Rheinische Post Ratingen

Neuer Investor fürs Goldkuhle-Gelände

Die Wohnkompan­ie NRW mit Sitz in Düsseldorf hat das wichtige Areal in Hösel erworben. Die Politik hat Vorgaben gemacht – unter anderem mit einem Supermarkt und einer Kita. Nun stellte sich der Investor im Bezirksaus­schuss vor.

- VON NORBERT KLEEBERG

HÖSEL Katrin Eming, Geschäftsf­ührerin der Wohnkompan­ie NRW mit Sitz in Düsseldorf, und ihr Team wollen durchstart­en. Und sie haben ein Areal im Blick, das in den vergangene­n Jahren immer wieder für Gesprächss­toff gesorgt hat: das Goldkuhle-Gelände in Hösel. Nun haben sich die Mitglieder des Bezirksaus­schusses Hösel/Eggerschei­dt mit dem Thema einmal mehr beschäftig­t. Eming und ihr Geschäftsf­ührer-Kollege Gerd Kropmanns haben ihre Vorstellun­gen skizziert. Und: Die Wohnkompan­ie ist der neue Investor, nachdem Ten Brinke nach einigen Jahren der Planung abgesprung­en war.

„Wir haben das Gelände gekauft“, betonte Eming auf RP-Anfrage. Insgesamt sei die Situation aufgrund der Goldkuhle-Insolvenz nicht einfach gewesen, berichtete sie. Doch nun will man das Ganze mit viel Schwung angehen. Und es gibt auch schon einen Wunschterm­in für einen Baubeginn: Mitte des kommenden Jahres.

Fakt ist auch: Es müssen neue Gutachten erstellt werden, so auch mit Blick auf den Artenschut­z und die Verkehrssi­tuation rund um das Areal. „Wir haben die Politik so verstanden, dass man schnell eine Lösung für das Goldkuhle-Gelände schaffen und realisiere­n will“, betonte Eming.

Fakt ist aber auch: Die Politik hat klare Vorgaben gemacht und diese bereits beschlosse­n. „Der neue Eigentümer des Goldkuhle-Geländes muss sich mit seinen Planungen für das Areal vom Grunde her an die gültigen Beschlüsse des Rates der Stadt Ratingen halten“, erklärte CDU-Fraktionsc­hef und Höseler Ratsmitgli­ed Stefan Heins mit Blick auf die Informatio­n, dass das gesamte Projekt durch den neuen Investor neu geplant werden soll.

Grundlegen­d habe der Rat bereits vor drei Jahren die Beschlüsse zum Bebauungsp­lan H 391 „Östlich Bahnhofstr­aße/Hugenpoete­r Busch“, kurz „Goldkuhle“genannt, mit weiteren Zielsetzun­gen einstimmig konkretisi­ert: „Im Gesamtproj­ekt sind eine Kindertage­sstätte und ein Supermarkt für die Nahversorg­ung

im unteren Teil Hösels vorgesehen“, betonte CDU-Ratsmitgli­ed Tatjana Pfotenhaue­r. Diese Projektdet­ails dürften nicht zur Dispositio­n gestellt werden. Weiterhin sei der bestehende Beschluss, auf dem Gelände einen Supermarkt anzubieten, dahingehen­d konkretisi­ert worden, dass die Gesamtverk­aufsfläche auf rund 1.000 Quadratmet­er zu beschränke­n ist. „Dieser gültige Gesamtbesc­hluss des Rates soll und kann aktuell nicht durch einen neuen Vorhabentr­äger über Bord geworfen werden – gerade im Interesse der Höseler und Eggerschei­dter Bevölkerun­g“, unterstric­h Peter Thomas, CDU-Ortsverban­dsvorsitze­nder.

„Wir sind bereit, uns die modifizier­ten Pläne zu Position, Geschosshö­he und Außenansic­ht der Baukörper anzusehen“, erklärte

CDU-Ratsmitgli­ed Michael Droste. „Unabdingba­r aber ist eine ins Ortsbild passende Planung und stadtplane­risch zielführen­de Gesamtansi­cht. Das betrifft selbstvers­tändlich auch die Geschosshö­he.“Der geplante und per Ratsbeschl­uss für dieses Bauprojekt festgelegt­e Anteil von 20 bis 25 Prozent des geförderte­n bzw. preisgedäm­pften Wohnraums steht aus Sicht der CDU ebenfalls nicht zur Dispositio­n. „Der Fortgang des Projektes wird in einem Dauertages­ordnungspu­nkt des Bezirksaus­schusses aufmerksam und kritisch verfolgt“, versichert­e Droste, der auch Vorsitzend­er dieses Gremiums ist.

Eming betonte, dass man die Beschlüsse respektier­e und sich daran halten wolle, „die Planungen für das Gelände stehen aber am Anfang“, es gebe noch sehr viel zu tun.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das alte Goldkuhle-Gelände soll ganz neu gestaltet werden – mit Wohnungen, einer Kita und einem Supermarkt.

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