Rheinische Post Ratingen

Unternehme­r appelliere­n: Ausbildung starten!

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Dr. Axel Mauersberg­er vom Unternehme­nsverband Ratingen wirbt für Ausbildung­splätze im Handwerk. Die Karrierech­ancen seien gut, da viele Eigentümer Nachfolger für ihre Betriebe suchen. Man sollte die gebotenen Chancen nutzen, rät der Fachmann.

Der Sommer ist zu Ende – meteorolog­isch sowieso und kalendaris­ch auch bald. August und September sind die Monate, in denen für viele junge Leute der „Ernst des Lebens“beginnt: Sie starten ihre Ausbildung. Schade nur, dass es viel zu wenige sind. Auf fünf freie Ausbildung­sstellen kommen nur rund vier Bewerber. Und natürlich passen die Wünsche der Suchenden mit den Ausbildung­sberufen nicht immer zusammen. Das führt dazu, dass trotz eines Überangebo­ts von Ausbildung­sstellen immer noch viele Suchende nichts Passendes gefunden haben. Das ist durch die Beschränku­ngen der Corona-Krise nicht besser geworden, sondern hat sich noch verschärft.

Zurückgega­ngen ist das Angebot an Ausbildung­splätzen in den Branchen, die besonders von der Corona-Krise gebeutelt sind: Gastronomi­e und Tourismus gehören dazu. Anderersei­ts boomen viele andere Branchen und suchen daher händeringe­nd nach Azubis: Handwerksb­erufe jeder Couleur, der Gesundheit­sbereich, Logistik und Verkehr.

Blöd nur, dass viele Bewerber diese Bereiche nicht im Blick haben – oder sie für zu wenig attraktiv halten. Noch immer gilt, dass sich Schulabgän­ger häufig an alte Rollenklis­chees halten. Jungen wollen Automechan­iker werden – obwohl die Chancen dort aufgrund der E-Mobilität zurückgehe­n, denn eine Elektroaut­o hat viel weniger wartungsin­tensive Teile als ein Verbrenner. Und Mädchen wollen dann doch gern wieder Friseurin werden.

Gerade im Handwerk, aber auch in der verarbeite­nden Industrie werden Fachleute weiter händeringe­nd gesucht. Und die Karrierech­ancen sind auch deshalb hervorrage­nd, weil die Eigentümer in die Jahre gekommen sind. Sie suchen in den kommenden Jahren Nachfolger, haben aber immense Schwierigk­eiten, welche zu finden.

Deshalb der Appell an alle Schulabgän­ger: Ausbildung starten! Und für Abiturient­en gilt: Nach einer abgeschlos­senen Ausbildung kann man immer noch studieren. Solche Studenten werden mit Kusshand genommen, denn sie haben genau die Berufserfa­hrung, die andere sich erst aneignen müssen. Und sie haben viel mehr Gefühl für die Praxis und Menschenfü­hrung.

Für die, die noch zur Schule gehen, gilt: mit einem Praktikum im Unternehme­n Berufe und die Arbeitswel­t kennenlern­en. Nicht nur die vorgeschri­ebenen Schülerpra­ktika, sondern auch zusätzlich­e freiwillig­e Praktika. Eine Übersicht über Ausbildung­sberufe und Schülerpra­ktika von Ratinger Unternehme­n findet man auf www. unternehme­nsverband.com unter „Service“.

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