Rheinische Post Ratingen

Versöhnlic­her Abschluss für die DEG

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Im letzten Testspiel vor dem Start der Deutschen Eishockey Liga schlägt eine starke DEG Iserlohn mit 5:2. Am Samstag sah das ganz anders aus: Da ließ sie beim 3:5 gegen Zweitligis­t Dresden alles vermissen.

DÜSSELDORF Ob Daniel Fischbuch die Aufgabe als zu einfach empfand? Es wirkte fast so am Sonntag im letzten Testspiel der Düsseldorf­er EG vor dem Start der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Fischbuch lief ins Angriffsdr­ittel – in Richtung leeres Tor, Gegner Iserlohn hatte seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspiele­rs vom Eis genommen. Doch anstatt lässig einzuschie­ben, schoss Fischbuch daneben. Was ihn doch sichtlich wurmte. Also schnappte sich der DEG-Stürmer kurz später erneut den Puck, diesmal in der eigenen Hälfte und mit Gegenspiel­ern in der Nähe. Doch wenn es einfach nicht klappt, dann eben schwer. Neuer Versuch, Tor, 5:2, Sieg im Spiel um Platz drei des „So geht Sächsisch“Cups in Dresden.

„Wir wollten einen guten Abschluss der Vorbereitu­ng haben, das haben wir heute gemacht und sehr disziplini­ert und engagiert gespielt“, sagte Kapitän Alexander Barta, „schön, mit einem Sieg nach zu Hause zu fahren.“Lediglich im ersten Drittel hatten die Iserlohner leichtes Übergewich­t, führten nicht unverdient 1:0. Doch danach übernahm die DEG das Geschehen, war flink auf den Beinen, spielte schnell und gradlinig hinten raus und kam zu Chancen. Zwei davon nutzen der gebürtige Dresdner Marco Nowak und kurz später Mike Fischer nach starker Vorarbeit von Stephen MacAulay. Am Ende des zweiten Drittels hatte die DEG bereits 27 Mal aufs Tor geschossen.

So ging es im letzten Abschnitt weiter. Kapitän Barta jagte den Puck schon nach wenigen Sekunden zum 3:1 unter die Latte. Und vielleicht noch wichtiger: Danach schaltete die DEG nicht zurück, spielte weiter nach vorne und hielt die Sauerlände­r so von ihrem Tor weg. Vor allen im Überzahlsp­iel lief die Scheibe schnell und direkt. Dennoch brauchte es für die letzten beiden Treffer (MacAulay und Fischbuch) ein leeres Tor, zwischenze­itlich hatten die Roosters in Überzahl auf 2:4 verkürzt.Ganz unabhängig vom Ergebnis ärgerlich: Dass es schon wieder gegen Iserlohn ging. Zum dritten Mal in der Vorbereitu­ng, die ja nur acht Testspiele kannte. Eins war zudem ausgefalle­n, als Vizemeiste­r Wolfsburg wegen mehrerer CoronaFäll­e absagen musste und die DEG gegen sich selbst spielte. Insgesamt sah die in den vergangene­n Wochen lediglich fünf verschiede­ne Gegner. Und dass am Sonntag nicht noch Nürnberg dazu kam, war sie selbst schuld. Dafür hätte sie in Dresden ins Finale einziehen müssen, was mit Blick auf den zweitklass­igen

Halbfinalg­egner möglich erschien. Zumal die runderneue­rten Gastgeber (18 Zugänge) erst seit zwei Wochen auf dem Eis stehen und noch kein Testspiel absolviert hatten. Das war aber lediglich in den ersten Minuten zu sehen, als Jerry D‘Amigo und Kyle Cumiskey (2) ein frühes 3:0 herausscho­ssen. Mit dem ersten Gegentreff­er allerdings stellten die Düsseldorf­er das Spielen mehr oder weniger ein, bewegten die Beine zu wenig, führten kaum Zweikämpfe und leisteten sich haarsträub­ende Fehler. Fünf Tore kassierten sie in Folge, erst Ende des Mitteldrit­tels wachte die DEG wieder auf, kam noch zu Chancen, traf das Tor aber nicht mehr. „Peinlich“, kommentier­te Verteidige­r David Trinkberge­r.Das

Toreschieß­en scheint generell ein Problem des neuen Kaders zu sein. Das erste Wochenende der Vorbereitu­ng sah mit sieben Treffern gegen Iserlohn (4:2) und Krefeld (3:0) noch gut aus, in den fünf Spielen seitdem gab es nur noch 2,2 im Schnitt. Manager Niki Mondt ist das natürlich aufgefalle­n. Deshalb hat er sich noch mal auf dem Transferma­rkt umgesehen und will noch einen Flügelstür­mer holen, der „Tore schießen kann“. Unzufriede­n ist er allerdings nicht mit der Vorbereitu­ng: Es gebe immer „Höhen und Tiefen“, sagte Mondt, „alles in allem haben die Jungs gut gearbeitet und sind gut mitgezogen.“Was das für die Saison bedeutet, zeigt sich ab dem kommenden Wochenende.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Alexander Barta hatte im Spiel um Platz drei Grund zum Jubel. Er erzielte den Treffer zum 3:1.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Alexander Barta hatte im Spiel um Platz drei Grund zum Jubel. Er erzielte den Treffer zum 3:1.

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