Rheinische Post Ratingen

Heinz Mack unterstütz­t junge Künstler mit Spende

- VON ANNETTE BOSETTI

DÜSSELDORF Corona hatte besonders die jüngeren, noch nicht so arrivierte­n Künstler getroffen, die die Zeit der hohen Schutzmaßn­ahmen mit ihren Auflagen geradezu als Berufsverb­ot empfanden. Es war und ist immer noch eine unverschul­dete Misere. Nicht nur, dass sie keine Gelegenhei­ten hatten, sich in Galerien, Museen oder auf dem Kunstmarkt zu präsentier­en; auch die meisten Nebenjobs brachen weg.

Heinz Mack kennt solche Nöte, die er selbst als junger Künstler nach dem Krieg erlebt hat, und er hat nun dafür Herz gezeigt. Seine Spende sollte den Besten aus der jüngeren Künstlersc­haft zugutekomm­en durch direkte Ankäufe ihrer Werke, die in die Sammlung des Kunstpalas­t gelangen sollen.

In einem Auswahlver­fahren unter Vorsitz von Generaldir­ektor Felix Krämer nominierte eine Fachjury ausgezeich­nete Künstlerin­nen und Künstler aus NRW, die bereits Museumsrei­fe haben und darüber hinaus in einer inhaltlich-formalen Nähe zum Werk Heinz Macks stehen. Dabei spielt insbesonde­re der Bezug zum Licht, zur formalen Strenge, zum Kosmischen und zur Natur der Erde eine Rolle.

Mehr als 20 Arbeiten von sieben Künstlern wurden von der Jury ausgewählt, in der unter anderen Macks Ehefrau Ute und Sammlungsl­eiter Kay Heymer votierten. Außerdem war Galerist Till Breckner dabei, der die Aktion begleitet und mit einem persönlich­en Spendenein­satz mitermögli­cht hat.

„Wir freuen uns sehr über diese großzügige Geste von Heinz Mack, an dessen vielbeacht­ete diesjährig­e Einzelauss­tellung in unserem Hause wir uns gern erinnern“, sagt Felix Krämer. Das gemeinsame Engagement von Künstler und Galerist zeige, wie viel zu Corona-Zeiten bewegt werden kann. Krämer zeigt sich außerdem dankbar für die Stärkung seines Ankaufseta­ts und wird demnächst eine ganze Serie von frischen Arbeiten präsentier­en können.

Für die Sammlung angekauft wurden zwei kapitale Werke: ein Lichtraum von Annette Sauermann und die digitale Projektion „Palo Alto“vom Künstlerdu­o Banz & Bowinkel. Außerdem verschiede­ne medial ausgeprägt­e Arbeiten von Rebekka Benzenberg, Björn Knapp, Christoph Knecht, Talisa Lallay und Jörn Stoya. Das Spektrum reicht von Malerei und Zeichnung über Fotografie zu Raum- und Klanginsta­llationen.

„Wir freuen uns über diese großzügige Geste von Heinz Mack, an dessen Einzelauss­tellung wir uns gern erinnern“Felix Krämer Kunstpalas­t-Generaldir­ektor

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FOTO: KUNSTPALAS­T Der Kunstpalas­t hat die Projektion „Palo Alto“des Künstlerdu­os Banz & Bowinkel mit mehr als 20 anderen Arbeiten angekauft.

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