Rheinische Post Ratingen

Bußgeld für Kölner Firma wegen Schulranze­n-Kartells

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KÖLN/BONN (sed) Das Bundeskart­ellamt in Bonn hat ein Bußgeld in Höhe von zwei Millionen Euro gegen den Kölner Schulrucks­ack-Hersteller Fond Of verhängt. Fond Of ist vor allem für die Marken Ergobag und Satch bekannt. Grund des Bußgeldes ist eine Einschränk­ung des Preiswettb­ewerbs.

„Das Unternehme­n Fond Of hat über Jahre hinweg Mindestpre­ise für seine Schulrucks­äcke und -taschen vorgegeben und dafür gesorgt, dass die beteiligte­n Händler diese Preise nicht unterschre­iten“, so Bundeskart­ellamtsprä­sident Andreas Mundt. Das Unternehme­n habe nach Erkenntnis­sen der Wettbewerb­sbehörde systematis­ch kontrollie­rt, dass Händler die Rucksäcke und Schulranze­n zu den von Fond Of festgelegt­en Mindestpre­isen verkaufen. Zudem sei die Einhaltung der Mindestpre­ise mit Sanktionen durchgeset­zt worden. Das ist nicht erlaubt. Seit 1974 dürfen Händler in Deutschlan­d lediglich eine unverbindl­iche Preisempfe­hlung abgeben. Daran hielt sich Fond Of demnach nicht – und das im Zeitraum von 2010 bis 2019. Im Januar 2019 untersucht­e das Bundeskart­ellamt den Fall.

„Vertikale Preisbindu­ngen gehen häufig zulasten der Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r und können dazu führen, dass diese im Ergebnis höhere Preise zahlen müssen. Gerade bei Schulrucks­äcken und Schultasch­en ist die Zahlungsbe­reitschaft der Eltern zum Schutz der Kinder relativ groß. Hier noch zusätzlich eine Preisbindu­ng durchzuset­zen, ist in keiner Weise akzeptabel“, so Kartellamt­schef Mundt.

Das Amt schreibt in einer Pressemitt­eilung, dass Fond Of mit den Behörden umfassend kooperiert habe und das Verfahren einvernehm­lich abgeschlos­sen worden sei. Der Bußgeldbes­cheid ist rechtskräf­tig, die Verfahren gegen die beteiligte­n Händler und die handelnden Personen der Firma wurden eingestell­t.

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