Frühes Spiel gegen Bremen war ein Nachteil
Gegen Fortuna trumpfte Werder noch auf. Anschließend wurden drei wichtige Stammspieler verkauft.
Es war ein wahres Fußballfest, welches der Abend des 31. Juli für die Zuschauer in der Düsseldorfer Arena bereit hielt. Fortuna und Werder Bremen lieferten sich einen tollen Fight um die drei Punkte – mit dem besseren Ausgang für die Norddeutschen. Zwei Akteure stachen dabei besonders heraus: Josh Sargent und Maximilian Eggestein.
Der US-Amerikaner erzielte zwei der drei Bremer Tore. Und Eggestein traf für Werder in der siebten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter zum schmeichelhaften 3:2-Sieg in letzter Sekunde. Die beiden waren also die entscheidenden Spieler des Abends. Und für beide war es gleichzeitig auch der letzte Abend, der ihnen im grün-weißen Trikot wirklich positiv in Erinnerung bleiben wird. Sargent wechselte wenige Tage später für knapp zehn Millionen Euro in die englische Premier League zu Norwich City, Eggestein zog es in der vergangenen Woche für fünf Millionen Euro in die Bundesliga zum SC Freiburg.
Darüber hinaus verlor Bremen nach dem Spiel gegen Fortuna auch noch einen dritten Stammspieler: Yuya Osako kehrte in seine japanische Heimat zurück und unterschrieb bei Vissel Kobe. Für die Düsseldorfer ist das indes ziemlich blöd gelaufen. Hätten sie nicht direkt am zweiten Spieltag gegen den Bundesliga-Absteiger antreten müssen, hätte man gegen eine Mannschaft gespielt, die bei weitem nicht die gezeigte Qualität besessen hätte. „Der Fakt steht natürlich schon da, dass da drei sehr gute Spieler gegen uns gespielt haben, die Bremen jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagt Trainer Christian Preußer auf Nachfrage unserer Redaktion. „Aber die Regeln geben das nun mal so her.“
Ein Blick auf die Ergebnisse macht klar: Für Fortuna war das frühe Spiel gegen Werder ein echter Nachteil. Ohne Sargent und Osako verlor Bremen anschließend beispielsweise im DFB-Pokal beim Drittligisten aus Osnabrück (0:2) und kam in der Zweiten Liga mit 1:4 im Heimspiel gegen den SC Paderborn unter die Räder. Immerhin: Am vergangenen Sonntag gewannen die Bremer wieder durch zwei Tore von Zugang Marvin Ducksch (kurz zuvor aus Hannover an die Weser gewechselt).
Für Rostock war es also beispielsweise auch unglücklich, dass Bremen so kurz vor Toreschluss noch einen Torjäger verpflichten konnte. Es stellt sich also die Frage: Wie kann man dieser Ungerechtigkeit entkommen?
Eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel, das Transferfenster unmittelbar vor dem ersten Spieltag zu schließen. In der Premier League gab es bereits vor drei Jahren ein ähnliches Modell, bei dem die 20 Teams in der ersten englischen Liga nach dem ersten Spieltag keine weiteren Spieler mehr verpflichten durften. „Grundsätzlich hätte ein solches Modell Vorteile, dass dann nach dem ersten Spieltag keine Veränderungen mehr vorgenommen werden dürften“, sagt Preußer. „Es hat aber auch ein paar Nachteile: Was würde das beispielsweise mit arbeitslosen Spielern machen? So leicht kann man diese Frage also nicht beantworten. Es ist so, wie es ist.“
Und natürlich sollte man auch nicht verhehlen, dass auch Fortuna davon profitiert. Jüngstes Beispiel: Robert Bozenik. Den 21-jährigen Slowaken lieh Fortuna am Montag für den Rest der Saison von Feyenoord Rotterdam aus. Aus FortunaSicht kann dieser Zugang auch gern einen Nachteil für die Konkurrenz darstellen.