„Emmas Enkel“am Metro-Campus in Flingern ist Geschichte. Der Supermarktriese Edeka hat den Standort übernommen. Der Sortimentwechsel hat bereits begonnen.
DÜSSELDORF Noch wehen die Fahnen mit dem Logo von „Emmas Enkel“auf dem Parkplatz des Supermarktes in Flingern. Auch an den Eingängen zur Filiale weist nichts auf den neuen Inhaber hin; überall der Schriftzug „Emmas Enkel“. Doch wer im Geschäft genauer hinsieht, merkt, dass sich etwas verändert hat, zunächst an der Obstwaage, die man neuerdings nicht mehr benötigt. „Das Obst wird an der Kasse gewogen. Ihr Edeka-Team“, steht dort auf einem DIN-A4-Blatt.
Tatsächlich hat der Supermarktriese Edeka die Filiale „Emmas Enkel“von Real übernommen, die mitten auf dem Metro-Campus an der Schlüterstraße liegt. Sprecher von Real und Edeka bestätigten das unserer Redaktion. „Es handelt sich um einen besonderen Standort“, sagt der Real-Sprecher. „Für diese Größe wurde ein anderer Supermarkt gesucht. Für Kaufland und andere ist die Fläche zu klein gewesen“, so der Sprecher. „Das Wichtige ist: Alle Mitarbeiter konnten übernommen werden“, sagt er. Betrieben wird der Markt von Edeka Rhein-Ruhr als „Regiebetrieb“.
„Emmas Enkel“hieß der Supermarkt erst wenige Jahre; nachdem Real das gleichnamige Start-up-Unternehmen übernommen hatte. Davor hieß der Supermarkt „food“und direkt zur Eröffnung im Jahr 2004 „Extra“. Schon damals konnte der Kunde seine Einkäufe selbst an der Kasse einscannen. Der russische Finanzinvestor SCP hatte im vergangenen Jahr die gut 270 Real-Filialen von der Metro übernommen, um die Handelskette zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka erhielt bereits im Frühjahr die
Genehmigung für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen.
Die Filiale am Metro-Campus ist am 1. August in Edeka-Besitz übergegangen. „Der Übergang erfolgte für die Kunden möglichst nahtlos.
Darum schloss der Markt am 2. August für nur einen Tag, um Veränderungen im Sortiment vorzunehmen. Direkt am 3. August ging es weiter“, heißt es bei Edeka.
Übernahmen im Lebensmittelhandel
werden schon seit Jahren von den Wettbewerbshütern genau unter die Lupe genommen. Denn der Lebensmittelhandel in Deutschland ist schon heute hochkonzentriert. Der Marktanteil der „großen Vier“– Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland – liegt laut Kartellamt mittlerweile bei mehr als 85 Prozent. Unangefochtener Marktführer ist dabei Edeka mit rund 11.200 Lebensmittelmärkten und einem Umsatz von über 55 Milliarden Euro.
Neben der Obstwaage gibt es auch schon andere Veränderungen im Geschäft. So liegen bereits die Eigenmarken von Edeka in den Regalen. Und auch an der Fleischtheke gibt es Neuigkeiten. „Wir haben jetzt deutlich besseres Fleisch als vorher. Die Qualität ist wirklich besser“, sagt ein Verkäufer. Bis zum großen Umbau wird es noch ein bisschen dauern. Ein Mitarbeiter der Filiale schätzt, dass es zur Jahreswende soweit sein könnte. „So lange werden wohl auch die alten Logos von Emmas Enkel noch hängen bleiben“, sagt er. Edeka bestätigte: „Ein umfassender Umbau ist für das nächste Jahr in Planung. Dann erfolgt auch die offizielle Umflaggung von Emmas Enkel zu Edeka.“
Der Supermarktriese will an dem Standort einen besonderen Schwerpunkt auf Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst und Käse setzen. „Selbstverständlich spielen dabei regional erzeugte Produkte und Bio-Artikel eine besondere Rolle“, erklärt Karolin Selders, die die vertriebliche Betreuung der Regiemärkte leitet.