„Ehrenamt kennt keinen Lockdown“
Die Corona-Pandemie hat bei der Miteinander Freiwilligenbörse in Ratingen zwar Abläufe verändert – die Nachfrage ist aber ungebrochen. Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements will im September aufmerksam machen.
RATINGEN Während an vielen Stellen die Corona-Pandemie eher für Stillstand sorgte, bescherte sie der Miteinander Freiwilligenbörse eher zusätzlich Bewegung. Zu dem ohnehin bunten Strauß an Angeboten ehrenamtlicher Beschäftigung kamen noch neue Aufgaben hinzu.
„Die Ehrenamtsbörse hat sich mit ihrer Arbeit neu orientiert“, berichtet Vorsitzende Dorit Schäfer. Dazu gehört auch, dass das Helferteam zunehmend digital arbeitet. So wie das Leitungsteam suchten sich auch viele Helfer neue, coronakonforme Wege, um weiter ihrer Tätigkeit nachgehen zu können. Nur wenige ließen die Arbeit ruhen, um einer möglichen Infektion aus dem Wege zu gehen. Erfreulich: „Viele junge Menschen haben sich als Helfer gemeldet“, so Schäfer.
Neu im Repertoire sind zum Beispiel die Impflotsen. „Als sich herauskristallisierte, dass Ratingen kein eigenes Impfzentrum bekommt, wurde die Idee der Impflotsen geboren“, so Erhard Raßloff, Sprecher des Kompetenzteams Ehrenamt in Ratingen. Rund 20 Personen sind seit einigen Monaten im Einsatz, um Impftermine zu vereinbaren und einen Fahrdienst zum Impfzentrum zu organisieren.
Die Nachfrage nach Hilfestellungen im Alltag ist also ungebrochen. Das bestätigt auch Jörg Saborni, stellvertretender Leiter des Sozialamtes. Seit der Schließung der Seniorentreffs in Ratingen gab es rund 1100 Anrufe beim Seniorentelefon der Stadt. Tendenz steigend. „Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zählen wir schon 1500 Anrufe. Da sind wir froh, dass wir ein gutes Netzwerk haben und mithilfe der Freiwilligenbörse Hilfsangebote vermitteln können.“Die Freiwilligenbörse wird nicht müde, auf das Thema Ehrenamt aufmerksam zu machen. Die nächste Gelegenheit, sich umfassend über die vielfältigen Aufgaben zu informieren, ist die Woche des bürgerschaftlichen Engagements in der Zeit vom 10. bis 19. September.
Sie beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst in St. Peter und
Paul, der sowohl von der muslimischen Gemeinde wie vom Gospelchor Voices of Freedom begleitet wird. Neben einem Workshop und einer Informationsveranstaltung (siehe Kasten) ist die Meile des Ehrenamtes zentrale Veranstaltung der Woche des bürgerschaftlichen Engagements. 25 Vereine, Verbände und Organisationen informieren am Samstag, 18. September, in der Zeit von 10 bis 13 Uhr rund um die Kirche Peter und Paul über die vielfältigen Möglichkeiten, sich in Ratingen ehrenamtlich zu engagieren. Eine kleine Herausforderung für die Veranstalter, die alle Stände coronakonform platzieren müssen.
Mit dabei ist auch das Impfzentrum
Erkrath, das am Veranstaltungstag mit einer mobilen Impfstation in Ratingen Station macht. Der genaue Standort steht noch nicht fest. Vermutlich wird der Bus aber auf dem Rathausvorplatz stehen.
Die Freiwilligenbörse ist zuversichtlich, dass Corona ihr bei der Ehrenamtsmeile keinen Strich durch Rechnung macht. Einen Plan B gibt es trotzdem: „Wir bereiten kleine Filme vor, mit denen sich die Aussteller beim Publikum vorstellen können“, so Alexander Heinz, Vorsitzender der Dumeklemmerstiftung. Sie werden auf einer Internetseite abrufbar sein, die anschließend mit weiterem Inhalt gefüllt wird. ratingen-hilft.de