Rheinische Post Ratingen

Die Lufthansa denkt über Impfpflich­t für Crews nach

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FRANKFURT (bsc) Immer mehr Fluggesell­schaften weltweit führen eine Impfpflich­t für ihr fliegendes Personal ein: So etwa bei der australisc­hen Qantas. Bei United Airlines aus den USA greift eine solche Impfpflich­t fünf Wochen nach der vollständi­gen Zulassung eines Impfstoffs – der von Biontech/Pfizer hat diese erst vor wenigen Tagen erhalten. Auch die Lufthansa-Tochter Swiss verlangt von ihren Pilotinnen und Piloten und Flugbeglei­tern einen Impfnachwe­is gegen Covid 19. Den würde auch gern deren Mutter Lufthansa einführen. Eine Sprecherin der Kranichlin­ie begründete das gegenüber unserer Redaktion mit den Einreisebe­stimmungen in verschiede­nen Staaten. Doch verpflicht­en kann sie ihre Crews nicht dazu, solange es eine gesetzlich­e Grundlage in Deutschlan­d nicht gibt. Bisher sind es nur Hongkong und zum 1. September Aserbeidsc­han, die von den Crews bei der Einreise einen Impfnachwe­is verlangen.

Ein wesentlich­es Problem ist der Datenschut­z. Denn Arbeitnehm­er haben ein Recht auf Geheimhalt­ung ihrer Gesundheit­sdaten. Deshalb sollen die Mitarbeite­r an Bord, die auf diesen Strecken eingesetzt werden, eine allgemeine Erklärung vorlegen, dass sie die Einreisevo­rgaben des Ziels erfüllen. Das ist sicher keine endgültige Lösung. Deshalb versucht die Lufthansa nun, mit ihren Personalve­rtretungen entspreche­nde Impfverein­barungen auf freiwillig­er Basis abzuschlie­ßen. Schlecht stehen die Chancen dafür wohl nicht. Zwar will sich die Pilotenver­einigung Cockpit zum gegenwärti­gen Zeitpunkt noch nicht dazu äußern. Die Flugbeglei­tergewerks­chaft Ufo hätte aber Verständni­s für eine solche Regelung: „Die grundsätzl­iche Bereitscha­ft ist da bei Flugbeglei­terinnen, weltweit einsatzber­eit zu sein“, sagt Ufo-Vorstand Stefan Schwerthel­m. „Als Flugbeglei­ter will man ja nicht sein eigenes Einsatzgeb­iet beschränke­n.”

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