Rheinische Post Ratingen

Lange Schlangen vor dem Impfzentru­m

Immer wieder kommt es zu organisato­rischen Problemen. Bürger sprechen von unzumutbar­en Zuständen. Der Kreis betont, dass man nicht viel zu früh erscheinen sollte. Wegen der Infektions­lage gebe es keinen großen Warteberei­ch.

- VON VALESKA VON DOLEGA UND NORBERT KLEEBERG

RATINGEN/ERKRATH Das Impfzentru­m in Erkrath bleibt ein Gesprächst­hema – auch deshalb, weil es immer wieder organisato­rische Probleme gibt. So kommt es nicht selten zu langen Schlangen. Die Polizei war sogar im Einsatz und machte per Lautsprech­er Durchsagen, die Wartenden mögen doch bitte auch beim Stehen in der Schlange auf Mindestabs­tände achten. Als „Corona-Party vorm Impfzentru­m“beschreibe­n RP-Leser den ungewollte­n Zustand.

Gabriele Glücks berichtete, dass sie einen Impftermin für ihre 87-jährige Mutter bekommen habe. „Wir waren eine halbe Stunde vorher dort und sahen schon die Warteschla­nge. Auf Nachfrage bei drei verschiede­nen Personen des Ordnerpers­onals sollten wir uns trotz Termin am Ende der Schlange anstellen, geschätzte Wartezeit etwa zwei bis drei Stunden in der Sonne, anhand der Schlange und des Durcheinan­ders im Eingangsbe­reich jedoch deutlich länger.“Am Ende sind beide wieder gefahren – weil auch die Gefahr bestanden habe, dass man sich auf Grund der Enge anstecken könnte. Der nächste Impftermin wäre frühestens Ende Mai, so Glücks.

Auch Uta und Klaus Simon waren alles andere als positiv beeindruck­t: Sie betonten: „Bereits den zweiten Tag ist diese chaotische, den zumeist älteren Impfkandid­aten unzumutbar­e Situation zu beobachten. Immense Wartezeite­n, Autos parken wild am Straßenran­d.“

Auch Leser Günter Lenk beschreibt, was nicht sein sollte: „Meine Frau hatte für 15.20 Uhr einen Termin beim Erkrather Impfzentru­m. Zuerst müssten wir feststelle­n, dass dort ein Parkchaos herrschte, was nur noch von zwei Menschensc­hlangen von rund 200 Personen vor dem Eingang übertroffe­n wurde. Eine Vorwärtsbe­wegung war nicht erkennbar, eine Einweisung war ebenfalls nicht wahrnehmba­r. Wir sind unverricht­eter Dinge wieder nach Hause gefahren. Der dortige Zustand ist nicht nur für ältere Menschen unzumutbar.“

Und wie reagierte der Kreis auf die Kritik? In einer Stellungna­hme heißt es: „Im Impfzentru­m des Kreises Mettmann werden aktuell täglich bis zu 2000 Bürger geimpft. Damit dies vor Ort nicht zu einem erhöhten Personenau­fkommen führt, sollten sich Impflinge an ihren vorgegeben­en Termin halten und frühestens eine halbe Stunde vorher am Impfzentru­m erscheinen. In den vergangene­n Tagen kam es vermehrt dazu, dass Bürger mehrere Stunden vor ihrem eigentlich­en Termin am Impfzentru­m eintrafen. Dadurch kam es zu Warteschla­ngen.“Die Bürger sollten nicht außer Acht lassen, dass sie auch entspreche­nd lange vor Ort warten müssten – im schlimmste­n Fall stehend. „Das Impfzentru­m ist so angelegt, dass die Bürger zu ihrem Termin erscheinen und dann mit dem Verfahren begonnen wird. Schon aufgrund der aktuellen Infektions­lage gibt es keinen großen Warteberei­ch“, erläuterte der organisato­rische Leiter des Impfzentru­ms, Mirko Braunheim.

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PRIVAT FOTO: Dichtes Gedränge vor dem Impfzentru­m in Erkrath. Der Kreis betont, dass man pünktlich erscheinen sollte – und nicht viel zu früh.

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