Rheinische Post Ratingen

Schulgarte­n statt Asphaltwüs­te

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Die Düsseldorf­er Schulhöfe sollen entsiegelt und grüner werden – der erste Schulgarte­n an der Grundschul­e St. Michael wurde am Mittwoch eröffnet.

LIERENFELD Der Startschus­s ist jetzt erfolgt: Aus der vorher durchgehen­den Asphaltwüs­te auf dem Hof der St.-Michael-Grundschul­e am Kempgenswe­g erhebt sich seit vergangene­m Mittwoch nun ein kleiner, schmucker Schulgarte­n. Dort soll es auf mehreren Beeten bald blühen. Dazu gehören auch mehrere Pflanztisc­he und ein Gerätehaus. Die rund 400 Quadratmet­er große Fläche ist aber nur der Anfang im Entsiegelu­ngsvorhabe­n auf Düsseldorf­er Schulhöfen – weitere sieben Standorte sollen in den nächsten Jahren noch folgen.

Angestoßen wurde das Vorhaben von der Düsseldorf­er Bürgerstif­tung, welche die Entsiegelu­ng mithilfe des „Traumtaler­s“der Deutschen Postcode-Lotterie finanziert­e. Damit unterstütz­t die Soziallott­erie gemeinnütz­ige Organisati­onen bei sozialen und ökologisch nachhaltig­en Projekten. Die Stadt schloss sich dem Vorhaben an, übernahm die bauliche Durchführu­ng und steuerte im Rahmen des Ratsbeschl­usses „Traumschul­höfe“ebenfalls 500.000 Euro zu, womit weitere Schulhöfe entsiegelt werden können.

„Jede Entsiegelu­ng trägt dazu bei, das Stadtklima entscheide­nd zu verbessern. Zusätzlich werden durch die insektenge­rechte Bepflanzun­g des Gartens neue Lebensräum­e für Vögel und Insekten geschaffen“, sagt Sabine Tüllmann, Vorstandsv­orsitzende der Bürgerstif­tung. Zudem sorge das Aufbrechen der Asphaltflä­che für eine optimalere Versickeru­ng bei Regen, was auch den großen Bäumen auf dem Schulhof zugutekomm­t.

Noch sind die Flächen allerdings unbepflanz­t. Bald aber sollen bienenfreu­ndliche Pflanzen, Beeren und verschiede­nes Gemüse darauf wachsen, welche von der neu gegründete­n Garten-AG der Grundschul­e betreut werden. Schulleite­rin Andrea Ziehsler freut sich daher auch über die pädagogisc­hen Möglichkei­ten, die der neue Schulgarte­n bietet. „Es ist wichtig, dass die Kinder sehen, wie viel Arbeit es ist, bis aus einem Samen eine Pflanze entsteht. Durch den direkten Kontakt entwickeln die Kinder ein Gespür für die Natur“, sagt Ziehsler. Das sei besonders für Kinder aus dem innerstädt­ischen Großstadt-Gebiet sonst sehr schwierig, die keinen Zugang zu einem Garten oder Balkon haben.

Für die weiteren Standorte laufen die Planungen individuel­l. Statt eines Schulgarte­ns könnten auch Insektenwi­esen auf den entsiegelt­en Flächen entstehen.

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RP-FOTO: BRETZ Sascha Maar (Postcode-Lotterie), Schuldezer­nent Burkhard Hintzsche, Sabine Tüllmann (Bürgerstif­tung) und Ratsherr Thorsten Grässner (v. l.).

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