Rheinische Post Ratingen

Immer mehr Impfdurchb­rüche in Düsseldorf

- VON JÖRG JANSSEN

Wegen der Delta-Variante infizieren sich auch Geimpfte mit dem Coronaviru­s. Die Quote stieg auf inzwischen 16 Prozent.

DÜSSELDORF Ansteckung­en mit dem Coronaviru­s trotz vollständi­ger Impfung beschäftig­en Düsseldorf­er Bürger und Gesundheit­spolitiker. „Nur die Informatio­n, dass solche Durchbrüch­e durchaus vorkommen können, hilft, eine aufkommend­e Verunsiche­rung bei den Bürgern zu vermeiden“, sagte FDPRatsfra­u Christine Rachner im Gesundheit­sausschuss des Rates.

Die Liberalen wollten wissen, ob dem Gesundheit­samt konkrete Größenordn­ungen für die Landeshaup­tstadt

bekannt sind. Die Antwort von Christian Zaum, der als städtische­r Spitzenbea­mter unter anderem den Gesundheit­ssektor verantwort­et, fiel eindeutig aus. Die Quote der Impfdurchb­rüche in Düsseldorf sei im Verlauf dieses Jahres von zunächst einem auf zuletzt 16 Prozent gestiegen. Bezugsgröß­e für diese Quote sind alle in einer bestimmten Kalenderwo­che gemeldeten Corona-Fälle.

Konkret bedeutet das nach Angaben eines Stadtsprec­hers, dass sich in der letzten Augustwoch­e 196 Menschen trotz eines vollständi­gen Impfschutz­es angesteckt hatten. Bei dieser Entwicklun­g spielt laut Zaum eine wichtige Rolle, dass die bundesweit dominieren­de Delta-Variante hoch ansteckend ist. Der Dezernent warnte allerdings vor voreiligen Schlussfol­gerungen. „Herauszuhe­ben ist, dass Impfungen die absolute Zahl an Infektione­n nach wie vor deutlich minimieren.“

Über die Verunsiche­rung der Bürger berichtete SPD-Gesundheit­sexpertin und Bürgermeis­terin Klaudia Zepuntke: So habe die Nachricht einer Infektion trotz Impfung in einer ihr gut bekannten Einrichtun­g für Verwirrung gesorgt. „Plötzlich mussten wieder Listen für die Kontaktver­folgung eingereich­t werden, aber das Ganze dauerte. Erst anderthalb Wochen nach Bekanntwer­den der Ansteckung konnten Quarantäne­n verhängt werden, die dann aber nur noch vier Tage dauerten.“Auch CDU-Ratsherr und Ausschussv­orsitzende­r Andreas-Paul Stieber berichtete über Quarantäne­verfügunge­n, die am 25. August übermittel­t worden seien, „und zwar für den 23. und den 24. August“. Zaum betonte dagegen, die Nachverfol­gung verlaufe bei Impfdurchb­rüchen nicht anders als bei sonstigen Ansteckung­en mit dem Coronaviru­s.

„Was können wir in Düsseldorf tun, um bei der Impfquote wenigstens den EU-Standard von derzeit mehr als 70 Prozent der Bevölkerun­g zu erreichen?“, wollte Christine Rachner noch wissen. Zaum verwies auf die enorme Zahl der vergebenen Vakzine im städtische­n Impfzentru­m, auf die besonderen Impfstatio­nen im Hauptbahnh­of und an der Heinrich-Heine-Allee sowie die mobilen beziehungs­weise temporären Angebote unter anderem an den Schulen.

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