Gedenkbuch erinnert an Opfer des Nationalsozialismus
KREIS METTMANN (RP) Im Neandertal erinnert der Kreis Mettmann an die Opfer der Nationalsozialisten, die zwischen 1933 und 1945 misshandelt wurden oder sogar starben – im Neandertal wurden in der Villa Koburg auch viele Hildener von den Nazis gequält. Im August 2020 wurde das Gedenkzeichen eingeweiht. Das von der Berliner Künstlerin Franziska Peter gestaltete Kunstwerk mit dem Titel „Heller Schatten“befindet sich direkt am Parkplatz gegenüber dem Neanderthal Museum.
Zum Gedenkzeichen ist jetzt eine begleitende Publikation des Kreisarchivs erschienen, das gleichzeitig als Gedenkbuch für die 145 namentlich bekannten Opfer dient. Unter dem Titel „Verfolgt – Ausgebeutet – Ermordet. Das Neandertal als Schauplatz nationalsozialistischer Verbrechen“zeichnet Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage die historischen Hintergründe der Verbrechen nach. Zu lesen sind auch viele Episoden aus der Zeit in Hilden. So erfährt der Leser beispielsweise auch etwas über eine Versammlung der NSDAP im Saal der Gastwirtschaft Mudersbach am 7. November 1930, an der auch zahlreiche Kommunisten teilgenommen hatten.
Verfolgt wurden im Kreis damals Menschen, die als politische Gegner angesehen wurden, vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten. Außerdem standen Menschen, die nach Deutschland aus dem Ausland zurückkehren mussten und der Spionage verdächtig waren, unter besonderer Beobachtung der Gestapo.
Das Buch liegt zur kostenfreien Mitnahme in den Verwaltungsgebäuden des Kreises Mettmann, im Kreisarchiv, im Neanderthal Museum sowie in den Stadtbibliotheken und Stadtarchiven aus. Außerdem steht es im Internet zum Download unter der Adresse https://archivekme.hypotheses.org/gedenkzeichen-im-neandertal zur Verfügung.