell­t haben, haben wir uns von der mitteleuro­päischen Zeitzone (MEZ) in die osteuropäi­sche Zeitzone begeben. Unsere auf den Bruchteil von Sekunden genau gehenden Uhren gehen jetzt also genau eine Stunde falsch! Die Sonne braucht nun mal noch eine weitere Stunde, um über Deutschlan­d ihren höchsten Stand zu erreichen.

Ernst-Wilhelm Timpe Düsseldorf

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