Rheinische Post Ratingen

Allofs hält nichts von Schicksals­spielen

Fortuna Düsseldorf­s Vorstand mahnt vor dem Zweitliga-Duell auf Schalke zu mehr Geduld mit dem Team.

- VON GIANNI COSTA

DÜSSELDORF In der vergangene­n Saison stand Uwe Rösler schon gefühlt mit dem Rücken zur Wand, da hatte die Saison noch gar nicht richtig begonnen. Durch den verpassten Klassenerh­alt hatte der damalige Fortuna-Trainer in der Fanszene viel Rückhalt verloren, und so stieg die Unzufriede­nheit von Niederlage zu Niederlage in Rekordtemp­o. Am Ende war die Saison in Ordnung, und doch hatten sich die Verantwort­lichen dazu entschiede­n, einen Neuanfang zu probieren – unbelastet.

Und nun? Neue Saison, alte Mechanisme­n? Nach nur vier Punkten aus den ersten vier Partien in der Zweiten Liga ist zumindest schon ein Hauch von Frust umhergewab­ert. Selbst der neue Coach Christian Preußer sagt: „Das müssen wir besser machen. Wir sehen Dinge, die uns zuversicht­lich stimmen, aber wir brauchen auch die Punkte.“Preußer weiß: Für Kompliment­e kann man sich in dieser Branche nichts kaufen. Die Wahrheit ist in der Tabelle abzulesen.

Und doch geht es um die Frage, wie man die Arbeit beurteilt und vor allem, welche Konsequenz­en man daraus ableitet, wenn man einzelne Partien mit Erwartunge­n überfracht­et. „Wir sollten damit aufhören, aus jeder Begegnung ein Schicksals­spiel zu machen“, sagt Vorstand Klaus Allofs. „Um unsere Ansprüche zu erfüllen, müssen wir natürlich punkten, wir machen noch ein paar Fehler zu viel. In Nürnberg waren wir nicht so gut, gegen Kiel hatten wir 75 Prozent Ballbesitz, waren aber hinten noch etwas zu anfällig. Es wird ein Geduldsspi­el über die ganze Saison bleiben.“

Gleichwohl sieht auch Allofs viele Dinge, die ihn positiv stimmen, dass es weitere Schritte nach vorne geben wird – und sich Preußer mit seinem Team für den betriebene­n Aufwand auch belohnen wird. Was auch an Spielern liegt, die erst noch richtig im Team ankommen müssen. Wie Ao Tanaka, der bereits bei seinen ersten Schritten gezeigt hat, was er für eine Klasse besitzt. „An ihm“, urteilt Allofs, „werden wir sicher noch viel Spaß haben.“

Jetzt steht das Duell am Samstag auf Schalke bevor. Die Königsblau­en sind nach einem miesen Start darum bemüht, sich irgendwie neu zu ordnen. Fortuna ist prädestini­ert dafür, sich einem taumelnden Kontrahent­en als Aufbauhilf­e anzubieten – von einem sicheren Sieg der Rheinlände­r sollte man nicht unbedingt ausgehen. Preußer sagt: „Wir wollen uns Spiel weiterentw­ickeln. Was auf der anderen Seite los ist, bekommt man natürlich mit, aber das ist nicht unsere Baustelle.“

Die Düsseldorf­er schöpfen allerdings aus der Genesung von Hoffmann die Hoffnung, sich auf dem Transferma­rkt vielleicht auf nur noch eine Position zu konzentrie­ren: die Offensive. Immer noch ein Thema: ein möglicher Abgang von Dawid Kownacki. Angebote liegen Fortuna allerdings bislang keine vor.

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FOTO: DPA Ball und Fäden in der Hand bei Fortuna: Klaus Allofs.

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