Schulgarten statt Asphaltwüste
Die Düsseldorfer Schulhöfe sollen entsiegelt und grüner werden – der erste Schulgarten an der Grundschule St. Michael wurde am Mittwoch eröffnet.
LIERENFELD Der Startschuss ist jetzt erfolgt: Aus der vorher durchgehenden Asphaltwüste auf dem Hof der St.-Michael-Grundschule am Kempgensweg erhebt sich seit vergangenem Mittwoch nun ein kleiner, schmucker Schulgarten. Dort soll es auf mehreren Beeten bald blühen. Dazu gehören auch mehrere Pflanztische und ein Gerätehaus. Die rund 400 Quadratmeter große Fläche ist aber nur der Anfang im Entsiegelungsvorhaben auf Düsseldorfer Schulhöfen – weitere sieben Standorte sollen in den nächsten Jahren noch folgen.
Angestoßen wurde das Vorhaben von der Düsseldorfer Bürgerstiftung, welche die Entsiegelung mithilfe des „Traumtalers“der Deutschen Postcode-Lotterie finanzierte. Damit unterstützt die Soziallotterie gemeinnützige Organisationen bei sozialen und ökologisch nachhaltigen Projekten. Die Stadt schloss sich dem Vorhaben an, übernahm die bauliche Durchführung und steuerte im Rahmen des Ratsbeschlusses „Traumschulhöfe“ebenfalls 500.000 Euro zu, womit weitere Schulhöfe entsiegelt werden können.
„Jede Entsiegelung trägt dazu bei, das Stadtklima entscheidend zu verbessern. Zusätzlich werden durch die insektengerechte Bepflanzung des Gartens neue Lebensräume für Vögel und Insekten geschaffen“, sagt Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. Zudem sorge das Aufbrechen der Asphaltfläche für eine optimalere Versickerung bei Regen, was auch den großen Bäumen auf dem Schulhof zugutekommt.
Noch sind die Flächen allerdings unbepflanzt. Bald aber sollen bienenfreundliche Pflanzen, Beeren und verschiedenes Gemüse darauf wachsen, welche von der neu gegründeten Garten-AG der Grundschule betreut werden. Schulleiterin Andrea Ziehsler freut sich daher auch über die pädagogischen Möglichkeiten, die der neue Schulgarten bietet. „Es ist wichtig, dass die Kinder sehen, wie viel Arbeit es ist, bis aus einem Samen eine Pflanze entsteht. Durch den direkten Kontakt entwickeln die Kinder ein Gespür für die Natur“, sagt Ziehsler. Das sei besonders für Kinder aus dem innerstädtischen Großstadt-Gebiet sonst sehr schwierig, die keinen Zugang zu einem Garten oder Balkon haben.
Für die weiteren Standorte laufen die Planungen individuell. Statt eines Schulgartens könnten auch Insektenwiesen auf den entsiegelten Flächen entstehen.