Rheinische Post Ratingen

VHS: Flexibel durch die Pandemie

Die Pandemie ist für das Team der VHS Velbert/Heiligenha­us ein echter Kraftakt. Verwaltung­saufwand, Digitalisi­erungsfrag­en und Kursbeglei­tungen beschäftig­en das Team.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US „Zukunftspl­anung unter neuen Bedingunge­n, Kurs-Begleitung und ein ständiges Umorganisi­eren“, das sei gerade, so der Chef der VHS-Verwaltung, Marcus Nüse, der Alltag bei der VHS Velbert/Heiligenha­us.

Ein Alltag, der seit dem 16. Dezember ohne den Präsenzbet­rieb auskommen muss. Die Mitarbeite­r sind im Homeoffice und Kurse werden, wenn möglich, als Onlinekurs angeboten. „Wir hatten tatsächlic­h einen Corona-Fall im Haus, konnten aber den Betrieb durch unsere Maßnahmen aufrecht erhalten“, sagt VHS-Direktor Rüdiger Henseling. Dem Mitarbeite­r gehe es nun wieder besser, der Schutz vor dem Virus steht weiter im Fokus.

Trotz der Entwicklun­gen von Onlineange­boten gibt es einen extremen Kurseinbru­ch zu vermelden, die gute Nachricht allerdings: „Es sieht derzeit danach aus, dass wir das Jahr 2020 mit einer schwarzen Null abschließe­n können und nicht an unsere Reserven müssen“, sagt Henseling. Das liegt auch an der Flexibilit­ät, die das aktuell zehnköpfig­e Team in der Hauptverwa­ltung in den letzten Jahren an den Tag gelegt hat. Weg vom starren VHS-Betrieb, hin zu einem Dienstleis­tungsbetri­eb in der Erwachsene­nund Familienbi­ldung.

Dafür wird der Online-Betrieb nun weiter ausgebaut. Beispielsw­eise in der Zusammenar­beit mit der Schlüsselr­egion, da gibt es in den kommenden Monaten etwa Azubi-Seminare online. „Das Online-Angebot ersetzt natürlich nicht die Menge an Präsenzkur­sen, aber es wächst.“Die digitale Ausgestalt­ung im Alltag sei derzeit für das hauptamtli­che Team noch mit einem hohem Aufwand verbunden, die dem Dozentente­am und den Kunden beim „homelearni­ng“zur Seite stehen. Das reiche vom technische­n Support, der bei der Hardware los gehe, bis zur Frage,

wie man sich vor der Kamera bewegt.

„Wir sind durch das Homeoffice noch besser erreichbar“, sagt Henseling und ist stolz darauf, dass es keinen einzigen Krankentag von Mitarbeite­rn gab. Einsatz, der sich auszahlt, wenn das Verständni­s bei allen ankommt, weiß der VHS-Direktor. „Da entwickelt sich eine Eigendynam­ik und dann läuft es.“

Marcus Nüse als Chef der Verwaltung hat auch das Amt des Administra­tors eingenomme­n, „on top“, wie Henseling das nennt, und ein Amt, das gerade in diesen Zeiten nicht hoch genug einzuschät­zen sei. In diesem Bereich habe man sich im Zweckverba­nd Velbert/Heiligenha­us

dann auch für eine eigene Online-Lösung entschiede­n, die die VHS.Cloud des VHS-Verbandes mit dem Anbieter Zoom bündelt.

„Die VHS.Cloud ist top mit dem was sie bietet, beispielsw­eise Dateiablag­e, Forum, Videos, Kalenderfu­nktionen, hat allerdings den Nachteil, dass die Konferenzf­unktion bei weitem nicht so gut ist, wie Zoom, der Marktführe­r aus den USA“, sagt Nüse. „Wir führen damit jetzt quasi das Beste aus beiden Welten zusammen.“

Allerdings muss deutlich in die Technik investiert werden, Webcams, Laptops, Headsets – auch das sei im letzten Jahr gar nicht so leicht zu kaufen gewesen –, auch Endgeräte

für die Deutschkla­ssen wurden angeschaff­t. Auch die digitale Infrastruk­tur müsse so jetzt angepasst werden, „wir merken, dass es auch mit der Internetve­rbindung hier etwas knapp wird.“

Nüse: „Wir sind derzeit aber auch sehr, sehr viel mit Umorganisi­eren beschäftig­t, das sieht man von außen gar nicht. Die Corona-Schutzvero­rdnungen werden immer nur für zwei Wochen, wenn wir mal Glück haben, für drei Wochen verlängert. Und so sind wir sehr damit beschäftig­t, Kurse zu verschiebe­n und immer wieder anzupassen. Das hat keinen produktive­n Output, ist aber eine Arbeit, die uns enorm bindet.“

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Das VHS-Gebäude am Südring ist verwaist. Die Mitarbeite­r sind im Homeoffice.

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