Warum eigentlich nachhaltiges Bauen?
Immobilien verursachen rund ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen. Somit steht die Umweltfreundlichkeit bei Gebäuden ganz oben auf der Agenda. Immer mehr Käufern ist das Thema wichtig.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Abgesehen vom Kampf gegen die Corona-Pandemie ist die umweltfreundliche Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft das Kernthema dieser Zeit – und wird es wohl auch bleiben. Denn Wissenschaftler und Politiker sind sich einig, dass der Kampf gegen den Klimawandel ein vorrangiges Ziel sein muss, um Wohlstand und Gesundheit weltweit zu erhalten und zu verbessern. Dabei spielt der Immobilienbereich eine wesentliche Rolle. Denn: Gemäß UNEP (United Nations Environment Program) verursachen Gebäude rund ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen. Immobilien sind für 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und 50 Prozent des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen verantwortlich.
Somit steht die Umweltfreundlichkeit bei Immobilien ganz oben auf der Agenda. Das ist bei den Käufern mittlerweile angekommen. Eine Makler-Umfrage hat laut McMakler ergeben, dass sich immer mehr Käufer für nachhaltiges Bauen und umweltgerechtes Wohnen interessieren. Immobilienkäufer nehmen umweltschonende Immobilien immer mehr ins Visier. Nachhaltiges Bauen und Wohnen sei ein verantwortungsvoller (bü) Kündigung Befristete Mietverträge können während der Laufzeit in der Regel nicht einfach gekündigt werden. Der Verkauf eines Mietobjekts ist kein ausreichend wichtiger Grund für eine außerordentliche Kündigung, befand das Landgericht Coburg (Az.: 15 O 639/18). Erfolgt dennoch eine Kündigung, kann ein Mieter Anspruch auf Schadenersatz haben.Für eine außerordentliche Kündigung lag kein wichtiger Grund vor. Der Verkauf des Mietobjekts genügt dafür jedenfalls nicht. Da der Vermieter in der Verhandlung außerdem zugegeben hatte, von Anfang an gewusst zu haben, Schritt in Richtung Zukunft, da umweltfreundliche Immobilien weniger Ressourcen verbrauchten und auf regenerative Energiequellen zurückgriffen.
Das lohnt sich auch finanziell. Mehreren Marktstudien zufolge erzielen nachhaltige Immobilien höhere Renditen, dass die Kündigung unwirksam war, trifft die Mieterin auch keine Mitschuld.
(tmn) Schimmel in der Wohnung berechtigt zur Mietminderung. Das gilt vor allem für Schimmelschäden, die aufgrund der baulichen Gegebenheiten auftreten. Eine Mietminderung um zehn Prozent ist gerechtfertigt, wenn der Schaden immer wieder auftritt, befand das Amtsgericht Stuttgart (Az.: 37 C 1506/19). Das Trocknen von Wäsche in der Wohnung darf Mietern nicht untersagt werden, wenn es im Haus keinen Trockenraum gibt.
Verkäufe- und Mietpreise. „Darüber hinaus besteht bei langund mittelfristigen Anlagehorizonten ein geringeres Risiko, da ,grüne Gebäude’ besser für die Zukunft gerüstet sind“, heißt es bei der Großbank Credit Suisse. Das Risiko-/Rendite-Profil sei herkömmlichen Immobilien-Investments überlegen.
Zudem tragen nachhaltige Immobilien auch dazu bei, Treibhausgas-Emissionen zu senken und die Energieeffizienz zu steigern, heißt es weiter.
Aber was bedeutet nachhaltiges Bauen nun konkret? Im Gebäudesektor ist bis 2030 eine Minderung der Treibhausgasemissionen bis zu 67 Prozent gegenüber 1990 vorgesehen. In einer Studie aus dem Jahr 2020 im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) werden Kombinationen von energetischen Modernisierungsmaßnahmen aufgezeigt, mit denen zielkonforme CO2-Einsparungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden erreicht werden können.
Beispielhafte Berechnungen der Einsparpotenziale von energetischen Sanierungen unter anderem für Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser zeigen, dass je nach Umfang der Maßnahmen CO2-Einsparungen von rund 15 Prozent bis mehr als 90 Prozent erreichbar wären.
Für den Architekten Dr. Christoph Wagener umfasst nachhaltiges Bauen und Betreiben von Immobilien vor allem die Aspekte einer umweltschonenden Bauweise, die effiziente Nutzung von Ressourcen, eine hohe Nutzungsflexibilität, einen energieeffizienten Betrieb und effiziente Lebenszyklus-Kosten. Er sagt: „Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen oder auch das Recycling von Materialien rücken in den Fokus und müssen im nachhaltigen Lebenszyklus einer Immobilie Berücksichtigung finden.“
Hohe Einsparpotenziale sieht Nachhaltigkeitsexperte Wagener daher unter anderem bei nachhaltigen Bau- und Dämmstoffen sowie einer stärkeren Einbeziehung von ökologischen Baumaterialien über deren gesamte Nutzungsdauer hinweg.
Er verweist auf die Möglichkeiten der öffentlichen Fördermittel. Wer neu baut, kann über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW ) viel Geld und zinsgünstige Darlehen erhalten. Der Orientierungsmaßstab im Neubau sind die Effizienzhaus-Stufen. Je kleiner die Kennzahl einer Effizienzhaus-Stufe ist, desto weniger Energie verbraucht die Immobilie und umso höher ist der Wert des Hauses. Wer eine Effizienzhaus-Stufe 40 Plus, 40 oder 55 und gegebenenfalls zusätzlich eine Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse erreicht, kann einen Kredit von bis zu 150.000 Euro mit 17,5 Prozent Tilgungszuschuss oder 26.250 Euro Investitionszuschuss erhalten.
Und über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle werden Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, der Einbau von Anlagentechnik in Bestandsgebäuden zur Erhöhung der Energieeffizienz, der Einbau von effizienter Heizungstechnik, die Heizungsoptimierung sowie die Fachplanung und Baubegleitung gefördert.
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