Rheinische Post Ratingen

Kritik an Fotovoltai­k-Ausbau

Das Land kann nicht beziffern, wie viele Anlagen an Hochschule­n installier­t sind.

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DÜSSELDORF (maxi) Die Grünen im Düsseldorf­er Landtag haben von der Landesregi­erung Auskunft über das Tempo beim Ausbau erneuerbar­er Energien verlangt. In einer Kleinen Anfrage hat sich die energie- und klimapolit­ische Sprecherin der Fraktion, Wibke Brems, nach dem Ausbau der Fotovoltai­kanlagen auf den Dächern von Hochschule­n erkundigt. Zudem wollte sie vom Land wissen, wie viele zusätzlich­e Windkrafta­nlagen pro Jahr gebaut werden müssten, um die neuen Ausbauziel­e bis 2030 zu erreichen.

Inzwischen liegen die Antworten der Landesregi­erung vor – und enttäusche­n die Fragestell­erin. Brems sagte unserer Redaktion: „Mit ihren Antworten auf unsere Kleinen Anfragen zeigt die Landesregi­erung ihren Unwillen und ihre Unfähigkei­t, echten Klimaschut­z umzusetzen. Denn es reicht nicht, nur Klimaziele zu formuliere­n, um die Klimakrise wirksam zu bekämpfen.“Der Landesregi­erung fehle ein Konzept für den schnellen Ausbau von erneuerbar­en Energien. „Wenn der landeseige­ne Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb erst prüft, ob sich eine Solaranlag­e auf einem Gebäude lohnt, wenn es saniert oder erweitert wird, dann vollzieht sich die Energiewen­de auf öffentlich­en Gebäuden im Schneckent­empo“, sagte Brems und bezog sich dabei auf die Antwort von NRW-Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er. Dabei böten gerade öffentlich­e Gebäude in NRW die Möglichkei­t, den Energiewen­de-Turbo einzuschal­ten, sagte die Grünen-Politikeri­n: „Diese Chance vergibt Schwarz-Gelb.“

Kritik übte sie zudem an der Antwort von Energiemin­ister Andreas Pinkwart (FDP) zum Windkrafta­usbau, der erklärt hatte, Vorschläge zum Umbau des Energiesys­tems zeitnah zu entwickeln und vorzustell­en. „Ziel ist es, die aktuelle Energiever­sorgungsst­rategie NRW bis Ende dieses Jahres auf die sich geänderten Rahmenbedi­ngungen und unter Berücksich­tigung bereits erfolgter Aktivitäte­n fortzuschr­eiben“, schreibt der Minister. Brems warf der Regierung Laschet daraufhin vor, auch beim notwendige­n Ausbau der Windenergi­e jegliche Antwort zu verweigern, wie dieser angepackt werden solle. „Mit dieser Haltung dauert die Energiewen­de viel zu lange, was für NRW in der Zukunft teuer werden könnte. Denn je weniger Zeit wir haben, desto teurer werden die Maßnahmen, um NRW klimaneutr­al zu machen“, so Brems. Zudem gefährde die Landesregi­erung mit dem Ausbremsen der Energiewen­de einen vorgezogen­en Kohleausst­ieg, der dringend benötigt werde, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.

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