Maria 2.0
Segnung Homosexueller
Zu „Gründerinnen von ‚Maria 2.0‘ verlassen katholische Kirche“(RP vom 26. März): Einmal abgesehen davon, dass die beiden Initiatorinnen der sogenannten Kirchenreformbewegung „Maria 2.0“, Elisabeth Kötter und Andrea Voß-Frick aus Münster, mit der Bezeichnung „Maria 2.0“die Gottesmutter für ihre Zwecke missbraucht haben, zeigt ihre jetzige Entscheidung, aus der katholischen Kirche austreten zu wollen, schon ein sehr eigenartiges Kirchenbild. Allein mit ihren Forderungen nach Aufhebung des Pflichtzölibats oder Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern ging es ihnen offenbar nicht darum, den Glauben in einer säkularisierten Gesellschaft zu erneuern, sondern lediglich darum, zeitgeistliche Strömungen innerhalb der katholischen Kirche durchzusetzen. Kurzum: Die von Jesus Christus vor fast 2000 Jahren gegründete Kirche, sollte sich offenbar so der Zeit anpassen, wie es diesen beiden Damen vorschwebte. Ganz kurios wird die Argumentation aber immer, wenn man meint, die „Machtstrukturen“in der Kirche anprangern zu müssen. Dass nun die beiden Damen kein Mitglied „der öffentlich-rechtlichen Institution römisch-katholische Kirche“mehr sein wollen,
Herr Woelki wurde in dem veröffentlichten Missbrauchsgutachten nicht direkt belastet. Er muss sich aber die Austrittswelle aus der katholischen Kirche auf seine Fahne schreiben lassen. Durch sein Beharren, das erste Gutachten unter Verschluss zu halten, die Gläubigen ein ganzes Jahr so hinzuhalten, ist an Verantwortungs- und Lieblosigkeit nicht zu toppen.
Das Verhalten der Institution Kirche wird von vielen Gläubigen nicht mehr toleriert. Die priesterlichen Mitbrüder an der Basis bemühen sich um eine menschlichere Kirche. Aus Verantwortung gegenüber den Gemeindemitgliedern können und wollen viele dieser Misere nicht länger wortund tatenlos zuschauen. Wenn das nicht genehm ist, wird ihnen ein Maulkorb verpasst. Das ist wie in einer Diktatur und nicht hinnehmbar. Deshalb empfehlen wir Herrn Woelki, das „Gleichnis vom guten Hirten“noch einmal nachzulesen.
Hannelore Wingels Kleve
Ich verstehe die Herren Koltermann, Mönkebüscher, Overbeck, Dieser, Bätzing und etliche weitere nicht: sie haben doch alle bei ihrer Priesterweihe auch Gehorsam gelobt. Und nun wenden sie sich unter Ankleben an den Regenbogen-Zeitgeist gegen die in der Bibel begründete Verfügung des Papstes, keine schwulen Paare zu segnen. Im zivilen Leben wäre das die öffentliche Aufkündigung der Solidarität mit dem Arbeitgeber, was ein Kündigungsgrund ist. Wer bei aller Diskussionsbereitschaft ein elementares Versprechen nicht mehr halten kann oder will, der sollte die Konsequenzen ziehen und gehen, auch wenn er inzwischen Bischof geworden ist. Der Bibeltreue der Kirche wäre damit geholfen
Dr. Karl Zabrocki Kaarst
Zu „Wir probieren es einfach aus“(RP vom 31. März): Endlich mal ein paar wohltuende, Mut machende Worte in diesen Zeiten. Kein hysterischer Blick auf Inzidenzwerte, kein panischer Ruf nach einem noch härteren Lockdown. Sondern eine realistische Sicht auf die aktuelle Lage, mit einem anscheinend funktionstüchtigen Konzept für die Zukunft in angemessener Freiheit. Auch wenn das unserer Kanzlerin nicht gefallen wird, so scheint mir der Weg von Tübingen doch der einzig richtige zu sein.
Toni Rex Viersen
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