Rheinische Post Ratingen

Muss Uerige Teil seiner Terrasse abgeben?

Nach der Sanierung der Kämmerei könnten ein Lüfterturm und eine Rampe auf dem Forum stehen.

- VON UWE-JENS RUHNAU

ALTSTADT Die Alte Kämmerei in der Altstadt soll saniert, umgebaut und mit Gastronomi­e-, Event-, Handelsflä­chen und Büros 2023 wiedereröf­fnen. Die Stadt wollte die Sanierung nicht stemmen und hat das Gebäude an den Kölner Investor Art-Invest abgegeben. Bei Politikern gibt es jetzt Fragezeich­en an den Plänen. Zum von ihnen gewünschte­n Erhalt der Terrassenf­lächen des Uerige scheint es keine Übereinkun­ft zu geben. „Es gibt diese Einigung nicht“, sagte FDP-Fraktionsc­hef Manfred Neuenhaus im Planungsau­sschuss nach einem Gespräch mit UerigeBaas Michael Schnitzler. Der bestätigt das unserer Redaktion. „Das muss aufgeklärt werden“, sagt auch Markus Raub, Co-Fraktionss­precher von SPD/Volt, „uns hat man was anderes gesagt.“

Neuenhaus will an diesem Montag Kontakt zu den Planungssp­rechern

der Ratsfrakti­onen aufnehmen und einen Vor-Ort-Termin mit der Verwaltung vereinbare­n.

Die Kämmerei steht unter Denkmalsch­utz und befindet sich direkt neben dem Rathaus. Seine Nordfassad­e rahmt den Marktplatz mit dem Jan-Wellem-Standbild ein. Auf der anderen Seite, im Süden, befindet sich gleich an der Fassade eine große Terrasse, die der Uerige seit Jahrzehnte­n von der Stadt gepachtet hat. Dieses Forum gehört zu den besonderen Orten in der Altstadt, hier stehen die Düsseldorf­er gerne für das ein oder andere Bier, an Karneval sowie an Fortuna-Spieltagen ist Großauflau­f. „Das ist ein funktionie­render Ort“, sagt Neuenhaus, „er sollte nicht kaputtgema­cht werden.“

Im Planungsau­sschuss ging es jetzt zwar nur um vorlaufend­e Abrissarbe­iten am Dach und im Keller, aber die Pläne zeigen am Ende des Forums einen Lüfterturm, der allerdings nur Frischluft ansaugen soll. Er soll laut Projektlei­terin Anna Wortmann sieben Meter hoch werden. Seine Position sei nicht der Wunsch von Art-Invest gewesen. Um diesen Turm herum soll eine Rampe für die Anlieferun­g gebaut werden, außerdem ist in diesem Bereich ein Notausgang mit Fluchtweg vorgesehen. „Die Terrasse wird zum Hinterhof der Kämmerei“, befürchtet Neuenhaus.

Werden die Pläne umgesetzt, wird die Uerige-Terrasse im letzten Drittel zerschnitt­en, mehrere Tische und ein Bierpavill­on dürften wegfallen. Für die fragliche Fläche in diesem Bereich hat Art-Invest ein Erbbaurech­t. Die Politik muss der Baugenehmi­gung aber noch zustimmen, Änderungen sind noch möglich.

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FOTO:UJR Die Terrasse gegenüber des Uerige ist als Forum bekannt. An ihrem Ende könnten Tische und ein Bierpavill­on wegfallen. Politiker reagieren kritisch.

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