Caravan Salon eröffnet späte Messe-Saison
Ab diesem Samstag ist die Messe für alle Besucher offen – unter strikten Hygieneregeln. Zu sehen sind Neuheiten in allen Preisklassen.
STOCKUM Als erste große Publikumsmesse des Jahres in Nordrhein-Westfalen ist am Freitag der Caravan Salon gestartet – nach dem Fachbesuchertag ist er ab Samstag für alle Interessierten geöffnet. Die Düsseldorfer Messe für Reisemobile und Caravans hatte bereits im vergangenen Jahr unter schwierigen Corona-Bedingungen mit einem speziellen Hygienekonzept ein Zeichen gesetzt. Diesmal hat sich die Zahl der Aussteller gegenüber 2020 sogar fast verdoppelt (+91 Prozent), es werden drei Hallen zusätzlich belegt, bei der genutzten Fläche gibt es ein Plus von 48 Prozent. Viele Aussteller, die im vergangenen Jahr auf eine Teilnahme verzichtet hatten, sind nach Angaben der Messe Düsseldorf wieder dabei.
Sie zeigen eine Reihe von Neuheiten, die das Angebotsspektrum der Branche abdecken. Vom Einsteiger-Wohnwagen oder Van – wo auf engem Raum clevere Lösungen gefragt sind – bis zum Riesen-Wohnmobil mit Luxusausstattung ist alles dabei. Beispielsweise der VanTourer Urban des Herstellers EuroCaravaning, der auf der Messe durch seine leuchtend grüne Lackierung ins Auge sticht. Noch ungewöhnlicher ist aber das Innenleben des Vans: Für ihn existiert ein so genanntes Office-Modul, mit dem er bei Bedarf zum fahrbaren Heimbüro umfunktioniert werden kann. Das Modul kann zugekauft und statt des Küchen-Moduls eingebaut werden.
Im Einsteiger-Bereich gibt es den Beachy von Hobby-Wohnwagenwerk (ab 12.950 Euro). Auf echtem Sand präsentiert der Hersteller den kleinen Caravan, der eher spartanisch daherkommt und eine Art „Strandgefühl auf Rädern“bieten soll: eine kleine (sandfarbene!) Sitzecke, die zum Schlafbereich umgewandelt werden kann, ein Klapptisch, ein begehbarer Kleiderschrank
und einige Staufächer. Die Küche besteht aus einer Kühlbox und einer Spüle. Wichtigstes Plus des Anhängers ist die große Hecktür, die (je nach Abstellplatz) einen schönen Ausblick ermöglichen soll.
In der edleren Klasse finden sich Fahrzeuge wie der Palace 88 G, ein Reisemobil mit Heckgarage für einen Smart, Warmwasserheizung, Echtglas-Duschkabine, bequemem Bett und gut ausgestatteter Küche (340.590 Euro).
Und als echte Neuheit zeigt der Hersteller Knaus Tabbert eine seriennahe Studie: das E-Reisemobil E.Power Drive, ein vollelektrisches Reisemobil. Die Reichweite im rein elektrischen Betrieb liegt freilich nur bei 90 Kilometern – im tatsächlichen Betrieb springt bereits vorher ein so genannter Range Extender an, mit dessen Hilfe die Batterie immer wieder aufgelaufen wird. Ganz ohne fossile Energien geht es demnach auch hier nicht – der Extender wird mit Benzin betrieben, nach 600 Kilometern muss nachgetankt werden.
Der Caravan Salon geht bis zum 5. September; täglich dürfen bis zu 20.000 Besucher hinein. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte zur Eröffnung, eine Veranstaltung wie diese gebe „Hoffnung auf Normalität, die viele Menschen sehnsüchtig erwarten“. Die Messe Düsseldorf nehme damit eine Vorreiterrolle ein. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) lobte den Einsatz digitaler Tools bei der Organisation unter Corona-Bedingungen: „Das macht diese Messe und alle anderen sicherer.“
Messe-Geschäftsführer Erhard Wienkamp betonte die große Bedeutung „analoger Begegnungsräume“. Der Caravan Salon solle nicht nur einmaliges kurzes Aufatmen sein. So sind allein in diesem Jahr noch die Arbeitsschutzmesse A+A im Oktober sowie die Medinzinmessen Medica und Compamed im November geplant.