Fortuna-Trainer braucht Punkte
Gegen Aue soll der zweite Saisonsieg her. Denn Lob allein hilft Christian Preußer nicht.
AUE/DÜSSELDORF Es ist immer ein durchaus ernstzunehmendes Warnsignal, wenn ein Trainer einerseits zwar mit Lob und Hoffnungen überschüttet wird, andererseits der Tabellenstand in der Zweiten Liga aber weniger vielversprechende Signale aussendet. Nur vier Punkte aus fünf Partien, ein Platz im unteren Drittel der Tabelle. Die Aufbruchstimmung in Düsseldorf unter Christian Preußer droht schon zu verfliegen. Von der erhofften Selbstverständlichkeit im Spiel der Rheinländer ist noch nicht viel zu sehen. Preußer selbst attestiert seinem Team und sich, dass noch viel Arbeit bevorstehe. Doch er weiß: „Wir müssen uns natürlich auch belohnen.“
Die recht simple Formel zum Glück lautet: Hinten konzentrierter und konsequenter ans Tagwerk gehen, in der Offensive effektiver und entschlossener. Aue kommt als Kontrahent am Sonntag (13.30 Uhr) vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt – zumindest rein statistisch sind die Aussichten gut. Die letzten sechs Aufeinandertreffen konnte Fortuna durch die Bank für sich entscheiden.
Unlängst hat Preußer den Segen von Fortunas Trainerlegende Friedhelm
Funkel erhalten. Auch wenn der 67-Jährige ebenso überrascht über den Stotter-Start gewesen ist. „Die Mannschaft ist weitestgehend zusammengeblieben. Also da hätte man vielleicht schon erwartet, dass nach fünf Spieltagen eine andere Punktzahl eingefahren werden kann. Es ist jetzt das Allerwichtigste, dass die Ergebnisse stimmen. Sonst ist Unruhe im Umfeld, und das ist Murks“, bekundete er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Es ist, wie es ist. Da braucht jetzt aber auch niemand in Panik ausbrechen. Klar wissen alle, es hätte besser laufen können. Gegen Aue musst du gewinnen, sonst brennt der Baum, da muss man sich keine Illusionen machen. Das weiß auch der Trainer.“Von Preußer ist er indes überzeugt: „Er macht einen sehr vernünftigen Eindruck, mir gefällt, wie er die Spiele analysiert. Ich denke, er kann sich mit seiner Art durchsetzen.“
Einen wie Funkel hinter sich zu wissen, ist schon einmal keine ganz so schlechte Ausgangslage. Und auch ansonsten fliegen dem gebürtigen Berliner in der NRW-Landeshauptstadt viele Sympathien zu. Doch „nett“ist natürlich nicht der Maßstab für Erfolg. Es ist aber mindestens eine angenehme Eigenschaft.
Preußer jedenfalls macht auch keinen Hehl daraus, dass er sich schon mehr erhofft hätte, wähnt die von ihm betreute Gruppe aber auf dem richtigen Weg. „Wenn wir uns weiterentwickeln, werden wir auch schon bald woanders stehen“, orakelt er. Er ist mit seinen 37 Jahren schon so clever, nicht mit unbedachten Äußerungen die Erwartungen zu schüren und allein dadurch den Druck zu erhöhen. Deshalb ist die „Schritt-für-Schritt“-Taktik sehr zu empfehlen.
In Aue steht ihm erstmals auch Last-Minute-Zugang Robert Bozenik zur Verfügung – der Slowake dürfte nach seiner Länderspielreise vielleicht schon als Einwechselspieler im Angriff eine Option sein.