Frühling ist da: Sonnige Tage verändern die Stimmung
Endlich Frühling! Und schon diese ersten sonnigen Tage verändern meine Stimmung. Aber auch bei kurzen Begegnungen mit anderen, auf der Straße, beim Einkaufen, merkt man durch die Masken hindurch: Der Sommer kommt.
Es gibt eine sehr schöne Bibelstelle, die mir vor einiger Zeit begegnet ist und in den letzten Tagen immer wieder im Kopf herumschwirrt. Es ist ein Abschnitt aus dem sogenannten Hohelied, einem Buch, in dem die Beziehung zwischen Gott und Mensch als ein Liebesgeschehen beschrieben wird. Dort heißt es: „Mein Geliebter hebt an und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch! Denn vorbei ist der Winter, verrauscht der Regen. Die Blumen erscheinen im Land, die Zeit zum Singen ist da. Die Stimme der Turteltaube ist zu hören in unserem Land. Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte, die blühenden Reben duften. Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch!“(Hld 2,10-13)
Der Winter ist vorbei, der Frühling kommt. Jedes Jahr aufs Neue.
Auch nach diesem vergangenen Winter, der für viele von uns sicherlich nicht leicht und vielleicht sogar besonders grau war. Dennoch kommt der Sommer, unaufhaltsam. Und in diese Erfahrung der Natur hinein spricht Gott zu uns Menschen: „Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch!“In all unsere Erfahrungen von Leid, von Dunkelheit, von Unsicherheit und Angst sagt Gott uns: Komm, steh auf! Du bist meine Geliebte, du bist mir schön und kostbar!
Nicht zufällig dürfen wir das Osterfest
immer zu Frühlingsbeginn feiern, sodass sich Osterzeit und Frühling überschneiden. Es ist eine in die Natur geschriebene Zusage der Liebe Gottes zu jedem Menschen. Auf Tod folgt Leben. Das mag vielleicht etwas kitschig und träumerisch klingen, letztendlich ist es aber die Grundbotschaft unseres Glaubens. Hab‘ keine Angst, der Frühling kommt. Bestimmt kennen Sie den Spruch, der auf den brasilianischen Schriftsteller Fernando Sabino zurückgeht: „Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“