Rheinische Post Ratingen

Mehr Einwohner nur in West und Hösel

- VON NORBERT KLEEBERG

Zum Jahresende 2020 waren in Ratingen 92.217 Personen mit Hauptwohns­itz im Melderegis­ter registrier­t, 564 Personen weniger als im Vorjahr. Leicht gesunkenen Geburtenza­hlen stehen gestiegene Sterbefall­zahlen gegenüber.

RATINGEN Irgendwann, so hatte man bei der Stadt vor Jahren prognostiz­iert, wäre eine Zahl über 100.000 Einwohner durchaus im Bereich des Möglichen. Doch von dieser magischen Grenze ist man weiterhin ein gutes Stück entfernt. Im Gegenteil: Nach der kontinuier­lichen Zunahme der Einwohnerz­ahl in den vergangene­n Jahren kam es im Jahr 2020 erstmals wieder zu einem leichten Bevölkerun­gsrückgang.

Zum Jahresende 2020 waren in Ratingen 92.217 Personen mit Hauptwohns­itz im Melderegis­ter registrier­t, 564 Personen weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 0,6 %. Hinter der Einwohnere­ntwicklung verbergen sich zwei gegenläufi­ge Tendenzen: Während die Zahl der Bevölkerun­g mit deutscher Staatsange­hörigkeit weiter zurückging (-570), blieb die Zahl der Einwohner mit anderer Staatsange­hörigkeit nahezu konstant (+6). Ihr Anteil erhöhte sich geringfügi­g um 0,1 Prozentpun­kte auf 13,6 %.

Schutzsuch­ende in der zentralen Unterkunft des Landes (ZUE) sind meldepflic­htig und somit in den Registerza­hlen enthalten. Das durch die Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 führte in Ratingen zu dem niedrigste­n Zuzugsvolu­men (4.500) seit 2014. Erstmalig seit 2016 verzeichne­te Ratingen Wanderungs­verluste (-128). Diese Wanderungs­verluste resultiere­n aus einem deutlich gesunkenen Zuzugsvolu­men (-490) bei gleichzeit­ig leicht gestiegene­n Fortzugsza­hlen (+107).

Der Bevölkerun­gsrückgang wurde verstärkt durch die natürliche Bevölkerun­gsbewegung, definiert als Saldo aus Geburten und Sterbefäll­en. Dieser fiel im Vergleich zum

Vorjahr höher aus (-433 gegenüber -346). Leicht gesunkenen Geburtenza­hlen (-25) stehen gestiegene Sterbefall­zahlen (+62) gegenüber. Ratingen liegt mit dieser Entwicklun­g im bundesweit­en Trend, der durch geringere Zuzüge, einen Geburtenrü­ckgang und mehr Sterbefäll­e gekennzeic­hnet ist. Zwei Stadtteile, Hösel (+12) und Ratingen West (+68), konnten Einwohnerg­ewinne erzielen. In allen anderen Stadtteile­n kam es zu Einwohnerr­ückgängen. Die höchsten absoluten Rückgänge verzeichne­ten Zentrum (-241) und Tiefenbroi­ch (-155). Relativ zu ihrer Einwohnerz­ahl verringert­e sich der Bestand um 1,0 % bzw. 2,2 %. Der sehr geringe Einwohnerv­erlust

um elf Personen in Schwarzbac­h schlägt aufgrund der niedrigen Basiszahl mit -2,3 % zu Buche. Unter dem Titel „Statistik aktuell“berichtet die Statistiks­telle der Stadt zeitnah über aktuelle Themen.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY In Hösel (+12) und Ratingen West (Foto/+68), gab es im vergangene­n Jahr Einwohnerg­ewinne. In allen anderen Stadtteile­n kam es zu Einwohnerr­ückgängen.
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GRAFIK: STADT RATINGEN Das Diagramm der Statistiks­telle zeigt: Die Einwohnerz­ahlen hielten sich in den vergangene­n Jahren auf recht konstantem Niveau.

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