Rheinische Post Ratingen

Robin Bird hat ambitionie­rte Ziele mit Fortunas U23

- VON DANIEL MERTENS

Der Außenstürm­er kam im Sommer zur Regionalli­ga-Mannschaft. Zuletzt half er sogar schon in der ersten Mannschaft aus.

Er kam, um für mehr Schwung auf den Außenbahne­n zu sorgen: Robin Bird wechselte in diesem Sommer aus der Reserve des VfL Wolfsburg nach Düsseldorf und belebt dort die Offensive der U23. Dabei hinterließ der 19-Jährige offenbar einen derart guten Eindruck, dass er jüngst sogar mit den Profis trainieren durfte. Während der Länderspie­lpause rückte Bird vorübergeh­end ins Zweitliga-Team auf und stand im Testspiel gegen den belgischen Erstligist­en VV St. Truiden (1:0) sogar in der Startelf.

„Das kam relativ schnell und überrasche­nd“, gesteht der Offensivsp­ieler, „alle waren aber sehr nett und haben mich gut aufgenomme­n.“Am Anfang habe er eine gewisse Nervosität gespürt, bloß keinen Fehler zu machen. „Ich war dann aber schnell mittendrin und wurde super aufgenomme­n.“Er sei „dankbar, dass ich oben dabei sein durfte“.

Nun ist Bird wieder zurück bei der U23 – und trifft mit dieser am Mittwoch (19 Uhr) in der Regionalli­ga im Paul-Janes-Stadion auf den Wuppertale­r SV. Er ärgert sich noch etwas über den verpassten Sieg am Samstag in Straelen (1:1). „Wir hätten eigentlich gewinnen müssen“, sagt er. Mit seinem Team hat Bird ambitionie­rte Ziele: „Wir haben eine super Mannschaft, und es ist viel drin. Die Top Sechs oder Sieben können wir am Ende schaffen.“

Für den talentiert­en Fußballer gilt es dabei jedoch erst einmal, wieder Spielpraxi­s zu sammeln. In der vergangene­n Saison machte ihm Corona einen Strich durch die Rechnung. Aus der U19 des FC Viktoria Köln wechselte Bird in die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg in die Regionalli­ga Nord. Eigentlich hätte er auch bei der Viktoria bleiben können, doch erhoffte er sich durch einen Wechsel in die vierte Liga mehr Einsatzzei­t als beim Drittligis­ten aus Köln. Beim VfL kam Bird auch in allen neun Regionalli­ga-Partien zum Einsatz, ehe die Saison aufgrund der Pandemie abgebroche­n wurde.

Das Jahr in Wolfsburg möchte er dennoch keinesfall­s als verloren bewerten. „Ich war das erste Mal von zu Hause weg, habe alleine gewohnt“, blickt der gebürtige Troisdorfe­r zurück, „es hat mich auf jeden Fall nach vorne gebracht.“Die Umstellung vom Jugend- zum Seniorenfu­ßball sei spürbar gewesen: „Das Spiel ist körperbeto­nter, du musst im Kopf auch viel schneller sein. Man gewöhnt sich aber schnell daran.“Über seinen neuen Berater kam im Sommer schließlic­h der Kontakt zur Fortuna zustande. Über die 95er bekam Bird eine Wohnung gestellt, wenn es nach den Trainingse­inheiten oder Spielen mal später wird. Grundsätzl­ich wohnt Bird jedoch erst einmal wieder bei seiner Familie in Sankt Augustin.

Zu seinen Stärken zählt der Flügelspie­ler seine Geschwindi­gkeit, eine gute Ausdauer und das Dribbling. Verbessern wolle sich der 1,72 Meter große Athlet noch im Kopfballsp­iel. „Und ich möchte vor dem Tor zielstrebi­ger werden und mehr Scorerpunk­te sammeln.“Sein Fernziel ist der Sprung in den ProfiFußba­ll: „Zweite Liga, Bundesliga, Champions League, das ist natürlich der Traum.“

Mit einem weit verbreitet­en Missverstä­ndnis räumt der Neu-Fortune auch auf: Britische Vorfahren oder Familienmi­tglieder habe er nicht, daher werde sein Nachname auch nicht wie der englische Vogel ausgesproc­hen. Die Chancen stehen aber gut, wenn er seinen Weg zielstrebi­g weitergeht, dass Bird tatsächlic­h zum Überfliege­r wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany