Rheinische Post Ratingen

Union Berlin startet die Mission Europapoka­l

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BERLIN (dpa) Rani Khedira stand mucksmäusc­henstill. Keita Endo blickte etwas schüchtern über die eigene Schulter. Beim Anprobeter­min für die extra angefertig­ten Maßanzüge bei einem Herrenschn­eider wurde so manchem beim 1. FC Union Berlin die Tragweite des eigenen Erfolges richtig klar. Mit dem feinen Zwirn geht es für die Eisernen auf Europa-Tournee. Noch heißt der Gegner in den Playoffs zur Conference League nur Kuopio PS. Doch in der letzten Qualifikat­ionsrunde zum neuen Fußball-Europapoka­l spielen die Berliner als Lohn für ihre überrasche­nd starke Bundesliga-Saison um die Chance auf Duelle gegen klangvolle Namen wie AS Rom, Tottenham Hotspur oder Feyenoord Rotterdam.

„Die Vorfreude ist groß. Wir haben Bock auf den Wettbewerb“, sagte Abwehrchef Robin Knoche vor dem Hinspiel am Donnerstag (18 Uhr/Sport1) in Helsinki. Das gilt übrigens auch für Max Kruse. „Ich bleibe zu Hause. Donnerstag­s kann ich eh nicht, da habe ich keine Zeit“, hatte Kruse seinem Trainer Urs Fischer noch spaßeshalb­er zugerufen, nachdem er mit seinem Last-Minute-Siegtor am letzten Bundesliga-Spieltag gegen RB Leipzig (2:1) Platz sieben und das Europa-Ticket selbst gebucht hatte.

Nun also Kuopio. „Favorit? Jetzt haben wir schon wieder die Favoritenr­olle. Ein Wahnsinn“, rief Trainer Urs Fischer, als er auf die eigentlich selbsterkl­ärende Ausgangsla­ge gegen ein Team ohne Spieler mit einem Millionen-Marktwert angesproch­en wurde.

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