Solarenergie: Ansturm auf Förderanträge
Innerhalb von nur zwei Wochen sind bereits mehr als 80 Förderanträge bei der Stadtverwaltung eingegangen – von Vorhaben für neue Photovoltaik (PV)-Anlagen über Stromspeicher bis hin zu Balkonmodulen.
RATINGEN Mit dieser Antragsflut hat man bei der Stadt nicht gerechnet: Erst am 1. August ist das neue Förderprogramm Solarenergie in Ratingen an den Start gegangen mit dem Ziel, die Energiewende in der Stadt zu beschleunigen. Mit riesigem Erfolg: Innerhalb von nur zwei Wochen sind bereits mehr als 80 Förderanträge bei der Stadtverwaltung eingegangen – von Vorhaben für neue Photovoltaik (PV )-Anlagen über Stromspeicher bis hin zu Balkonmodulen. Damit ist das Budget für 2021 in Höhe von 150.000 Euro ausgeschöpft, für das Jahr 2022 hatte der Rat jedoch bereits weitere 150.000 Euro Fördermittel beschlossen.
Einen derart starken Rücklauf hatte die Stadtverwaltung nicht erwartet. 44 PV-Anlagen, 43 Stromspeicher und sieben Balkonmodule wurden bereits bewilligt. Die Fördersumme von 150.000 Euro verteilt sich dabei zu etwa 70 Prozent auf Stromspeicher und zu etwa 30 Prozent auf PV-Anlagen. Umweltdezernent Martin Gentzsch ist begeistert über den großen Erfolg des Projektes: „Diese Resonanz zeigt uns deutlich, wie groß die Bereitschaft der Ratinger Bevölkerung ist, einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, und sie zeigt, welch große Rolle dabei Photovoltaik spielen kann.“
Da das Förderbudget für 2021 vollständig ausgeschöpft ist, können vorerst leider keine weiteren Anträge angenommen werden. Interessierte Ratinger Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Jahr keine Gelegenheit mehr auf einen Förderzuschuss erhalten haben, können sich jedoch schon auf die neue Förderphase freuen: Im Jahr 2022 stehen weitere 150.000 Euro für die Förderung von Maßnahmen der Solarenergie zur Verfügung.
Nähere Informationen zum Zeitpunkt des Programmstarts und zu den Förderbedingungen im kommenden Jahr werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Mit dem Förderprogramm will die Stadt die Energiewende in Ratingen forcieren und den Ausbau von Solarenergie
fördern. Zuschüsse gibt es für neue Photovoltaikanlagen (PV ), Stromspeicher und Steckdosenmodule. Während PV-Anlagen den klimafreundlichen Strom generieren, ermöglicht der Stromspeicher dessen tageszeitenunabhängige Nutzung. Das ist laut Stadt vor allem für Berufstätige attraktiv, die tagsüber nicht zu Hause sind und daher den Solarstrom nicht direkt verbrauchen können. Steckdosenmodule sind hingegen besonders für Mieter oder Wohnungseigentümer interessant, die keine private Dachfläche besitzen. Die Module lassen sich ganz einfach zum Beispiel an ein Balkongeländer befestigen, und schon kann klimafreundliche Energie im eigenen Haushalt genutzt werden.
Die Förderhöhen ergeben sich abgestuft nach Art und Leistung der Anlage. Kleine PV-Anlagen bis 5 kWp (Kilowatt-Peak) werden mit 300 Euro bezuschusst. Für Anlagen bis 10 kWp erhalten Antragstellende 600 Euro, und Anlagen bis 50 kWp werden mit 1.400 Euro belohnt. Für noch größere Anlagen gibt es einen Zuschuss in Höhe von 3.000 Euro.
Der Erwerb eines Stromspeichers sei derzeit aus wirtschaftlicher Perspektive eher unattraktiv, daher würden Stromspeicher im Rahmen des Förderprogramms besonders unterstützt, heißt es. Die Förderpauschalen liegen bei 700 Euro (bis 5 kWh), 1.400 Euro (bis 10 kWh), 2.600 Euro (bis 50 kWh) und 6.000 Euro (> 50 kWh).
Die Förderung für Steckdosenmodule
beträgt pauschal 200 Euro und setzt eine Mindestleistung von 300 Wp (Watt-Peak) voraus. Einen zusätzlichen Bonus gibt es für die Kombination einer neuen Photovoltaikanlage mit einer neu angelegten Dachbegrünung. Denn ein begrüntes Dach kühlt die Umgebungsluft ab und wirkt sich dadurch positiv auf die Leistung der PV-Anlage aus. Der Bonus beträgt je nach Art der Begrünung 200 oder 300 Euro – und er wird zusätzlich zum regulären Zuschuss im Rahmen des Förderprogramms Dachbegrünung gewährt. „Mit dem neuen Förderprogramm will die Stadt alle unterstützen, die den Klimaschutz und den Ausbau von Solarenergie in Ratingen voranbringen möchten“, betont Gentzsch, „jede neue PV-Anlage ist ein
wichtiger Beitrag und bringt unsere Stadt den gesetzten Klimaschutzzielen ein Stück näher.“