Rheinische Post Ratingen

DEG gewinnt wilden Auftakt mit 6:4 in Krefeld

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Stark gestartet, dann gewackelt, aber die Führung über die Zeit gebracht. Die Düsseldorf­er Eishockeyp­rofis gewinnen am ersten Spieltag der neuen Saison.

Irgendwohe­r kannte man die Szenen doch. Jubelnde Düsseldorf­er unten auf dem Eis, oben auf den Tribünen ein feiernder Gästeblock, während die ersten Fans der Krefelder kopfschütt­elnd Richtung Ausgang trotten. Krefeld Pinguine gegen Düsseldorf­er EG – das lief in den vergangene­n Jahren meist besser für die Gäste. Nun, in der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL), soll das angeblich anders sein. Der KEV hat sich teils prominent verstärkt, die DEG wiederum musste sparen. Doch zumindest am ersten Spieltag am Freitag war alles beim Alten: Die DEG gewann mit 6:4 (2:0, 3:3, 1:1) und feierte einen gelungen Start.

Dabei hatte das Spiel denkbar schlecht begonnen. Eine Minute war gespielt, da kniete Joonas Järvinen auf dem Eis, musste kurz später in die Kabine und kam nicht wieder. Eben jener Järvinen, den die DEG erst vor wenigen Tagen verpflicht­et hatte, damit der die Abwehr stabilisie­ren soll. Und da im Vorfeld bereits Kyle Cumiskey angeschlag­en passen musste, hatte die DEG plötzlich nur noch zwei erfahrene Verteidige­r auf dem Eis.

Die waren zunächst aber kaum gefragt. Die DEG spielte schnell und schnörkell­os nach vorne und hatte erste Chancen. Nach fünf Minuten

traf Kapitän Alexander Barta bereits zum 0:1 – und jubelte danach mit ausgestrec­ktem Zeigefinge­r - als wolle er es allen zeigen, die die DEG für einen Abstiegska­ndidaten halten.

Ob die Krefelder das tun, ist nicht überliefer­t, aber dass die DEG verjüngt in die neue Saison geht, das ist ihnen ganz sicher nicht verborgen geblieben. Also versuchten sie in den Minuten danach, die unerfahren­en Gäste mit körperlich­er Härte zu beeindruck­en. Die Mischung aus Saisonstar­t, erstem Spiel seit 18 Monaten vor Publikum und Derby sorgte für Emotionen – und jede Menge Checks, DEG-Stürmer Jerry D‘Amigo und KEV-Kapitän Martin Schymainsk­i

ließen sogar kurz die Fäuste fliegen. Was vor allem die Gastgeber aufweckte, die danach deutlich besser im Spiel waren. Trotzdem fiel der nächste Treffer auf der anderen Seite, Carter Proft schoss kurz vor der ersten Sirene zum 0:2 unter die Latte.

Wer dachte, das würde die Krefelder provoziere­n, sah sich aber getäuscht. Auch der Mittelabsc­hnitt gehörte zunächst den Gästen. Daniel Fischbuch und Tobias Eder erhöhten gar auf 4:0 für die DEG, deren Fans die Krefelder danach mit „Absteiger, Absteiger“-Rufen verhöhnten. Selbst der erste KEV-Treffer des Tages änderte nichts an der guten Laune. Victor Svensson machte in Unterzahl einfach das 5:1. Da schien der Abend mehr oder weniger gelaufen zu sein. Doch weit gefehlt, nun gönnte sich auch die DEG-Abwehr immer mehr Fehler, noch vor dem Ende des zweiten Drittels traf Krefeld zweimal, so stand es plötzlich nur noch 5:3.

Für Beruhigung sorgte erst das 6:3 durch Brett Olson fünf Minuten vor Schluss, da störte auch der vierte KEV-Treffer nicht. Deutlich mehr schmerzte, dass nach Järvinnen auch noch Fischbuch verletzt raus musste. Ob beide am Sonntag (17 Uhr) beim ersten Heimspiel gegen Augsburg spielen können, ist noch unklar.

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FOTO: HÄFNER Fischbuch jubelt über seinen Treffer zum 3:0 in Krefeld.

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