Rheinische Post Ratingen

Wohlfühlen auf dem Lichtenbro­icher Markt

Die Händler litten unter Falschpark­ern. Nach dem Umzug sind Umsätze und Stimmung gestiegen.

- VON TINO HERMANNS

LICHTENBRO­ICH Für Elke und HeinzJosef Hosten hat der Herbst schon begonnen. Auf dem neuen Standort des Lichtenbro­icher Marktes vor der Matthiaski­rche sind die Hostens mit dem schon nach-sommerlich­en Angebot aus ihrem Gärtnereiu­nd Landschaft­sgartenbau­betrieb seit drei Wochen samstags zu finden. „Wir fühlen uns wohl hier. Es ist schön und viel mehr ein Markt als am alten Standplatz“, sagt Elke Hosten. „Wir sind jetzt viel mehr eingebunde­n ins Stadtteilg­eschehen.“

Nun gibt es im Lichtenbro­icher Zentrum samstagvor­mittags Blumen und Pflanzen, Fleisch und Wurstwaren, Obst und Gemüse, alles vom Geflügel sowie Brot und Gebäck. „Ich finde es hier besser als am alten Standort“, gesteht Charlotte Domröse. „Hier kann möchte man sich auch mal treffen, mit anderen quatschen und sich mit Nachbarn unterhalte­n.“

Der ursprüngli­che „Marktplatz“ist keine 200 Meter entfernt, aber er lag auf einem Parkplatz hinter einer Tankstelle. Das brachte Probleme

mit sich. Zum einen wegen des Parkverkeh­rs des nahe gelegenen Flughafens und wegen des Tankstelle­nverkehrs. „Wenn die Autofahrer in die Waschstraß­e fuhren, haben wir die Abgase abbekommen“, sagt Hosten. „Und wir hatten öfter mal Verzögerun­gen von eineinhalb Stunden, bevor wir den Markt aufbauen konnten.“Einige Parkplatzs­ucher hatten das SamstagsHa­lteverbot ignoriert, Polizei und Abschleppd­ienst mussten kommen.

Wegen der Probleme war auch schon der Bäcker abgesprung­en. Am alten Standort ging ihm einfach zu viel gegen den Strich. Als die Bezirksver­tretung die Verlagerun­g beschlosse­n hatte und für 18.000 Euro am neuen Standort einen Stromverte­iler hatte errichten lassen, kam der Bäcker zurück. „Am alten Platz haben wir uns wirklich nicht wohl gefühlt. Es gab kaum Platz für die Kundschaft und dazu die Probleme mit dem von Fahrzeugen zugestellt­en Marktberei­ch“, sagt Anja Diel von der Prümtaler Mühlenbäck­erei. „Wir haben uns über die Verlagerun­g des Markt-Standortes wirklich sehr gefreut und sind auch direkt wieder dabei.“Es läuft auch wirtschaft­lich zur Zufriedenh­eit. „So kann es weitergehe­n“, meint Diehl.

Auf Anregung der Marktbesch­icker und von Bürgern hatte sich die Bezirksver­tretung 6 (Lichtenbro­ich, Unterrath, Rath, Mörsenbroi­ch) mit der misslichen Marktsitua­tion befasst und auf Antrag von Monika Growe (SPD) Änderungen beschlosse­n. So wurde auch ein Mehrwert für ganz Lichtenbro­ich geschaffen. „Jetzt hat der Markt dörflichen Charakter. Die Menschen holen sich ihren Kaffee, bleiben hier, sie lieben es“, sagt Growe. Befürchtun­gen, dass der Markt nicht mehr zu finden sei oder dass es zu Ruhestörun­gen durch den Aufbau kommt, haben sich nicht bestätigt.

Mit dem Stromverte­iler können jetzt sieben Marktständ­e aufgebaut werden. Fünf sind regelmäßig vergeben. Der achte Platz des Stromverte­ilers ist für den Weihnachts­baum reserviert.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Elke Hosten, Charlotte Domröse und Heinz Hosten freuen sich, dass der Markt an Attraktivi­tät gewonnen hat.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Elke Hosten, Charlotte Domröse und Heinz Hosten freuen sich, dass der Markt an Attraktivi­tät gewonnen hat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany