Ralf Schumachers Faible fürs Campen
Dass der ehemalige Rennfahrer ein großer Wohnmobil-Fan ist, war lange seine Privatangelegenheit. Nun ging er eine Kooperation mit einem slowenischen Unternehmen ein, über die er auf der Caravan-Messe sprach.
STOCKUM Längst ist der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher unter die Unternehmer gegangen. Dabei sind es vollkommen unterschiedliche Firmen, an denen er beteiligt ist. Nur die wenigsten würden sicher darauf tippen, dass der 46-Jährige in Slowenien Wein herstellen und davon mehr als sieben Millionen Liter jährlich vertreiben lässt. Über diesen Geschäftszweig kam Schumacher zu einer neuen Partnerschaft, wie er am Montag auf der Caravan, der Düsseldorfer Messe für Reisemobile und Caravans, erzählte. Denn die Manager des ebenfalls slowenischen Kastenwagen-Herstellers Robeta schenkten ihren Kunden zunächst Schumachers Wein, nun ist der Hürther Markenbotschafter der Caravan-Firma. Seine Mission: Er soll das RobetaTeam mit seinem Fachwissen auch bei der Entwicklung neuer Modelle unterstützen.
„Ich fahre pro Jahr etwa 30.000 Kilometer mit meinem Caravan“, sagt Schumacher. Dabei probierte er in seinem Leben bereits zahlreiche Modelle aus und fand für sich heraus, worauf es ankommt: „Schöne Dusche, großer Kühlschrank, Klimaanlage!“Zu den vielen Rennstrecken fährt er mit dem Mobil, aber auch nach Slowenien, wo er sich gut drei Monate im Jahr aufhält.
Auch Sohn David, der 19 Jahre alt ist und Rennfahrer wie sein Vater, sein berühmter Onkel Michael und dessen Sohn, hat Gefallen gefunden am Caravaning: „David war mit seiner Freundin und dem Van gerade eine Woche im FrankreichUrlaub“, erzählte Schumacher. Dabei musste er sich zwischendurch kurzzeitig entschuldigen, denn für den Münchner Sportsender Sky analysierte er auch am Montagmittag die Leistungen der aktuellen Formel-1-Stars. David jedenfalls war es auch, der ihn überhaupt auf die Idee des Campens gebracht hatte, wie dann noch zu erfahren war. „Als er noch kleiner war, waren wir an vielen Wochenenden im Wohnmobil unterwegs, das waren ganz wunderbare Urlaube“, sagte Schumacher an dem Stand in Halle 15.
Bei seinen beruflichen Partnerschaften ist Ralf Schumacher emsig zugange, privat mag er es wohl lieber ohne: „Ich bin glücklicher
Single“, entgegnete er freundlich, aber knapp auf die Frage nach seinem Beziehungsstatus. Interessanterweise war an diesem Tag aber seine Ex-Frau und Davids Mutter, Cora Schumacher (44), die immer noch in Meerbusch bei Düsseldorf lebt, an seiner Seite. Mit heftigen Streits und schließlich einer pikanten Scheidungsschlacht beherrschte das Paar vor Jahren eine Zeit lang die Schlagzeilen. Heute scheint alles vergessen. „Ralf und ich verstehen uns bestens“, sagte Cora Schumacher am Rande der kleinen Pressekonferenz auf dem Messegelände. „Ich fahre oft zu Ralf nach Salzburg. Wir verbringen viel Zeit miteinander. Wir kennen uns schließlich, seit ich 16 war. Das schweißt zusammen. Ralf ist meine Familie.“
Auch Cora Schumacher hat – spätestens mit Corona – ein Faible fürs Caravaning entwickelt. „Das macht doch super Spaß, und abgesehen davon ist das unter Hygiene-Gesichtspunkten doch eine super Sache“, meinte sie. Somit ist es sicher nicht ausgeschlossen, dass sie mit ihrem Ex-Mann mal auf Tour geht, vielleicht sogar im eigens kreierten Modell, das in der Pipeline ist. Im Frühjahr 2022 soll laut Schumacher nämlich ein neues Modell der Slowenen auf der Markt kommen, an dem sich der Ex-Rennfahrer sozusagen austoben kann.
Ein paar Details verriet er bereits: Es soll ein 4,5-Tonner werden. Ein besonderes Augenmerk will er auf die Nasszelle und den Kühlschrank legen – „der muss besonders groß werden“. Idealerweise gibt es auch Platz für einen extra Wein-Kühlschrank, einen Humidor, also eine professionelle Zigarrenkiste. Und da wäre noch die Frage nach einem kuscheligen Plätzchen für Schumachers ständige Begleiterin Lili zu klären. Das ist die putzige Malteser-Hündin, die oft auf Reisen dabei ist. Und sie hat Glück: „Ein Hundebett für Lili habe ich auf jeden Fall im Hinterkopf“, sagte ihr Herrchen.