Projekt „Alte Feuerwache“liegt auf Eis
Wegen der Pandemie hat die Feuerwehr Einsatzfahrzeuge zur Lintorfer Straße verlegt. Und für die Abteilung Stadtgrün hat die Verwaltung bisher noch keinen neuen Standort gefunden. Das geplante Wohnprojekt muss warten.
RATINGEN Die Pläne für das Gelände der Alten Feuerwache an der Lintorfer Straße stehen längst. Die Genossenschaft „Wohnen Innovativ in Ratingen“, kurz WIR, will dort Wohnungen für verschiedene Generationen bauen. Doch seit Oktober 2020 ruht der Bauantrag. Und wann es endlich losgeht, ist ungewiss.
„Ende März 2021 ist in einem Gespräch die WIR eG darüber informiert worden, dass bei der Freiräumung des Grundstückes der Alten Feuerwache ein erheblicher Zeitverzug seitens der Stadt Ratingen eintreten wird, wobei das Projekt weiterhin positiv beurteilt wird. Die Stadt Ratingen wird frühestens im Mai 2021 eine konkrete Zeitplanung für die Freiräumung und Übergabe des Grundstückes vorlegen“, heißt es auf der Internetseite der Genossenschaft.
Der Vorstand der WIR bittet deshalb alle Mitglieder der Genossenschaft, Freunde und Unterstützer des Projektes sowie die aktiv interessierten Bewerber zur Aufnahme in die WIR um Verständnis, dass erst dann die Zeitplanung bis zur Fertigstellung des Projektes konkret dargestellt werden kann.
Inzwischen ist der Sommer fast vorbei und konkrete Zeitpläne gibt es immer noch nicht. „Das Projekt „Alte Feuerwache“verzögert sich in der Tat, da der Standort nach wir vor benötigt wird für die Unterbringung der Abteilung Stadtgrün des Amtes für kommunale Dienste sowie als Interimswache der Feuerwehr im Rahmen der durch die Corona-Pandemie erzwungenen Dislozierung kritischer Infrastruktur“heißt es auf Anfrage seitens der Stadt Ratingen.
Zurzeit sei leider noch nicht absehbar, wann das Objekt geräumt und an die WIR eG übergeben werden kann. Zum einen sei die Pandemieentwicklung nicht planbar, und somit auch nicht, wie lange die Feuerwehr ihre Dislozierungsstrategie aufrechterhalten muss. Zum anderen verfüge die Stadt aktuell über keine geeigneten alternativen Räume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün. An Lösungsansätzen werde gearbeitet, die Ratsgremien würden unmittelbar mit dem Thema befasst, sobald ein beratungsfähiger Stand erreicht wird. „Herr Bürgermeister Pesch hat gegenüber Vertretern der Baugruppe die aktuellen Probleme und Unwägbarkeiten offen kommuniziert“, heißt es weiter.
Martin Tönnes, Sprecher der Genossenschaft, geht weiter davon aus, dass das Projekt realisiert wird. „Dazu gibt es einen Ratsbeschluss“, sagt er. Tönnes hofft, dass spätestens im
Herbst, wenn ein neuer städtischer Haushalt eingebracht werden muss, das Projekt voran kommt, beispielsweise durch einen Neubau des Bauhofes, auf den dann auch die Abteilung Stadtgrün einziehen könnte.
Die Genossenschaft jedenfalls ist bereit, gleich loszulegen, sollte das Gelände endlich frei werden. Und darauf hofft Tönnes in naher Zukunft, denn durch die zeitliche Verzögerung schnellten die Baukosten immer mehr in die Höhe. Bisher wurden allein für die Planungen und Vorarbeiten bereits 400.000 Euro investiert.
Und auch die potentiellen Bewohner des Genossénschaftsprojekts wünschen sich Klarheit. „Mehrere junge Familien suchen dringend eine Wohnung“, sagt Tönnes.