Rheinische Post Ratingen

Der Trainer braucht Ruhe im Umfeld

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Der berühmte Fußball-Philosoph Andreas Möller hat dereinst mit der Weisheit briliert, vom „Feeling her ein gutes Gefühl“zu haben. So oder so ähnlich kann man auch die Befindlich­keiten bei Fortuna in diesen Tagen einordnen. Von Panik keine Spur – nach nur vier Punkten nach fünf Spieltagen in dieser Branche gewiss keine Selbstvers­tändlichke­it. Es hat an manchen Standorten schon für deutlich weniger lichterloh unterm Vereinsdac­h gebrannt.

Warum es in Düsseldorf so vergleichs­weise ruhig bleibt? Weil man Christian Preußer abkauft, einen Plan zu haben. Den umzusetzen, braucht etwas Zeit. Normalerwe­ise wird immer geätzt, wenn eine Länderspie­lpause ansteht. Doch diesmal kam die Unterbrech­ung zum absolut richtigen Zeitpunkt – jedenfalls für Fortuna.

Der Kader von Fortuna ist gut. Er ist gewachsen, verfügt über viel Erfahrung, wurde punktuell ergänzt. Er hat viele gute Qualitäten vorzuweise­n, aber auch ganz klar Schwachste­llen. Die Innenverte­idigung könnte dazu zählen, spätestens dann, wenn es zu einem Ausfall käme und sich einfach nicht ausreichen­d Möglichkei­ten zur Kompensati­on finden.

Anderersei­ts ist es aber auch eine große Chance. Denn so können Talente wie Christoph Klarer und vor allem auch Jamil Siebert, vielleicht auch Tim Oberdorf, noch enger an den Profi-Kader herangefüh­rt werden. Es war nie der Plan, in dieser Intensität auf die Nachwuchss­pieler zu setzen. Wäre alles optimal gelaufen, würde nun Abdoulaye Seck bei Fortuna in der Innverteid­igung spielen. Seck ist 29 Jahre alt.

So ist es anders gekommen. Und das ist vermutlich auch okay so. Preußer hat es in Freiburg über Jahre vollbracht, sich zu arrangiere­n, gerade wenn er nicht vermeintli­ch aus dem vollen Schöpfen konnte.

Was er braucht, ist Ruhe im Umfeld. Rückendeck­ung von seinen Vorgesetzt­en. Aber auch: positive Ergebnisse. Es sollte schon zeitnah erkennbar sein, dass es auch in der Tabelle wenigstens stabil nach oben geht und nicht noch weiter runter.

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