Menschen in Kalifornien fliehen vor den Flammen
SAN FRANCISCO (dpa) Mehr als 10.000 Feuerwehrleute kämpfen in Kalifornien weiterhin gegen ein Dutzend größere Waldbrände an. Die Flammen im nördlichen Bezirk El Dorado County bedrohen Ortschaften und haben Tausende Anwohner in die Flucht getrieben. Das sogenannte Caldor-Feuer ist innerhalb von 24 Stunden fast ums Zehnfache angewachsen. Es hat nunmehr eine Fläche von über 217 Quadratkilometern Land erfasst.
In der Ortschaft Grizzly Flats brannten eine kleine Schule und viele andere Gebäude ab. Zwei Menschen wurden bei der Evakuierung verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat für die Region östlich der Landeshauptstadt Sacramento den Notstand ausgerufen, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren.
Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr war der Waldbrand auch am Donnerstag noch völlig außer Kontrolle. Die Feuerwehr verwies auf gefährliche Bedingungen wegen extrem trockener Vegetation und heftiger Winde. Dichter Rauch lag über der Region, betroffen war auch das nahe gelegene Ausflugsgebiet Lake Tahoe in der Sierra Nevada. Die Umweltbehörden stuften die Luftqualität an Dutzenden Messstationen als „ungesund“ein. Wegen Waldbrandgefahr und Rauchbelastung wurde der Nationalforst
El Dorado für Wanderer und andere Besucher gesperrt. Auch im Lake County, rund 200 Kilometer nördlich von San Francisco, wurden Tausende Menschen angewiesen, vorsichtshalber ihre Häuser zu räumen.
Der Westen der USA und Kanadas wird seit vielen Wochen von einer Serie von Waldbränden heimgesucht. Das sogenannte Dixie-Feuer in Nordkalifornien wütet seit Mitte Juli und hat dort bisher rund 2572 Quadratkilometer Fläche niedergebrannt. Das zweitgrößte Feuer in der Geschichte Kaliforniens ist auch nach wochenlangem Einsatz der Feuerwehr erst zu knapp einem Drittel unter Kontrolle.