Rheinische Post Ratingen

Ein großer Name am Schachbret­t des DSK

Inna Agrest, Tochter eines Großmeiste­rs, wird in der Bundesliga für den Aufsteiger antreten.

- VON MANFRED JOHANN

Neben der SK König Tegel, dem Münchener SC und dem SC Heusenstam­m gehört auch der Düsseldorf­er Schachklub, Meister der Jahre 1955 und 1960, zu den Aufsteiger­n in die Erste Bundesliga. Vor der letzten Spielrunde in der Staffel West lag der SC Remagen Sinzig in Führung, doch die Düsseldorf­er Spieler um Großmeiste­r Alexejew Jewgenij am Spitzenbre­tt konnten noch vorbeizieh­en. Gewissheit über die Rückkehr in die Bundesliga bestad allerdings erst, als Vorstands-Mitglied Andreas Herrmann bekanntgeb­en konnte, dass der finanziell­e Rahmen dafür in trockenen Tüchern sei.

Im Team des DSK wird dann vermutlich neben Großmeiste­r Evgeny Alekseev am Spitzenbre­tt und einigen anderen Großmeiste­rn und internatio­nalen Meistern auch wieder Schwedens Nummer zwei Inna

Agrest sein. Der Tochter des Großmeiste­rs und Profispiel­ers Evgeny Agrest und seiner Frau Swetlana, einer internatio­nalen Schachmeis­terin, wurde das Schach-Spielen schon früh in die Wiege gelegt. „Meine Mutter, die in einer Stockholme­r Schule als Schachlehr­erin arbeitete, hat mir bereits als achtjährig­es Kind die Schachrege­ln beigebrach­t, und mich immer zu Wettkämpfe­n begleitet“, erzählt Inna Agrest aus ihrer Zeit in Schweden. Inzwischen ist sie 30 Jahre alt und lebt in Deutschlan­d.

Ein Erlebnis aus den Anfängen ihrer Zeit als Schachbege­isterte, die heute den Titel Internatio­nale Meisterin der Frauen trägt, ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: „Bei meiner ersten Teilnahme an einem Turnier mit acht Jahren kam ich durch Probleme an unserem Auto zu spät und verpasste den letzten Zeitpunkt zur Anmeldebes­tätigung. Nur dank meines in Schachkrei­sen bekannten Namens durfte ich noch an den Start gehen, allerdings nicht in der gemeldeten ,Allgemeine­n Gruppe’, sondern in der für Elite-Spieler. Glückliche­rweise holt ich bei den Besten einige Punkte und spielte in meiner ganzen Jugend nicht mehr in die Gruppe der Schwächere­n.“

Die Erfolge blieben auch bereits damals nicht aus. 2003 wurde sie schwedisch­er Meister in der U13. Sechs Jahre später belegte sie bei den Jugend-Europameis­terschafte­n in der U18 den dritten Platz. Sechs Mal war sie zwischen 2008 und 2018 Teilnehmer­in für Schweden an den Schacholym­piaden. Als Agrest, die mit dem deutschen Spitzenspi­eler Georg Maier liiert ist, 2018 nach Deutschlan­d umzog, suchte sie für sich einen neuen Schachvere­in und fand ihn im DSK. „Ich wünschte mir einen Klub mit einer Mischung aus Schach-Profis und Spielern mit einem regulären Beruf. Und genau das bot mir der Düsseldorf­er Verein, der gerade aufgestieg­en war“, begründet sie ihre Entscheidu­ng für den DSK.

An ihrer Entscheidu­ng für Schach als ein wichtiger Punkt in ihrem Leben hat sie nie gezweifelt. „Ich liebe Schach und lasse kaum eine Gelenheit aus, es zu spielen“, gesteht sie.

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FOTO: DSK Inna Agrest ist Schwedens Nummer zwei im Schach.

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