Die Reise geht abwechslungsreich weiter
Brigitte Menzel (56 Jahre) und Christian Jarmulewski (48 Jahre) aus Düsseldorf waren sieben Tage lang für die Rheinische Post auf dem Hanseradweg unterwegs. Leserreporterin Brigitte berichtet im zweiten Teil von ihren Erlebnissen entlang der Strecke.
Unser Hanseradweg verläuft weiter stromabwärts den Rhein entlang. Begleitet werden wir von einer ganz typisch niederrheinischen Landschaft: Grenzenloses Flachland mit Pappelalleen und landwirtschaftliche Betriebe prägen das Gesamtbild. Am Rande des beschaulichen Ortes s‘Heerenberg liegt das imposante Schloss Huis Bergh, eines der größten und bedeutsamsten Schlösser des Landes. Wir verweilen im Schlosscafé und genießen die imposante Kulisse.
Es geht weiter durch waldige Landschaften, an Windmühlen vorbei und über Deiche, die uns zur kleinen Fähre über die Waal führt. Wir streifen das 700 Hektar urwüchsige „Millinger Waard“, ein Naturschutzgebiet von außergewöhnlicher Schönheit. Dabei haben wir das Glück, eine am Flussufer grasende Herde von Wildpferden und Galloway-Rindern beobachten zu können. Interessant ist die Fahrt über die sich dahinschlängelnden Deichwege des Ooijpolders, die vielen reetgedeckten Deichhäuser sind auffallend schön. Der Ooijpolder gilt als besonders wertvolles Deichvorland der Niederlande und ist Heimat vieler Wasservögel.
Nimwegen
Schließlich erreichen wir die älteste Stadt der Niederlande: Nimwegen. Schon von Weitem können wir die Lebendigkeit
der Universitätsstadt auf der Waalkade, der lebhaften Promenade der Stadt, spüren. Kleine Außencafés und Restaurants in den Gassen und an der Waal laden zum Verweilen ein. Uns fallen die vielen Studenten auf, die auf ihren Rädern in ganz verschiedenen Richtungen die breiten Radstraßen entlangfahren oder in den begrünten kleinen Vorgärten sitzend, gemeinsam entspannen und genießen.
Arnheim
Unsere Route führt uns über die Waal an kleine Strände vor den Toren der Stadt entlang. Natur pur, soweit das Auge reicht. Wiesen, Felder und Gewässer prägen die idyllische Landschaft. Es geht weiter nach Arnheim. Die Dörfer und Herrenhäuser rund um Arnheim zeigen uns, wie reich diese Gegend schon vor langer Zeit war. Uns ist Arnheim in erster Linie durch den Burgers‘ Zoo bekannt. Doch die Stadt scheint sehr vielfältig zu sein: Faszinierende Museen und in puncto Mode hat Arnheim wohl viel zu bieten. Im sogenannten „Modekwartier“gibt es eine Vielzahl an ausgefallenen kleinen Geschäften und Boutiquen berühmter und aufstrebender niederländischer Designer.
Mit einem Eiscafé und einer wirklich ausgezeichneten Zitronen-Baiser-Tarte lassen wir genüsslich den Blick über den großen Platz in das bunte Treiben der Stadt schweifen. Unser moderner Schaukelstuhl beschwingt uns auf der Außenterrasse eines vom Interieur her sehr ausgefallenen Cafés. Dann ist die Zeit, weiterzufahren. Wir kommen an einem großen Badesee vorbei mit sandigen Abschnitten.
Wir verweilen dort länger als geplant und die spontane Abkühlung im See bei außergewöhnlich warmem Sommerwetter tut uns sehr gut!
Doesburg
Wir erreichen unser Etappenziel Doesburg am späten Nachmittag, unser Hotel ist direkt an der Ijssel gelegen. Unser Reisegepäck, das durch Dutch Bike Tours von Hotel zu Hotel befördert wird, ist ebenfalls schon da. Mit einem kühlenden Bier genießen wir die frühe Abendsonne auf der Terrasse und lassen den eindrucksvollen Tag hinter uns. Uns wurde die legendäre Senfsuppe empfohlen, denn Doesburg ist schon seit der Hansezeit für seinen Senf bekannt. Am nächsten Morgen radeln wir durch die historische Innenstadt, die mit ihren Ateliers, Galerien und Museen besticht. Der älteste Gastronomiebetrieb der Niederlande „De Waag“vervollständigt das mittelalterliche Straßenbild. Auch das ehemalige Kloster „Het Arsenaal“, das heute ein gastronomischer Treffpunkt für Jung und Alt ist, ist einen Besuch wert.
Zutphen und Deventer
Von Doesburg geht es über Zutphen nach Deventer weiter. Zutphen ist als Stadt der Türme bekannt und als Anlaufpunkt für Feinschmecker. Moderner Zeitgeist und historisches Ambiente treffen hier aufeinander. Die beeindruckenden Plätze,
Straßen und Gassen prägen die Atmosphäre der Stadt. Wir fahren weiter und sehen unterwegs immer wieder Windmühlen – von nah und fern. In Deventer beeindruckt uns unser feines Luxushotel mit imposanter Architektur. Wir checken erstmal ein, sind neugierig auf unsere Suite, die uns dann einen fantastischen Blick auf die Ijssel und auf das auf der anderen Flussseite liegende Deventer gewährt.
Wir entscheiden uns nachher für einen Aperitif im Wintergarten, um dem böigem Wind „Adieu“zu sagen, der uns den ganzen Tag über begleitete. Nach einem exquisiten Drei-Gänge-Menü mit feinen Weinen entscheiden wir uns zu später Stunde doch noch, mit der kleinen Fähre überzusetzen. Wir lassen die lebendige Altstadt auf uns wirken, sitzen in einem gemütlichen Außencafé auf dem historischen „Stadsplein de Brink“, der absolute Treffpunkt schon zu Hansezeiten. Man merkt sofort, dass es sich hier gut leben lässt. Im nächsten Teil geht es weiter! Mehr zur Strecke lesen Sie schon jetzt im Internet unter www.hanseradweg.de.