Standard-Schwäche nervt Fortuna
Ein Trainingsschwerpunkt stellt sich bei Fortuna in diesen Tagen von selbst auf.
(jol) Das Problem kommt einem sehr bekannt vor. Schon früh in der vergangenen Saison wurde bei Fortuna heftig diskutiert, warum die Mannschaft so viele Strafstöße gegen sich ausgesprochen bekommt. Bemerkenswerte zwölf Elfmeter verhängten die Schiedsrichter 2020/21 gegen die Düsseldorfer, davon allein acht an den ersten elf Spieltagen. Eine in dieser Hinsicht etwas ruhigere Rückrunde und die folgende Sommerpause schien das Thema beendet zu haben – doch nun geht die Diskussion erneut los.
Diesmal dreht es sich nicht allein um Elfmeter, obwohl die Quote zum Saisonstart erneut bedenklich ist. Zwar verwandelte Fortuna in den ersten vier Pflichtspielen selbst bereits zwei Strafstöße, musste aber beim 2:3 gegen Werder Bremen und nun beim 0:2 in Nürnberg auch schon wieder zwei Foulelfmeter hinnehmen.
Hinzu kommt 2021/22 eine ärgerliche Schwäche bei gegnerischen Standards. Das sprach Trainer Christian Preußer sogar schon nach dem ersten Spieltag an, trotz des sicheren 2:0-Sieges beim SV Sandhausen. Zu häufig hatten die Fortunen da in der Nähe des eigenen Strafraums Fouls begangen, und die daraus resultierenden Freistöße hätten die ansonsten harmlosen Sandhäuser fast zurück in die Partie gebracht.
Gegen Werder wurde das Problem dann offensichtlich. Das 1:2 durch Josh Sargent fiel nach einer Ecke, die Torhüter Florian Kastenmeier und Außenverteidiger Matthias Zimmermann ganz schlecht verteidigten, das 2:3 durch Matthias Eggestein war ein Foulelfmeter, dessen Entstehung ein Einwurf (!) der Bremer vorausging. In Nürnberg führte ein überflüssiger und anschließend mies verteidigter Freistoß von Johannes
Geis zu Christopher Schindlers Führungstreffer für den „Club“, Enrico Valentini ließ per Foulelfmeter das 2:0 folgen. Der Trainer ist spürbar genervt vom Schwachpunkt seines Teams und kündigt an, daran intensiv arbeiten zu wollen. „Wir haben relativ oft Fouls begangen, weil wir anfangs nicht gut drin waren in den Zweikämpfen“, sagte er nach dem Nürnberg-Spiel. „Da müssen wir besser werden.“Auf das Verhalten bei der Ausführung angesprochen ergänzte der 37-Jährige: „Es ist einfach ärgerlich, dass wir die Standards nicht besser verteidigt haben. Die Aktion von Felix Klaus vor dem 1:0 war für mich zwar kein Foul; das ändert aber nichts daran, dass wir den Freistoß dennoch besser verteidigen müssen.“
Am Freitag gegen Kiel wäre mehr Aufmerksamkeit in solch entscheidenden Situationen sehr hilfreich.