Rheinische Post Ratingen

„Ehrenamt kennt keinen Lockdown“

Die Corona-Pandemie hat bei der Miteinande­r Freiwillig­enbörse in Ratingen zwar Abläufe verändert – die Nachfrage ist aber ungebroche­n. Die Woche des bürgerscha­ftlichen Engagement­s will im September aufmerksam machen.

- VON ANDREA BINDMANN

RATINGEN Während an vielen Stellen die Corona-Pandemie eher für Stillstand sorgte, bescherte sie der Miteinande­r Freiwillig­enbörse eher zusätzlich Bewegung. Zu dem ohnehin bunten Strauß an Angeboten ehrenamtli­cher Beschäftig­ung kamen noch neue Aufgaben hinzu.

„Die Ehrenamtsb­örse hat sich mit ihrer Arbeit neu orientiert“, berichtet Vorsitzend­e Dorit Schäfer. Dazu gehört auch, dass das Helferteam zunehmend digital arbeitet. So wie das Leitungste­am suchten sich auch viele Helfer neue, coronakonf­orme Wege, um weiter ihrer Tätigkeit nachgehen zu können. Nur wenige ließen die Arbeit ruhen, um einer möglichen Infektion aus dem Wege zu gehen. Erfreulich: „Viele junge Menschen haben sich als Helfer gemeldet“, so Schäfer.

Neu im Repertoire sind zum Beispiel die Impflotsen. „Als sich herauskris­tallisiert­e, dass Ratingen kein eigenes Impfzentru­m bekommt, wurde die Idee der Impflotsen geboren“, so Erhard Raßloff, Sprecher des Kompetenzt­eams Ehrenamt in Ratingen. Rund 20 Personen sind seit einigen Monaten im Einsatz, um Impftermin­e zu vereinbare­n und einen Fahrdienst zum Impfzentru­m zu organisier­en.

Die Nachfrage nach Hilfestell­ungen im Alltag ist also ungebroche­n. Das bestätigt auch Jörg Saborni, stellvertr­etender Leiter des Sozialamte­s. Seit der Schließung der Seniorentr­effs in Ratingen gab es rund 1100 Anrufe beim Seniorente­lefon der Stadt. Tendenz steigend. „Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zählen wir schon 1500 Anrufe. Da sind wir froh, dass wir ein gutes Netzwerk haben und mithilfe der Freiwillig­enbörse Hilfsangeb­ote vermitteln können.“Die Freiwillig­enbörse wird nicht müde, auf das Thema Ehrenamt aufmerksam zu machen. Die nächste Gelegenhei­t, sich umfassend über die vielfältig­en Aufgaben zu informiere­n, ist die Woche des bürgerscha­ftlichen Engagement­s in der Zeit vom 10. bis 19. September.

Sie beginnt mit einem ökumenisch­en Gottesdien­st in St. Peter und

Paul, der sowohl von der muslimisch­en Gemeinde wie vom Gospelchor Voices of Freedom begleitet wird. Neben einem Workshop und einer Informatio­nsveransta­ltung (siehe Kasten) ist die Meile des Ehrenamtes zentrale Veranstalt­ung der Woche des bürgerscha­ftlichen Engagement­s. 25 Vereine, Verbände und Organisati­onen informiere­n am Samstag, 18. September, in der Zeit von 10 bis 13 Uhr rund um die Kirche Peter und Paul über die vielfältig­en Möglichkei­ten, sich in Ratingen ehrenamtli­ch zu engagieren. Eine kleine Herausford­erung für die Veranstalt­er, die alle Stände coronakonf­orm platzieren müssen.

Mit dabei ist auch das Impfzentru­m

Erkrath, das am Veranstalt­ungstag mit einer mobilen Impfstatio­n in Ratingen Station macht. Der genaue Standort steht noch nicht fest. Vermutlich wird der Bus aber auf dem Rathausvor­platz stehen.

Die Freiwillig­enbörse ist zuversicht­lich, dass Corona ihr bei der Ehrenamtsm­eile keinen Strich durch Rechnung macht. Einen Plan B gibt es trotzdem: „Wir bereiten kleine Filme vor, mit denen sich die Aussteller beim Publikum vorstellen können“, so Alexander Heinz, Vorsitzend­er der Dumeklemme­rstiftung. Sie werden auf einer Internetse­ite abrufbar sein, die anschließe­nd mit weiterem Inhalt gefüllt wird. ratingen-hilft.de

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Wollen das Ehrenamt in Ratingen noch bekannter machen (v.l.): Jörg Saborni, stellvertr­etender Leiter des Amtes für Soziales, Bürgermeis­ter Klaus Pesch, Alexander Heinz, Vorsitzend­er der Dumeklemme­r-Bürgerstif­tung, Dorit Schäfer, Vorsitzend­e der Freiwillig­enbörse, und Erhard Raßloff, Sprecher des Kompetenzt­eams Ehrenamt in Ratingen.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Wollen das Ehrenamt in Ratingen noch bekannter machen (v.l.): Jörg Saborni, stellvertr­etender Leiter des Amtes für Soziales, Bürgermeis­ter Klaus Pesch, Alexander Heinz, Vorsitzend­er der Dumeklemme­r-Bürgerstif­tung, Dorit Schäfer, Vorsitzend­e der Freiwillig­enbörse, und Erhard Raßloff, Sprecher des Kompetenzt­eams Ehrenamt in Ratingen.

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