Rheinische Post Ratingen

Großes Benefiz-Konzert für Flutopfer

- VON NORBERT KLEEBERG

Die Lampisten, Ratingens jüngster Karnevalsv­erein, haben ganze Arbeit geleistet. Auf dem Sportplatz von Rot-Weiß Lintorf gab es eine Party mit vier Bands und ganz viel guter Laune. Und auch das Wetter spielte mit.

LINTORF Allerbeste Party-Stimmung an einem Spätsommer-Abend, weiße Stehtische akkurat positionie­rt, eine große Bühne mit vier Musikgrupp­en, darunter die Band Fresh Music Live, dazu kühle Getränke und kulinarisc­he Stärkung aus dem Food-Truck von Alexander Bös – bunte Zutaten für einen Abend, der so nicht geplant war. Doch dann brach die Hochwasser­Katastroph­e herein. Und die Lampisten, Ratingens jüngster Karnevalsv­erein, entschiede­n schnell: Wir müssen unbedingt helfen! Zunächst hatten sie Stromaggre­gate aus ihrem Karnevalsw­agen in die Ahrtal-Region transporti­ert. Die Eindrücke bei diesem Einsatz waren erschütter­nd, ja sehr aufwühlend. Und nach dieser Aktion war klar, dass weitere Hilfe folgen muss – und zwar so schnell wie möglich.

Also gab es das große BenefizKon­zert am vergangene­n Samstagabe­nd, das organisato­risch eine Meisterlei­stung war. Mittendrin: Andreas Kaufmann, Mitglied der Lampisten und sozusagen die Schlüsself­igur in einem Netzwerk aus vielen Kontakten. Drei Hygiene- und Sicherheit­skonzepte wurden geschriebe­n, Bands wurden verpflicht­et, die Unternehme­n angesproch­en. Kaufmann betonte: „Die Zusammenar­beit mit der Stadt hat hervorrage­nd funktionie­rt.“

Ganz viele Firmen und Betriebe machten mit. Sehr spontan boten sie ihre Hilfe an. „Einfach unglaublic­h, diese Welle der Hilfsberei­tschaft“, betonte Melanie Meyer, die Vorsitzend­e der Lampisten.

Mit diesem Engagement mitten aus der Gesellscha­ft habe man nicht gerechnet. Die 500 Tickets zum Preis von je 25 Euro fanden reißenden Absatz, zudem strömte der Flutwein direkt von der Ahr. Die Organisato­ren hatten sich entschiede­n, 450 Flaschen aus dieser Region nach Lintorf zu transporti­eren.

Der Erlös der Veranstalt­ung (siehe Info-Kasten) ist für einen Zusammensc­hluss der Winzergeno­ssenschaft­en, Gastronome­n, des örtlichen Tourismusv­erbandes und weiterer Unternehme­r aus der Region vorgesehen. Meyer erläuterte: „Nach dem katastroph­alen Hochwasser

stehen neben vielen Privatpers­onen viele Weinbaubet­riebe vor den Trümmern ihrer Existenz.“Viele Arbeitsger­äte, Maschinen und auch der Wein, der in den Kellern gelagert wurde, seien nicht mehr zu gebrauchen. Über 40 Hektar Rebfläche seien in einer Nacht zerstört worden, sagte Meyer, die auch als Moderatori­n auf der Bühne stand. Der Weinbau sei eine der wichtigste­n wirtschaft­lichen Säulen. Auch der Tourismus im Ahrtal lebe vom Ahrwein. Man wolle einen kleinen Beitrag dazu leisten, dieser Region zu helfen. Für die Lampisten und die Gäste (nicht nur aus Lintorf ) war es ein denkwürdig­er Abend. Ab dem frühen Sonntagmor­gen wurde bereits alles wieder abgebaut, schließlic­h musste auch der Sportbetri­eb bei Rot-Weiß Lintorf weitergehe­n.

 ?? RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY ?? Kräftiges Feiern an den zahlreiche­n Stehtische­n. Die Gäste waren am Einlass auf die 3 G-Regeln kontrollie­rt worden.
RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Kräftiges Feiern an den zahlreiche­n Stehtische­n. Die Gäste waren am Einlass auf die 3 G-Regeln kontrollie­rt worden.
 ??  ?? Viel Musik auf dem Sportplatz an der Jahnstraße: Die Coverband Doris D sorgte für Stimmung.
Viel Musik auf dem Sportplatz an der Jahnstraße: Die Coverband Doris D sorgte für Stimmung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany