Raman lästert über Schalke
Der Ex-Fortune spielt jetzt in Anderlecht und lässt kein gutes Haar an Trainer Gross.
(pab) Das Kapitel zwischen Fortuna und Benito Raman ist seit wenigen Wochen endgültig beendet. Denn die Düsseldorfer hatten auch nach dem Transfer des Belgiers zum FC Schalke 04 noch kräftig kassiert. Durch den vorzeitigen Verkauf Ramans erhielt Fortuna von den Knappen noch einmal zusätzlich 2,6 Millionen Euro, wodurch die endgültige Ablösesumme bei zehn Millionen Euro liegt.
Der 26-Jährige steht nun beim belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht unter Vertrag. Mit seiner Zeit auf Schalke ist er in der Rückschau überhaupt nicht zufrieden. „Wenn ich noch ein halbes Jahr auf Schalke geblieben wäre, hätte ich aufgehört, Fußball zu spielen. Ich hatte einfach die Nase voll von dem, was dort passiert ist“, sagte er in einem Interview mit der belgischen Tageszeitung „Het Nieuwsblad“.
Vor allem einer seiner Trainer in Gelsenkirchen ließ ihn fassungslos zurück. „Christian Gross kannte nicht einmal unsere Namen“, sagte Raman. „Unter ihm ist nichts passiert. Keine Taktik, keine ruhigen Phasen.“
An einen Vorfall erinnert sich Raman besonders. Vor der 0:4-Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen den FC Bayern habe Gross einen Tag vor dem Spiel auf Mini-Fußballtore spielen lassen und die Mannschaft taktisch nicht vorbereitet. Raman: „Einmal fragte er einen Spieler, der lange Zeit verletzt war: ‚Ah, bist du verletzt?‘“
Das alles führte laut dem ehemaligen Düsseldorfer Flügelspieler schlussendlich dazu, dass die Spieler selbst vor Bundesliga-Spielen eine taktische Marschroute vorgaben. „In einigen Partien nahmen wir die Dinge selbst in die Hand“, sagte er. „Dann setzten sich die erfahrenen Jungs zusammen und sagten: Der Trainer will, dass wir so spielen, aber wir werden es so machen. Damals lief es oft besser, aber das konnte uns nicht retten.“
Nun will Raman zurück in Belgien zu seiner alten Düsseldorfer Form finden. Und immerhin: In den ersten sechs Einsätzen für seinen neuen Arbeitgeber war er an drei Toren beteiligt. „In der Bundesliga hat sich meine Ausdauer verbessert, ebenso mein Stellungsspiel, mein Abschluss und meine tiefen Läufe“, sagte Raman.
Und weiter: „Wenn ich das nach Belgien bringen will, muss ich die gleiche Arbeitsmoral beibehalten. Auf dem Spielfeld zeige ich immer noch viel Leidenschaft, aber abseits des Platzes bin ich ruhiger geworden. Ich bin nicht mehr derselbe, der ich noch 2017 war.“