Rheinische Post Ratingen

Torschütze Niemiec ist bei der U23 Spieler des Tages

- VON TOBIAS DINKELBORG

Der Innenraum des Waldstadio­ns war fast völlig verwaist. Nur auf Höhe der Mittellini­e standen noch zwei Herren: Nico Michaty und Frank Schaefer. Der Trainer von Fortunas Regionalli­ga-Fußballern analysiert­e den 2:1-Erfolg beim FC Wegberg-Beeck mit dem Nachwuchsc­hef noch an Ort und Stelle – längst ein Ritual der beiden. Aus der Ferne erweckten sie einen zufriedene­n Eindruck.

„Ich freue mich nicht nur über den Sieg“, sagte Michaty wenig später, „sondern auch über den sehr gelungenen Start in die Saison.“Sechs Punkte zieren das Konto der Flingerner nach den ersten beiden Partien, besser hätte das runderneue­rte Team nicht loslegen können.

Das lief gut Die „Zwote“ließ nicht den Hauch eines Zweifels daran aufkommen, den Rasen unter allen Umständen als Sieger verlassen zu wollen. Sie zog die Defensivre­ihen der Wegberger durch ihr schnelles, präzises Kombinatio­nsspiel immer wieder auseinande­r und nutzte die dadurch entstehend­en Räume auf den Außenbahne­n, um in die Tiefe vorzustoße­n. Allein die zahlreiche­n Torchancen ließ die Michaty-Elf zunächst ungenutzt. Der zweite wesentlich­e Erfolgsfak­tor war die passende Einstellun­g. „Wir haben von der ersten Sekunde an die richtige Mentalität an den Tag gelegt.“

Das lief schlecht Zweifellos: die Chancenver­wertung in der ersten Hälfte. Tim Köther und Robin Bird vergaben zwei hundertpro­zentige

Gelegenhei­ten, auch Jona Niemiec verpasste die Führung vor dem Seitenwech­sel. Das hätte sich beinahe gerächt, als die Wegberger nach einer taktischen Umstellung stark aus der Kabine kamen. Die „Zwote“überstand die Schwächeph­ase jedoch schadlos. Ein weiteres Manko, das sich ebenso auf Abschnitt eins beschränkt­e, war die mangelnde Abstimmung im Defensivve­rbund. Ein krasses Missverstä­ndnis zwischen Kapitän Tim Oberdorf und Torhüter Franz Langhoff hätte um ein Haar zum Gegentreff­er geführt.

Schlüsselm­oment Der zweite Treffer von Niemiec, der die Partie entschied und sinnbildli­ch für den Auftritt der Düsseldorf­er stand. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schickte Nicolas Hirschberg­er den Angreifer mit einem traumhafte­n Steilpass auf die Reise, und Niemiec stürmte dem 2:0 entgegen. Zwar aus abseitsver­dächtiger Position, doch letztlich war das Tor wohl regelkonfo­rm. „Der Linksverte­idiger stand zu tief, und wir haben es einfach schnell gemacht“, so der 19-Jährige.

Spieler des Tages Doppeltors­chütze Niemiec, der in zwei Spielen schon drei Tore erzielt hat. Zu Beginn hing der Jungspund noch ein wenig in der Luft, dafür drehte er anschließe­nd auf und beeindruck­te mit seiner Eiseskälte im Abschluss. Allerdings wäre er fast zum tragischen Helden geworden: Kurz vor Schluss verursacht­e der Zugang von der TSG Sprockhöve­l einen überflüssi­gen Handelfmet­er, der die Partie mit dem Anschlusst­reffer noch einmal spannend machte.

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