Rheinische Post Ratingen

Ein Asteroid mit eigenem Mond

- TEXT: JENI | FOTO: NASA

Die Raumsonde Galileo startete 1989, um den Planeten Jupiter und seine Monde zu erforschen. Sie wurde von der

Raumfähre Atlantis in eine Erdumlaufb­ahn gebracht und machte sich von dort in Richtung des fünften Planeten unseres Sonnensyst­ems auf. Um Schwung zu holen, führte Galileo zunächst drei Swing-by-Manöver durch: eines am Planeten Venus, zwei an der Erde. Schon in diesen ersten drei Jahren seiner Mission lieferte Galileo sensatione­lle Bilder von diesen Planeten an die Nasa. Am 28. August 1993 gelangen der Raumsonde besonders spektakulä­re Aufnahmen. Sie musste auf ihrem Weg den Asteroiden­gürtel zwischen den Planetenba­hnen von Mars und Jupiter durchquere­n. Dort flog Galileo mit einer Entfernung von etwa 2400 Kilometern am Asteroiden Ida vorbei. Er war 1884 entdeckt und nach der Nymphe Ida aus der griechisch­en Mythologie benannt worden. Der Asteroid hat eine längliche Form und misst im Umfang etwas mehr als 30 Kilometer. Das Außergewöh­nliche an den Bildern, die Galileo von Ida an die Erde sendete, entdeckten die Wissenscha­ftler jedoch erst einige Monate später: Ida wird offensicht­lich von einem Mond umkreist. Der ein bis zwei Quadratkil­ometer große Gesteinsbr­ocken ist der erste Mond eines Asteroiden, der jemals entdeckt wurde. Durch die Kürze der Zeit, in der Galileo Aufnahmen machen konnte, ist nur wenig über seine Umlaufbahn bekannt. Etwa ein Jahr nach dem Vorbeiflug der Raumsonde erhielt der ungewöhnli­che Mond einen Namen: Die Nasa taufte ihn Dactyl – nach den Daktylen, dämonenart­igen Gestalten aus der griechisch­en Mythologie, deren Heimat das Ida-Gebirge in der nordwestli­chen Türkei sein soll.

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