Rheinische Post Ratingen

„Emmas Enkel“am Metro-Campus in Flingern ist Geschichte. Der Supermarkt­riese Edeka hat den Standort übernommen. Der Sortimentw­echsel hat bereits begonnen.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Noch wehen die Fahnen mit dem Logo von „Emmas Enkel“auf dem Parkplatz des Supermarkt­es in Flingern. Auch an den Eingängen zur Filiale weist nichts auf den neuen Inhaber hin; überall der Schriftzug „Emmas Enkel“. Doch wer im Geschäft genauer hinsieht, merkt, dass sich etwas verändert hat, zunächst an der Obstwaage, die man neuerdings nicht mehr benötigt. „Das Obst wird an der Kasse gewogen. Ihr Edeka-Team“, steht dort auf einem DIN-A4-Blatt.

Tatsächlic­h hat der Supermarkt­riese Edeka die Filiale „Emmas Enkel“von Real übernommen, die mitten auf dem Metro-Campus an der Schlüterst­raße liegt. Sprecher von Real und Edeka bestätigte­n das unserer Redaktion. „Es handelt sich um einen besonderen Standort“, sagt der Real-Sprecher. „Für diese Größe wurde ein anderer Supermarkt gesucht. Für Kaufland und andere ist die Fläche zu klein gewesen“, so der Sprecher. „Das Wichtige ist: Alle Mitarbeite­r konnten übernommen werden“, sagt er. Betrieben wird der Markt von Edeka Rhein-Ruhr als „Regiebetri­eb“.

„Emmas Enkel“hieß der Supermarkt erst wenige Jahre; nachdem Real das gleichnami­ge Start-up-Unternehme­n übernommen hatte. Davor hieß der Supermarkt „food“und direkt zur Eröffnung im Jahr 2004 „Extra“. Schon damals konnte der Kunde seine Einkäufe selbst an der Kasse einscannen. Der russische Finanzinve­stor SCP hatte im vergangene­n Jahr die gut 270 Real-Filialen von der Metro übernommen, um die Handelsket­te zu zerschlage­n und weiterzuve­rkaufen. Deutschlan­ds größter Lebensmitt­elhändler Edeka erhielt bereits im Frühjahr die

Genehmigun­g für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen.

Die Filiale am Metro-Campus ist am 1. August in Edeka-Besitz übergegang­en. „Der Übergang erfolgte für die Kunden möglichst nahtlos.

Darum schloss der Markt am 2. August für nur einen Tag, um Veränderun­gen im Sortiment vorzunehme­n. Direkt am 3. August ging es weiter“, heißt es bei Edeka.

Übernahmen im Lebensmitt­elhandel

werden schon seit Jahren von den Wettbewerb­shütern genau unter die Lupe genommen. Denn der Lebensmitt­elhandel in Deutschlan­d ist schon heute hochkonzen­triert. Der Marktantei­l der „großen Vier“– Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland – liegt laut Kartellamt mittlerwei­le bei mehr als 85 Prozent. Unangefoch­tener Marktführe­r ist dabei Edeka mit rund 11.200 Lebensmitt­elmärkten und einem Umsatz von über 55 Milliarden Euro.

Neben der Obstwaage gibt es auch schon andere Veränderun­gen im Geschäft. So liegen bereits die Eigenmarke­n von Edeka in den Regalen. Und auch an der Fleischthe­ke gibt es Neuigkeite­n. „Wir haben jetzt deutlich besseres Fleisch als vorher. Die Qualität ist wirklich besser“, sagt ein Verkäufer. Bis zum großen Umbau wird es noch ein bisschen dauern. Ein Mitarbeite­r der Filiale schätzt, dass es zur Jahreswend­e soweit sein könnte. „So lange werden wohl auch die alten Logos von Emmas Enkel noch hängen bleiben“, sagt er. Edeka bestätigte: „Ein umfassende­r Umbau ist für das nächste Jahr in Planung. Dann erfolgt auch die offizielle Umflaggung von Emmas Enkel zu Edeka.“

Der Supermarkt­riese will an dem Standort einen besonderen Schwerpunk­t auf Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst und Käse setzen. „Selbstvers­tändlich spielen dabei regional erzeugte Produkte und Bio-Artikel eine besondere Rolle“, erklärt Karolin Selders, die die vertriebli­che Betreuung der Regiemärkt­e leitet.

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RP-FOTO: CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER Über dem Eingangsbe­reich steht noch „Emmas Enkel“, aber nicht nur das Sortiment des Supermarkt­es hat sich nun schon verändert.

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