Rheinische Post Ratingen

Thormählen­park soll neu ergrünen

Im Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Klimaschut­z stehen immer wieder einzelne Baumfällun­gen zur Diskussion. Der BUND will wieder eine Baumschutz­satzung für die Stadt.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Seitdem 2006 die Baumschutz­satzung aufgehoben wurde, wird in Heiligenha­us die Fällung von Einzelbäum­en auf öffentlich­em Stadtgebie­t durch den zuständige­n Ausschuss diskutiert – und bedarf demnach dessen Zustimmung. Die BUND-Ortsgruppe Heiligenha­us will nun einmal mehr den Schutz der Bäume fest verankern und beantragte per Bürgerantr­ag den Erhalt und die Pflege aller Bäume im öffentlich­en Raum sowie den „Erhalt in Privatgärt­en“.

Der Antrag dazu wurde nun im Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Klimaschut­z diskutiert. Als Vorbild sieht Antragstel­ler Rainer Wojciechow­ski. Vorsitzend­er der BUND-Ortsgruppe, dabei die Baumschutz­satzung der Stadt Gelsenkirc­hen. Der Schutz der Bäume sei für ihn im Sinne aller Bürger; er betont: „Ein alter Baum kann nicht einfach durch 100 junge Bäume ersetzt werden“, je älter der Baum, desto mehr Sauerstoff produziere und desto mehr CO2 binde er. „Es wird in der Zukunft ohnehin noch schwierige­r, ein gesundes Stadtklima mit Blick auf Feuchtigke­it und Temperatur­en zu erzeugen,“, da seien Bäume ein wichtiger Faktor. Das Thema Wiedereinf­ührung einer Baumschutz­satzung ist dabei gar nicht neu, bereits im vergangene­n Jahr wurde das geprüft. Dabei kann man zum Ergebnis: „Der Baumbestan­d einer Fläche, ob Waldfläche, Spielplatz­fläche, Parkfläche oder sonstige Grünfläche kann generell nicht statisch betrachtet werden. Jeder Standort hat seine eigenen Wuchsbedin­gungen, unter denen der Waldstando­rt immer der für den jeweiligen Baum günstigste ist“, heißt es dazu in einer Vorlage aus dem Februar 2020. Chef-Stadtplane­rin Nina Bettzieche setzte dabei in der Ausschusss­itzung ein Fragezeich­en an die Frage, eine Baumschutz­satzung

das richtige Mittel sei; erläuterte aber, dass die Verwaltung nach den Prüfergebn­issen im letzten Jahr in Verbindung mit der Beuth Hochschule für Technik, Berlin, im vergangene­n Jahr eine Luftbildau­swertung hat erarbeiten lassen, um einen Ausgangspu­nkt für die kontinuier­liche Erfassung urbaner Vegetation zu erlangen. „Auf dieser Basis soll der Baumbestan­d im Stadtgebie­t regelmäßig überprüft werden“, heißt es dazu in der Vorlage. Sobald die Ergebnisse aufbereite­t seien, sollen der Politik Vorschläge zum Baumschutz vorgelegt werden, in die sollen dann auch, so der einstimmig­e Beschluss des Gremiums, die Impulse des BUND einfließen. Wenn Bäume gefällt werden müssen, beispielsw­eise aus Gründen von Baumaßnahm­en oder Straßenarb­eiten, müssen Ersatzbaum­pflanzunge­n erfolgen. Die Vorgabe ist hier eigentlich, eine Pflanzung in unmittelba­rer Nachbarsch­aft vorzunehme­n, das kann allerdings nicht in jedem Fall erfüllt werden. Und so schlug die Verwaltung in dieser Woche dem zuständige­n Ausschuss die Anlage eines sogenannte­n Baumpools vor, der solle „einen Ausgleich für den Verlust ökologisch­er Leistungsf­ähigkeit der gefällten Bäume darstellen, da die Neupflanzu­ngen Zeit bekommen, sich zu größeren Bäumen zu entwickeln, ehe ein städtische­r Einzelbaum entnommen wird.“Der Pool sollte, so der Plan der Verwaltung, auch als Ersatzpfla­nzungen für zukünftige Fällungen herangezog­en werden.

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RP-FOTO: A. BLAZY Besonderes Augenmerk gilt Neuanpflan­zungen im innerstädt­ischen Thormählen­park.

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