Thormählenpark soll neu ergrünen
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz stehen immer wieder einzelne Baumfällungen zur Diskussion. Der BUND will wieder eine Baumschutzsatzung für die Stadt.
HEILIGENHAUS Seitdem 2006 die Baumschutzsatzung aufgehoben wurde, wird in Heiligenhaus die Fällung von Einzelbäumen auf öffentlichem Stadtgebiet durch den zuständigen Ausschuss diskutiert – und bedarf demnach dessen Zustimmung. Die BUND-Ortsgruppe Heiligenhaus will nun einmal mehr den Schutz der Bäume fest verankern und beantragte per Bürgerantrag den Erhalt und die Pflege aller Bäume im öffentlichen Raum sowie den „Erhalt in Privatgärten“.
Der Antrag dazu wurde nun im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz diskutiert. Als Vorbild sieht Antragsteller Rainer Wojciechowski. Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe, dabei die Baumschutzsatzung der Stadt Gelsenkirchen. Der Schutz der Bäume sei für ihn im Sinne aller Bürger; er betont: „Ein alter Baum kann nicht einfach durch 100 junge Bäume ersetzt werden“, je älter der Baum, desto mehr Sauerstoff produziere und desto mehr CO2 binde er. „Es wird in der Zukunft ohnehin noch schwieriger, ein gesundes Stadtklima mit Blick auf Feuchtigkeit und Temperaturen zu erzeugen,“, da seien Bäume ein wichtiger Faktor. Das Thema Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung ist dabei gar nicht neu, bereits im vergangenen Jahr wurde das geprüft. Dabei kann man zum Ergebnis: „Der Baumbestand einer Fläche, ob Waldfläche, Spielplatzfläche, Parkfläche oder sonstige Grünfläche kann generell nicht statisch betrachtet werden. Jeder Standort hat seine eigenen Wuchsbedingungen, unter denen der Waldstandort immer der für den jeweiligen Baum günstigste ist“, heißt es dazu in einer Vorlage aus dem Februar 2020. Chef-Stadtplanerin Nina Bettzieche setzte dabei in der Ausschusssitzung ein Fragezeichen an die Frage, eine Baumschutzsatzung
das richtige Mittel sei; erläuterte aber, dass die Verwaltung nach den Prüfergebnissen im letzten Jahr in Verbindung mit der Beuth Hochschule für Technik, Berlin, im vergangenen Jahr eine Luftbildauswertung hat erarbeiten lassen, um einen Ausgangspunkt für die kontinuierliche Erfassung urbaner Vegetation zu erlangen. „Auf dieser Basis soll der Baumbestand im Stadtgebiet regelmäßig überprüft werden“, heißt es dazu in der Vorlage. Sobald die Ergebnisse aufbereitet seien, sollen der Politik Vorschläge zum Baumschutz vorgelegt werden, in die sollen dann auch, so der einstimmige Beschluss des Gremiums, die Impulse des BUND einfließen. Wenn Bäume gefällt werden müssen, beispielsweise aus Gründen von Baumaßnahmen oder Straßenarbeiten, müssen Ersatzbaumpflanzungen erfolgen. Die Vorgabe ist hier eigentlich, eine Pflanzung in unmittelbarer Nachbarschaft vorzunehmen, das kann allerdings nicht in jedem Fall erfüllt werden. Und so schlug die Verwaltung in dieser Woche dem zuständigen Ausschuss die Anlage eines sogenannten Baumpools vor, der solle „einen Ausgleich für den Verlust ökologischer Leistungsfähigkeit der gefällten Bäume darstellen, da die Neupflanzungen Zeit bekommen, sich zu größeren Bäumen zu entwickeln, ehe ein städtischer Einzelbaum entnommen wird.“Der Pool sollte, so der Plan der Verwaltung, auch als Ersatzpflanzungen für zukünftige Fällungen herangezogen werden.