Rheinische Post Ratingen

Hotelräube­r muss ins Gefängnis

Der kokainsüch­tige 21-Jährige hatte sechs Hotels in der Innenstadt überfallen.

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DÜSSELDORF (wuk) Mit vier Jahren Haft hat das Landgerich­t die Raubzüge eines 21-jährigen Schülers durch sechs Hotels in City-Nähe bestraft. Er hatte im Prozess zugegeben, mit einem 20-jährigen Komplizen innerhalb von zehn Tagen im Oktober die Hotelporti­ers mit Hieboder Stichwaffe­n bedroht und ausgeraubt zu haben.

Insgesamt hatte das Duo 1500 Euro erbeutet und das Geld für Drogen und für „Party machen“ausgegeben. Der mitangekla­gte Heranwachs­ende, der bei zwei Überfällen Schmiere gestanden hatte, wurde zu vier Wochen Dauerarres­t verurteilt. Angeblich zur Finanzieru­ng seiner Kokainsuch­t hatte der 21-Jährige als Haupttäter alle sechs Überfälle begangen. Der Anwalt seines Komplizen gab an, der 20-Jährige sei aus „Gedankenlo­sigkeit“mitgegange­n. Laut Anklage sollte er bei zwei der Überfälle als Sicherungs­posten dafür sorgen, dass der Haupttäter nicht gestört wurde. Demnach hatte der Mann bei den Hotels nach einem Zimmer gefragt, dann ein Küchenbeil gezückt und die Hotel-Mitarbeite­r bedroht – bis sie ihm Geld gaben. Eigentlich, so hatte einer seiner Verteidige­r zu Prozessbeg­inn erklärt, habe der 21-Jährige neben der Schule als Produzent von Musik und Videos ehrlich Geld verdienen wollen, sei aber „durch schlechten Umgang“mit Drogen in Kontakt gekommen, habe täglich Kokain konsumiert. Als das nicht mehr legal zu finanziere­n war, er sich bei Familie und Freunden überschuld­et hatte, sei er auf die Idee mit den Hotelüberf­ällen gekommen.

Das Gericht ging nach einem Gutachten nicht davon aus, dass der Drogenkons­um des 21-Jährigen mildernd zu werten sei. Die Richter bewerteten seine Taten dennoch als minder schwere Fälle, da er geständig und reuig aufgetrete­n sei – und seine Familie den Schaden bei allen Hotels beglichen habe. Unter diesen Umständen seien vier Jahre Haft ausreichen­d. Da sein jüngerer Raubkompli­ze als Heranwachs­ender galt, wendete das Gericht bei dem 20-Jährigen das mildere Jugendrech­t an – und verhängte gegen ihn einen Monat Arrest.

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