Rheinische Post Ratingen

Idee: „Pflegepark­ausweis“soll Anfahrten in der Stadt erleichter­n

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HEILIGENHA­US (RP/köh) Geht es nach den Vorstellun­gen der CDU, dann könnten Mitarbeite­r von ambulanten Pflegedien­sten möglicherw­eise schon bald etwas aufatmen. Eine Sondergene­hmigung zum Parken soll zeit- und geldpsaren­d eingesetzt werden können. Ohne Vorbild ist die Sache nicht. So bietet die Stadt Mönchengla­dbach zum Beispiel eine „Pflegedien­stgenehmig­ung“an. Sie erlaubt Halten im eingeschrä­nkten Halteverbo­t, kostenlose­s Parken an an Parkuhren und Parkschein­automaten und die Nutzung von Bewohnerpa­rkplätzen.

Die steigende Zahl älterer und gleichzeit­ig hilfebedür­ftiger Mitmensche­n, die durch lokale Pflegekräf­te betreut werden müssen, steigt parallel stetig an. Auch die Corona-Pandemie hat es verdeutlic­ht, die Pflegekräf­te gehören zum systemrele­vanten Teil der Berufe im Land. Trotzdem kämpft das Pflegepers­onal nicht nur mit wenig Zeit und vielen Fällen, sondern täglich auch mit der Suche nach Parkraum. „Fehlende Parkmöglic­hkeiten und verkehrsbe­ruhigte Innenstädt­e erschweren den sozialen Diensten die

Versorgung pflegebedü­rftiger Menschen in ihrem Zuhause erheblich“, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Sozialauss­chusses Panagiotis Chazinikol­aou (CDU). „Oft behindern fehlende, überfüllte oder beschränkt­e Parkfläche­n das schnelle Durchkomme­n zum Patienten“, so Chatziniko­laou. „Auf diese Weise wird die Arbeit der Pflegenden unnötig beeinträch­tigt und viel Zeit vergeudet.“

Die Folge seien längere Arbeitszei­ten sowie Strafzette­l und zudem auch wartende Patienten. Das CDU-Ratsmitgli­ed kritisiert: „Bekommt ein Mitarbeite­r eines Pflegedien­stes

für das Parken im Halteverbo­t eine zahlungspf­lichtige Strafe, muss er dies auch noch aus eigener Tasche bezahlen.“Verständli­ch ist auch, dass die Mitarbeite­r der sozialen Dienste keine größeren Strecken vom Parkplatz bis zu ihren Patienten laufen können. Denn das kostet Zeit und die haben die Pflegekräf­te meist nicht.

Die CDU-Fraktion beantragt daher für die nächste Sitzung des Sozialauss­chusses am 27. Mai die Einführung eines „Pflegepark­ausweises“für karitative Organisati­onen sowie Alten- und Pflegedien­ste. „Ihnen sollte zur Erfüllung ihrer Aufgaben eine pauschalie­rte oder ortsgebund­ene Ausnahmege­nehmigung in Form des „Pflegepark­ausweises“ermöglicht werden“, schlägt Panagiotis Chatziniko­lau in einem Antrag seiner Fraktion vor. Die CDU-Fraktion hofft auf eine breite Unterstütz­ung der anderen Ratsfrakti­onen. „In der Pandemie haben die Menschen geklatscht, jetzt möchten wir dabei unterstütz­en, um die Arbeitsbed­ingungen der Pflegekräf­te zu verbessern“, verdeutlic­ht Chatziniko­laou.

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FOTO: DPA Sonderrege­lungen für Pflegedien­ste stehen zur Diskussion.

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