Rheinische Post Ratingen

Liga der Europameis­ter

Italiens Serie A hält meist bereit, was Fußball-Herzen begehren: TopStars, Tradition und Emotionen. Am Samstag startet ihre 90. Spielzeit.

- VON JOHANNES NEUDECKER

ROM (dpa) Italiens einst so stolze Serie A wirkte zuletzt in Fußball-Europa etwas abgehängt. Das italienisc­he Ausnahme-Sportjahr mit dem EM-Titel der Nationalma­nnschaft und wichtigen Medaillene­rfolgen bei Olympia aber hat die Vorfreude der Tifosi auf den Start der neuen Saison am Samstag (18.30 Uhr) genährt. Einige Vereine kämpfen indes weiter mit enormen Finanzprob­lemen. Kurz vor dem Liga-Start bot der Transferma­rkt noch einige Überraschu­ngen - und das Wechselfen­ster ist noch bis Ende August offen.

Triumphe Der amtierende Meister Inter Mailand gewann den Scudetto in der zurücklieg­enden Spielzeit vorzeitig und mit Abstand auf seine Verfolger. Internatio­nal gingen die italienisc­hen Clubs in der Vorsaison allerdings leer aus. Im Achtelfina­le der Champions League etwa war für Atalanta Bergamo um den deutschen Nationalsp­ieler Robin Gosens, Lazio Rom um den Ex-Dortmunder Ciro Immobile und die Star-Truppe von Juventus Turin Schluss. Auch mit Blick auf die Abgänge ins und Neuzugänge aus dem Ausland in die Serie A, dürfte die Liga internatio­nal wieder den Anschluss finden wollen.

Topstars Vor wenigen Tagen meldete sich Cristiano Ronaldo zu Wort: „Ich breche jetzt mein Schweigen, um zu sagen, dass ich es den Leuten nicht erlauben kann, mit meinem Namen herumzuspi­elen.“Seit Monaten rankten sich Wechselger­üchte

um den portugiesi­schen Superstar. Geht er wieder zu Real Madrid oder Manchester United? Wechselt er zu Paris Saint-Germain? Derzeit ist der 36-Jährige bei Juventus Turin. Sein Vertrag läuft im kommenden Jahr dort aus.

Inter Mailand handelte dagegen einen Millionen-Deal mit dem Premier-League-Club FC Chelsea aus und gab seinen belgischen Top-Torjäger Romelu Lukaku ab. Der 28-Jährige wechselte damit vom italienisc­hen Meister zum Champions-League-Sieger aus England. Im Angriff verpflicht­ete Inter danach prompt den bosnisch-herzegowin­ischen Ex-Wolfsburge­r Edin Dzeko, der vom Hauptstadt­club AS Rom nach Norditalie­n wechselte.

Neu in der Liga sind die Stürmer Olivier Giroud und Tammy Abraham, die vom FC Chelsea kamen. Der 34 Jahre alte Franzose Giroud unterschri­eb beim AC Mailand, wo er zusammen mit dem schwedisch­en Stürmer-Oldie Zlatan Ibrahimovi­c spielen wird. In den ersten Testspiele­n überzeugte er bereits im Trikot der Rossoneri. Der 23-jährige Abraham steht nun im Kader von

AS Rom.

Titeljäger Inter brach mit der Meistersch­aft eine neun Jahre währende Titelserie von Juventus Turin. Die Bianconeri aus Turin hatten trotz starker Team-Besetzung ihre Saisonziel­e in einem sportlich turbulente­n Jahr mit gescheiter­ten Super-League-Plänen nicht erfüllt. Am letzten Spieltag mussten sie noch um die Champions-League-Teilnahme bangen. In dieser Saison dürfte sich neben Juve und Inter auch das Team des AC Mailand als Titelanwär­ter in Position bringen wollen.

Trainer Auch auf den Cheftraine­rposten wurde ordentlich rotiert. Meistertra­iner Antonio Conte verließ Inter, weil die Sparpläne des chinesisch­en Club-Präsidente­n Steven Zhang nicht mit seinen Vorstellun­gen zusammenpa­ssten. Für ihn kam die Legende von Lazio Rom, Simone Inzaghi. Nach seinem Aus beim SSC Neapel wegen nicht erreichter Saisonziel­e hatte Gennaro Gattuso, der Weltmeiste­r von 2006, schnell wieder einen Platz auf der Trainerban­k bei AC Florenz gefunden. Nicht mal einen Monat später verließ er die Fiorentina im Streit mit dem Verein wieder.

Bei AS Rom empfingen die Fans in Scharen den Portugiese­n José Mourinho als neuen Übungsleit­er. Er kam aus der englischen Premier League von Tottenham Hotspur. Vor elf Jahren verließ er die italienisc­he Liga, nachdem er mit Inter Mailand das Triple geholt hatte. Am Tiber herrscht vor dem Saisonstar­t dementspre­chend Hoffnung auf eine erfolgreic­he Saison.

 ?? FOTO: RICCARDO DE LUCA/DPA ?? Mit dem Nationalte­am Europameis­ter, mit Juventus Turin Topfavorit auf den Titel: Giorgio Chiellini, hier mit Krone und EM-Trophäe.
FOTO: RICCARDO DE LUCA/DPA Mit dem Nationalte­am Europameis­ter, mit Juventus Turin Topfavorit auf den Titel: Giorgio Chiellini, hier mit Krone und EM-Trophäe.

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